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Politik & Wirtschaft

17 Hilfsorganisationen fordern zum Jemenkonflikt: Es ist fünf nach zwölf – Hafen von Hudaydah uneingeschränkt öffnen!

Berlin (ots) – 17 in Jemen tätige Hilfsorganisationen fordern die komplette und bedingungslose Öffnung des Hafens von Hudaydah, damit die Menschen endlich wieder uneingeschränkten Zugang zu Nahrung und Treibstoff erhalten. Im November 2017 hatte die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition alle jemenitischen Häfen im Roten Meer blockiert, was zu einem dramatischen Versorgungsnotstand führte. Am 20. Januar endet eine auf 30 Tage befristete Aussetzung der Blockade. „Das gesamte Land kämpft ums Überleben, und Kinder sind wie immer am schlimmsten betroffen“, sagt Tamer Kirolos, Direktor des Landesbüros von Save the Children im Jemen. „Es gibt keine tragfähige Alternative zur kompletten Öffnung des Hafens. Jeder Plan oder Deal der Konfliktparteien, der das ignoriert, wird das Elend der Menschen verschärfen. Die Humanitäre Gemeinschaft muss uneingeschränkt arbeiten können, um Leben retten und Leid lindern zu können.“ Der Güterfluss muss dringend ausgeweitet und verbessert werden, um Hunger und Krankheiten im ganzen Land einzudämmen. Oxfams Landesdirektor im Jemen, Shane Stevenson: „Wenn der Hafen von Hudaydah wieder geschlossen wird und die Versorgung mit Nahrungsmittel, Treibstoff und sauberem Trinkwasser zusammenbricht, müssen Millionen von Jemeniten den Preis zahlen. Alle Konfliktparteien müssen endlich aufhören, das Leben der Menschen aufs Spiel zu setzen.“ „Die Konflikt-Parteien müssen ihrer Verantwortung nachkommen, das Leid für die Zivilbevölkerung so gering wie möglich zu halten. Acht Millionen Menschen sind bereits von Hunger bedroht. Das Aussetzen der Blockade für 30 Tage reicht bei Weitem nicht aus, damit sich der jemenitische Lebensmittelmarkt erholen kann. Die Schäden, die im November und Dezember entstanden sind, sind viel zu groß“, so Karl-Otto Zentel, CARE-Generalsekretär, der selbst vor einigen Monaten im Land war. Seit die von Saudi-Arabien angeführte Koalition die Häfen am 20. Dezember vorübergehend geöffnet hat, konnten humanitäre und kommerzielle Güter zwar entladen werden. Da Transport-, Verkaufs- und Importunternehmen aber keine Sicherheit darüber haben, was nach der Aussetzung der Blockade geschieht, wird die Inflation weiter angetrieben. Nahrungsmittel werden für viele Jemeniten weiterhin unbezahlbar sein. Zudem kommen über das Rote Meer derzeit nur 25 Prozent der sonst üblichen Treibstoffmengen im Jemen an. Preise für zentrale Güter sind kaum gesunken seit Beginn der Blockade, die Lebensmittelunsicherheit ist enorm. Schätzungen gehen mittlerweile von mehr als einer Million Cholera-Fälle im Jemen aus, hunderte Menschen leiden zudem an Diphterie. Wenn die Blockade weitergeführt und bei der Versorgung nicht konsequent gegengesteuert wird, drohen Land und Leuten unumkehrbare Konsequenzen. Die Ankündigung neuer Kräne für Hudaydah ist derweil ein willkommenes Signal des guten Willens, ein Schritt zur einer Kapazitätserweiterung von Jemens wichtigstem Hafen. Um diesen Fortschritt voranzutreiben, rufen die unterschreibenden Organisationen die Koalition dazu auf, den Hafen von Hudaydah bedingungslos und dauerhaft zu öffnen. Wir weisen einmal mehr darauf hin, wie entscheidend die Häfen im Roten Meer sind, um die Versorgung der Menschen so schnell, kostengünstig und sicher wie möglich zu gewährleisten. Keine anderen Häfen haben die Kapazitäten, um Hudaydah zu ersetzen. Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen, damit der Zugang zu überlebensnotwendiger Nahrung für die Menschen im Jemen gesichert wird. Viel zu lange wurde versäumt, massiven diplomatischen Druck auszuüben. Dies muss jetzt endlich erfolgen, damit die Konfliktparteien die notwendigen Schritte unternehmen und den Konflikt beenden. Unterzeichnende Organisationen: ACTED Action Against Hunger CARE International Danish Refugee Council Global Communities International Rescue Committee INTERSOS Medecins du Monde Mercy Corps Norwegian Refugee Council Oxfam Relief International Save the Children Search for Common Ground Vision Hope International War Child UK ZOA Pressekontakt: Bastian Strauch, Pressestelle Save the Children Deutschland bastian.strauch@savethechildren.de 030 2759 5979 889 Ninja Taprogge, Pressestelle CARE Deutschland-Luxemburg taprogge@care.de 0228 975 63 48 Steffen Küssner, Pressestelle Oxfam Deuschland 030 453 069 710 skuessner@oxfam.de Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

Quelle: presseportal.de