Lage in Venezuela und den Nachbarländern verschärft sich: Täglich 5.000 Menschen auf der Flucht
Bonn (ots) – In Venezuela hält die größte Fluchtbewegung in der modernen Geschichte Lateinamerikas an. Während auf politischer Ebene in Venezuela ein Machtkampf zwischen dem selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó und Staatschef Nicolás Maduro tobt, fliehen weiterhin Hundertausende aufgrund der wirtschaftlichen Lage und des politischen Chaos. Viele sogar zu Fuß. Zudem fehlt es an Nahrung, Unterkünften und medizinischer Versorgung. Die UNO-Flüchtlingshilfe appelliert an die Weltgemeinschaft, die Flüchtlinge und auch die Aufnahmeländer zu unterstützen. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinen Nationen (UNHCR), dessen nationaler Partner die UNO-Flüchtlingshilfe ist, hilft vor Ort bei der Registrierung der Geflüchteten und versorgt insbesondere schutzbedürftige Personen wie unbegleitete Kinder. Flüchtlingsfamilien erhalten darüber hinaus Basisgüter und finanzielle Zuwendungen über die UNHCR-Bargeldhilfe, um sich selbst Medikamente, Essen und Kleidung kaufen zu können. „Die Länder Südamerikas und der Karibik haben bisher große Hilfsbereitschaft und Solidarität gezeigt. Doch ihre Aufnahmekapazitäten reichen bei Weitem nicht mehr aus. Diese Länder brauchen schnelle und umfangreiche Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, damit die Stimmung in den Ländern nicht auf Kosten der Flüchtlinge kippt“, fordert der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer. Nach Berichten von Eduardo Stein, dem Sonderbeauftragten des UNHCR sowie der Organisation für Migration (IOM) für Migranten aus Venezuela, kommt es in den Nachbarländern bereits zu erster Gewalt und Gewaltandrohung. Exodus aus Venezuela Bis Dezember 2018 sind bereits mehr als drei Millionen Venezolaner in andere Länder der Region und darüber hinaus geflohen. Täglich folgen mehr Menschen, derzeit rund 5000 im Schnitt. Gründe für die Flucht sind der Mangel an Nahrungsmitteln, Medikamenten sowie der fehlende Zugang zu Schulen oder zum Gesundheitswesen. Auch steigende Gewalt und die Unsicherheit, wie es mit dem Land weitergeht, lassen die Menschen fliehen. Der UNHCR geht davon aus, dass in 2019 derzeit 134 Millionen US-Dollar benötigt werden, um weiterhin auf die dringendsten Bedürfnisse von Flüchtlingen und Migranten aus Venezuela in 16 am stärksten betroffenen Gastländern reagieren zu können. Pressekontakt: Marius Tünte Tel. 0228-90 90 86-47 tuente@uno-fluechtlingshilfe.de Original-Content von: UNO-Flüchtlingshilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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