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Politik & Wirtschaft

Einführung von Videodolmetschen im Justizvollzug

Einführung von Videodolmetschen im Justizvollzug – Der Anteil der ausländischen Gefangenen in den schleswig-holsteinischen Vollzugsanstalten hat sich in den vergangen Jahren von etwa 22 auf 29 Prozent erhöht. Damit einhergehend ist auch die Anzahl der Sprachen gestiegen. Bei Verständigungsschwierigkeiten werden derzeit Dolmetscher hinzugezogen.

Das Hinzuziehen eines Dolmetschers ist jedoch aufwendig und erst mit einem Zeitverzug möglich. Gerade beim Erstkontakt bei der Aufnahme in eine JVA ist dies problematisch. Deshalb wird künftig auch in Schleswig-Holstein – nach Auswertung der positiven Erfahrungen in anderen Ländern – das Internet- und Bildschirmgestützte Dolmetschen per Live-Übertragung über einen Dienstrechner oder ein Tablet genutzt. Ein Anbieter für das sogenannte Videodolmetschen stellt Dolmetscher für über 60 Sprachen zur Verfügung, die in der Regel innerhalb weniger Minuten zugeschaltet werden können. In der Einführungsphase werden in den Anstalten zunächst die Aufnahmebereiche sowie die medizinischen Abteilungen mit einem Zugang

für das Videodolmetschen ausgestattet. Das System wird ausgebaut, um auch in anderen Anstaltsbereichen auf Videodolmetschen zurückgreifen zu können.

Mit der Einführung des Videodolmetschens wird die Betreuung und Behandlung der ausländischen Gefangenen deutlich verbessert. Die bessere Verständigung dient zudem der Sicherheit der Bediensteten und erleichtert die Arbeitsbedingungen. Die für das Videodolmetschen notwendigen technischen Voraussetzungen liegen in den Anstalten vor.