Die Berufswahl nicht dem Zufall überlassen
Die Berufswahl nicht dem Zufall überlassen – Viele Schülerinnen und Schüler lassen sich Berufe mit guten Zukunftsperspektiven und besten Einstellungschancen entgehen, weil sie diese einfach nicht kennen. „Damit die Berufswahl nicht dem Zufall überlassen wird, organisieren wir bereits zum achten Mal eine Ausbildungsmesse in Oldenburg.
Hier können die Jugendlichen schnell einen Überblick über die verschiedenen Ausbildungsberufe in der Region bekommen und Alternativen kennen lernen. Ich danke der Beruflichen Schule des Kreises Ostholstein, dass wir wieder ihre Räumlichkeiten nutzen durften und freue mich über die gute Resonanz“, erklärt Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lübeck.
Allein in Lübeck und Ostholstein werden 140 unterschiedliche Ausbildungsberufe angeboten, bundesweit sind es rund 350. Die Palette reicht von A wie Anlagenmechaniker/in, über Fachkraft für Agrarservice, Gesundheits- und Krankenpfleger/in, Immobilienkaufmann/frau, Straßenbauer/in oder Verkäufer/in bis Z wie Zollbeamter/-beamtin.
Der Ausbildungsmarkt in Ostholstein bietet ausgezeichnete Möglichkeiten. An 48 Ständen erhielten Jugendliche heute von Auszubildenden und Firmenvertretern Tipps zum Einstellungsverfahren und Informationen, worauf Betriebe bei der Suche nach Nachwuchskräften besonders achten. Hier konnten sie sich in ungezwungener Atmosphäre austauschen, erste Kontakte knüpfen und so frühzeitig und entspannt die Berufswahl starten. Berufsberaterinnen und Berufsberater standen für alle weiteren Fragen rund um das Thema Ausbildung zur Verfügung.
Personalchefs äußern immer wieder, dass sich viele Jugendliche vorab zu wenig über den Beruf informieren, für den sie sich bewerben. Statistisch wird etwa jedes vierte Ausbildungsverhältnis vorzeitig beendet. Das liegt oft daran, dass man sich seinen Traumberuf ganz anders vorgestellt oder bei der Berufswahl seine Fähigkeiten und Neigungen nicht richtig eingeschätzt hat und deshalb über- oder unterfordert war.
„Ich empfehle Schülerinnen und Schülern ein ausführliches Gespräch in der Berufsberatung, um möglichst alle Aspekte eines Berufes zu berücksichtigen und auch interessante Alternativen kennen zu lernen. Wir beraten unabhängig und neutral und helfen auch bei der Vermittlung. Uns wurden in Ostholstein und Lübeck bereits rund 1.400 Ausbildungsstellen für 2017 gemeldet. Warten Sie nicht zu lange. Kümmern Sie sich jetzt schon um einen Beratungstermin und Ihre Ausbildung“, ergänzt Dusch.
Einen Termin zur Berufsberatung erhalten Jugendliche unter der gebührenfreien Hotline 0800 4 5555 00.
„An Jugendliche, die für dieses Jahr noch eine Ausbildung suchen, richte ich den Appell, weiterhin „am Ball zu bleiben“. Auch nach dem üblichen Ausbildungsbeginn im August und September gibt es noch Bewegung auf dem Ausbildungsmarkt. Allerdings sollten die jungen Menschen offen für Alternativen sein, an die sie bisher nicht gedacht haben. Betriebe möchte ich ermuntern, in ihrer Bereitschaft nicht nachzulassen und auch Jugendlichen eine Chance zu geben, die nicht den Idealvorstellungen entsprechen. Bei Bedarf können wir zum Beispiel mit der „Assistierten Ausbildung“ oder einer Einstiegsqualifizierung unterstützen“, empfiehlt Dusch
Hintergrundinformation zum Ausbildungsmarkt:
Das Berufsberatungsjahr läuft vom Oktober 2016 bis September 2017. Die bundesweite Veröffentlichung der Daten erfolgt erst im November 2017, so dass bisher nur Angaben für den August 2017 möglich sind.
Es ist gelungen, mehr junge Menschen für die Ausbildung zu interessieren. Seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2016 nahmen im Kreis Ostholstein 1.125 (+248 oder 28,3 Prozent zum Vorjahr) Bewerber/innen die Ausbildungsvermittlung der Agentur für Arbeit Lübeck in Anspruch. 181 (+34 oder 23,1 Prozent) Jugendliche suchten Ende August 2017 noch eine Stelle.
Von den Betrieben wurden 1.419 Ausbildungsstellen angeboten. Das waren 185 (11,5 Prozent) weniger als im Vorjahr. Der Rückgang betrifft insbesondere außerbetriebliche Angebote in Bildungseinrichtungen. Das Angebot betrieblicher Ausbildungsstellen ging zwar auch zurück, bleibt jedoch auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Ende August 2017 waren noch 528 (+84 oder 18,9 Prozent) offen. Dabei übersteigt die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen erneut die Zahl der unversorgten Bewerber/innen. Rechnerisch kamen 2,9 noch offene Stellen auf einen unversorgten Jugendlichen.
Top 10 der noch freien Ausbildungsplätze in Ostholstein:
• Kaufmann/-frau im Einzelhandel (61)
• Verkäufer/in (39)
• Koch/Köchin (37)
• Hotelfachmann/-frau (37)
• Anlagenmech. – Sanitär-/Heiz.-Klimatech. (23)
• Elektroniker/in – Energie-/Gebäudetechn.(21)
• Fachverkäuf.-Lebensmittelhandwerk – Bäckerei (19)
• Restaurantfachmann/-frau (18)
• Bankkaufmann/-frau (17)
• Fachkraft Kurier-/Express-/Postdienstl. (16)