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Politik & Wirtschaft

Umweltministerin Rumpf zieht positives Fazit der Klimakonferenz: „Cancún bringt den Klimaschutzprozess wieder in Gang“

KIEL. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hat ein positives Fazit der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancún gezogen, an der sie als Vertreterin der deutschen Umweltministerkonferenz (UMK) teilgenommen hatte. „“Cancún hat wichtige Beschlüsse gebracht und dem weltweiten Klimaschutz neue Impulse verliehen““, sagte sie heute (13. Dezember). Sie verwies konkret auf Fortschritte zur Errichtung eines globalen Klimafonds, zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels, beim Waldschutz, bei der Technologiekooperation, beim Kapazitätsaufbau in Entwicklungsländern und hinsichtlich der Transparenz der Klimaschutzmaßnahmen. Vor allem aber ist das so genannte Zwei-Grad-Ziel als Obergrenze der Erderwärmung offiziell von der Weltgemeinschaft anerkannt worden. „“Dies stellt eine solide Basis für den weiteren Prozess zu einer umfassenden internationalen Vereinbarung dar““, so Frau Rumpf.

Sie dankte der mexikanischen Regierung für ihre überzeugende Rolle als Gastgeber und Konferenzleitung: „“Diese Leistung verdient größte Anerkennung, insbesondere die konstruktive und zupackende Verhandlungsführung des mexikanischen Vorsitzes.““ Mit den Ergebnissen von Cancún können aber auch die deutsche und auch die europäische Delegation zufrieden sein. Die verfolgte Strategie der Vereinbarung zu einer Paketlösung aus wichtigen Klimaschutzbausteinen sei aufgegangen. Dies sei auch dem geschickten und engagierten Verhandlungseinsatz des Bundesumweltministers Dr. Norbert Röttgen und seinen Fachleuten zu verdanken, erläuterte Juliane Rumpf.

Auch aus Sicht der UMK sei Cancún gut gelaufen. „“Wir hatten uns zuvor in einem UMK-Beschluss für diese Verhandlungslinie eingesetzt. Nahezu alle Elemente daraus sind beschlossen. Lediglich das von der Umweltministerkonferenz angestrebte EU-Minderungsziel von minus 30 Prozent bis 2020 gegenüber dem derzeit geltenden Ziel von minus 20 Prozent konnte zuvor bei den EU-Partnern nicht durchgesetzt werden. Ich bin einer Meinung mit Norbert Röttgen, dass wir jetzt auf die Verschärfung des EU-Minderungsziels hinarbeiten müssen““, sagte die schleswig-holsteinische Umweltministerin.

Zahlreiche bilaterale Kooperationen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern bringen den Klimaschutz ebenfalls weiter voran. Das sei ein Schwerpunkt der deutschen Klimaschutzpolitik, den der Bundesumweltminister erneut betont habe. Schleswig-Holstein leiste selbst mit seiner langjährigen Partnerschaft mit Marokko und dem demnächst anlaufenden Projekt zum Technologietransfer im Bereich der Erneuerbaren Energien einen eigenen Beitrag. Hierfür konnten insgesamt drei Millionen Euro von der EU und dem Bundesumweltministerium eingeworben werden. Diese Kooperation war daher Thema eines Gespräches am Rande der Konferenz von Frau Rumpf mit ihrer marokkanischen Amtskollegin, Umweltministerin Amina Benkhadra.