Inkasso-Chaos beenden: Verbraucherzentrale fordert zentrale Aufsicht für Geldeintreiber
Inkasso-Chaos beenden: Verbraucherzentrale fordert zentrale Aufsicht für Geldeintreiber · Unseriöse Inkassobüros setzen Verbraucher*innen mit übertriebenen Forderungen und Einschüchterung unter Druck. Wie eine Untersuchung der Verbraucherzentrale zeigt, mangelt es an einer wirksamen Aufsicht und klaren Verhaltensregeln für die Branche der Geldeintreiber. Eine zentrale Inkassoaufsicht wäre aus Sicht der Verbraucherzentrale die Lösung.Mehr als 22 Millionen Zahlungsaufforderungen verschicken Inkasso-Unternehmen in Deutschland jedes Jahr. Die meisten Inkassobriefe1 gehen nach Angaben des Branchenverbandes BDIU2 an Verbraucher*innen. Das setzt Betroffene oft unter enormen Druck. Drohungen mit teuren Gerichtsverfahren oder Zwangsvollstreckung gehören zum Standard bei Inkassobriefen.
„Viele Menschen sehen sich zur Zahlung genötigt, ohne zu wissen, ob die Höhe der Inkassokosten berechtigt ist“, so Dr. Boris Wita, Referent für Verbraucherrecht bei der Verbraucherzentrale. Die schleswig-holsteinische Justiz- und Verbraucherschutzministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack befür-
wortet die Forderung nach einer zentralen Aufsicht. Als Vorsitzende der Justizministerkonferenz hat sie im Juni 2019 einen einstimmigen Beschluss erwirkt, mit dem die Länder den Bund bitten, die Möglichkeit einer Zentralisierung der Inkassoaufsicht eingehend zu prüfen.
1 84 Prozent im Jahr 2018
2 Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen e.V.