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Wie funktioniert eigentlich eine Versicherung?

Versicherungen beruhen auf dem Solidaritätsprinzip. Viele zahlen ihre Prämien in eine gemeinsame Kasse ein. Diese hilft im Schadensfall einem betroffenen Versicherten.
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Versicherungen beruhen auf dem Solidaritätsprinzip. Viele zahlen ihre Prämien in eine gemeinsame Kasse ein. Diese hilft im Schadensfall einem betroffenen Versicherten.
Foto: djd/Ergo Direkt Versicherungen

Nur einen trifft der Blitz: Risikogemeinschaft und Solidaritätsprinzip

(djd/pt). Mit Versicherungen wollen wir uns gegen alle möglichen Risiken des Lebens wappnen. Die meisten Verbraucher haben mehrere Versicherungen – manche sind sogar Pflicht. Doch was sich dahinter verbirgt, das ist für viele Kunden ein Buch mit sieben Siegeln. Wie also funktioniert eine Versicherung?Zufälligkeit und Eindeutigkeit

„Nicht jedes Risiko kann versichert werden. Nur wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind, ist eine Versicherungsgesellschaft bereit, einen Vertrag mit dem Kunden abzuschließen“, erläutert Peter M. Endres, Vorstandsvorsitzender der Ergo Direkt Versicherungen. Aber, welche Kriterien sind das? Am Beispiel der Gefahr „Blitzschlag“ lässt sich das Ganze recht gut erklären:

– Das Prinzip der Zufälligkeit: Ein Blitz triff ein Haus unvorhersehbar und zufällig.

– Das Prinzip der Schätzbarkeit: Mit Hilfe von Statistiken lässt sich schätzen, wie viele Häuser pro Jahr vom Blitz getroffen werden. Abhängig davon wird dann die Höhe der erforderlichen Versicherungsleistung berechnet.

– Das Prinzip der Eindeutigkeit: Das Naturereignis „Blitz“ ist genau definiert. Die vereinbarte Versicherungssumme legt die maximale Entschädigungshöhe fest.

– Das Prinzip der Unabhängigkeit: Trifft der Blitz ein Haus, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiteres Haus getroffen wird, nicht größer.

– Das Prinzip der Größe: Alle versicherten Häuser haben einen ähnlichen Wert. Es besteht also keine Gefahr, dass durch einen überdimensionalen Einzelschaden die wirtschaftliche und finanzielle Kapazität des Versicherers überschritten wird.

Alle für einen

Die Grundidee einer Versicherung ist es, den Einzelnen im Schadensfall nicht allein zu lassen. Peter M. Endres: „Voraussetzung dafür ist, dass andere ihm helfen, den entstandenen Schaden wieder gut zu machen – das ist der Gedanke der Solidarität und der Risikogemeinschaft.“ 1.000 Hausbesitzer sind also von der Gefahr des Blitzschlags bedroht und schließen eine Versicherung ab. Sie bilden damit die Risikogemeinschaft. Trifft nun der Blitz eines dieser 1.000 Häuser, so erhält der Hausbesitzer Geld, um sein Haus wieder aufzubauen. Das Geld stammt von den Beiträgen aller Mitglieder der Risikogemeinschaft. Peter M. Endres: „Viele, die von der gleichen Gefahr bedroht sind, zahlen daher für die Wenigen, die von dieser Gefahr tatsächlich getroffen werden.“