Die Kreidezeit ist vorbei
Die Kreidezeit ist vorbei – Zu der am 15.09.2017 veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung zur Digitalisierung an Schulen sagt die schulpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Ines Strehlau: Die Bertelsmann Studie macht einmal mehr deutlich: Der digitale Wandel ist in vollem Gange und wird Schule grundlegend verändern.
Für uns Grüne ist klar, dass wir bei Infrastruktur, Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte Tempo machen müssen, um die Kreidezeit in den Klassenzimmern abzulösen und die Chancen der Digitalisierung für die SchülerInnen zu nutzen.
Das Projekt „Lernen mit digitalen Medien“, an dem in Schleswig-Holstein 113 Modellschulen beteiligt sind, ist ein guter Ansatz. Wichtig ist nun, dass die gewonnen Erkenntnisse sowohl innerhalb des Projekts als auch mit anderen Schulen ausgetauscht werden. So können die Schulen ein Konzept zur Digitalisierung erstellen, dass sich auf die dort gewonnenen Erfahrungen stützt. Nicht jede Schule muss das Rad neu erfinden.
Die Studie zeigt auch, dass wir erst am Anfang stehen, die Möglichkeiten der digitalen Medien zur Wissensvermittlung zu nutzen. Mit Lern-Apps und Lernspielen haben wir die Möglichkeit, individuell auf die Kenntnisse und Bedürfnisse der SchülerInnen reagieren zu können. Besonders lernschwache und förderbedürftige SchülerInnen können deswegen von dem Einsatz digitaler Medien im Unterricht profitieren.
Dieses Potenzial müssen wir ausschöpfen. Das bedeutet neue Formen von Lernen und eine veränderte Rolle der Lehrkraft. Die digitale Lebensrealität der SchülerInnen mit Smartphone, Apps und YouTube muss viel stärker ein normaler Teil des Lernens in der Schule werden. Nur so bereiten wir die SchülerInnen auf die moderne, digitale Arbeitswelt vor.
Für uns Grüne ist klar, dass die Digitalisierung an Schulen kein Selbstläufer ist: Die digitale Infrastruktur an den Schulen mit PC, Tablet, Whiteboard und Wlan muss betreut und immer aktuell gehalten werden. Das ist oft mit hohem zeitlichem Aufwand verbunden. Wir wollen die Schulen damit nicht alleine lassen und haben im Koalitionsvertrag vereinbart, sie dabei zu unterstützen.
Die Digitalisierung an Schulen ist auch mit hohen Kosten verbunden. Sie ist optimal nur mit weiterer finanzieller Unterstützung vom Bund zu bewältigen.