Grüne wollen Wohnungsbau in Lübeck ankurbeln
Grüne wollen Wohnungsbau in Lübeck ankurbeln. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion hat ein Maßnahmenpaket vorgelegt, wie die Wohnungsnot in Lübeck aufgelöst werden kann. Unter dem Titel “Kurswechsel in der Wohnungsbaupolitik” stellen sie zur kommenden Bürgerschaftssitzung einen Antrag, der den Vorrang von Geschosswohnungsbau gegenüber Einfamilienhäusern, eine strikte Anwendung der Quote für den sozialen Wohnungsbau und die Rückholung von Wohnungen in die Sozialbindung vorsieht.Im Einzelnen fordern die Grünen in ihrem Bürgerschaftsantrag:
Alle Neuplanungen von Wohngebieten sollen in den kommenden drei Jahren ausschließ-
lich mit Geschosswohnungsbau realisiert werden. Dabei sollen Gebiete, die mehr Ge-
schosswohnungsbau vorsehen vom Bürgermeister mit Priorität umgesetzt werden.
Die sich bereits in Planung befindlichen Projekte der KWL am Bornkamp/ Schärenweg
(09.13.00) sowie am Waldsaum (06.12.00) sollen in 100% geförderten Geschosswoh-
nungsbau umgeplant werden.
Die Quote für Sozialwohnungen von 30% soll strikter angewendet und auf alle Wohnein-
heiten in einem Baugebiet bezogen werden. Bauvorhaben von privaten Investoren auf
von der Stadt verkauften Grundstücken sollen nicht mehr bewilligt werden, wenn sie
nicht 30% Wohnungen für sozialen Wohnungsbau vorsehen.
Leerstehende Wohnungen, die aus der Sozialbindung gefallen sind, sollen über vertragli-
che Absprachen mit den Eigentümer*innen innerhalb der kommenden drei Jahre wieder
in die Sozialbindung zurückgeholt werden.
Die Stadt soll sich auf Landesebene dafür einsetzen, dass die Bindungsfristen für Sozial-
wohnungen verlängert werden können. Weiter soll geprüft werden, ob und wie in der Stadt auf geplanten bzw. bereits gewerb-
lich genutzten Handelsimmobilien zusätzlich Wohnraum geschaffen werden kann. Auch
die Ausweitung einfacher und schneller Methoden zur Wohnraumschaffung auf Zeit wie
zum Beispiel das Pommernzentrum sowie das Eltern-Kind-Zentrum Lübeck sollen geprüft
werden.
Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen Bürgerschaftsfraktion Michelle Akyurt und Bruno Hönel
erklären:
“Wir lassen uns von der Kritik von SPD und CDU an unseren Forderungen nicht beirren: Es
braucht den sofortigen Kurswechsel in der Wohnungsbaupolitik. Die Menschen spüren doch an
jeder Ecke, dass auf dem Mietmarkt eben nicht alles in Ordnung ist. Die Mieten steigen. Immobi-
lien werden unerschwinglich. Auf eine Sozialwohnung wartet man inzwischen so lang wie früher
in der DDR auf nen Trabi. Die Methode “weiter geht’s wie bisher” führt überhaupt nicht weiter.
Wir fordern den Lübecker Bürgermeister Jan Lindenau auf, sein soziales Profil jetzt mit Leben zu
füllen und unsere Forderungen nach einem sozialeren Wohnungsmarkt in Lübeck zu unterstüt-
zen. Wir brauchen keinen Neubau von Luxusobjekten mehr, die sich nur Millionäre leisten kön-
nen, sondern Wohnungen im einfachen und mittleren Marktsegment.”