Umweltministerium weist Vorwürfe wegen Untersuchungsergebnissen zu Dioxin zurück
KIEL. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume hat Angriffe des BUND von heute (12. Januar) entschieden zurückgewiesen, das Ministerium halte Ergebnisse von Untersuchungen auf Dioxin bei Rindern zurück.
Der BUND vermischt die aktuellen Ereignisse, bei denen es um Futtermittelbelastungen mit Dioxin geht, in fachlich unzulässiger Weise mit den Daten aus einem seit 2009 laufenden Monitoringprogramm, um die Ursachen für die Belastungen bei Weidetieren (Schafen, Rindern) zu ermitteln. Im Zuge dieses Monitorings wurden 2010 insgesamt 40 Proben von extensiven Weiderindern untersucht. Die Daten konnten noch nicht im Detail ausgewertet werden, die Ergebnisse liegen jedoch in 39 Fällen unter den Grenzwerten. Lediglich bei einem Tier wurde eine Überschreitung festgestellt, wobei hier eine einzelbetriebliche Ursache angenommen wird, die noch näher untersucht werden muss.
Die Ergebnisse zu Dioxinuntersuchungen werden im Jahresbericht des Landeslabors regelmäßig veröffentlicht. Zuletzt geschah das im September 2010, wobei in dem Bericht unter anderem die Untersuchungsergebnisse sowohl bei Rindern als auch bei Schafen und Lämmern, bei Schweinen, bei Freilandgeflügel, bei Wildtieren, bei Hühnereiern, bei Gemüse sowie bei Fischen aus dem Meer und aus Binnengewässern jeweils vorgestellt wurden (S. 87 – 94). Dieser Jahresbericht über die Laborarbeit insgesamt ist der Öffentlichkeit seit seiner Veröffentlichung ständig zugänglich. Das Ministerium hatte in einer Medieninformation vom 9. September 2010 selbst auf den Jahresbericht hingewiesen und einen Verweis auf die Fundstelle im Internet ausdrücklich mit aufgenommen. Ergänzend hierzu hatte das Ministerium bereits in den vergangenen Jahren immer wieder von sich aus sowie auf Nachfrage zum Thema Dioxin und Lebensmittel informiert und dabei gegebenenfalls auch auf besondere Untersuchungsergebnisse verwiesen und darüber aufgeklärt.
Die heutige Erklärung des BUND scheint daher eher der Versuch zu sein, die aktuelle Diskussion um Dioxin für Zwecke der eigenen Öffentlichkeitsarbeit zu instrumentalisieren. Statt eines verantwortungsvollen Beitrags zu dieser ernsten und wichtigen Debatte wird hier auf die „schnelle Schlagzeile“ spekuliert und dabei eine weitere Verunsicherung der Verbraucherinnen und Verbraucher bewusst in Kauf genommen. Das Ministerium verurteilt dieses Verhalten ausdrücklich.
Abschließend ist zu erwähnen, dass das „bundesweite Screening von Dioxin“ auf einen Beschluss der Agrarministerkonferenz vom 30. April 2010 zurückgeht; Berichterstatter waren damals Hessen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Der BUND hatte – möglicherweise versehentlich – in seiner Mitteilung lediglich Nordrhein-Westfalen erwähnt, was in jedem Fall eine unzulässige Verkürzung der Tatsachen ist.