Ministerpräsident Carstensen ehrt Lebensretter: Rettungsmedaillen für mutigen und schnellen Einsatz verliehen
Ministerpräsident Peter Harry Carstensen hat heute (22. Februar) in Kiel fünf Menschen aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit der Rettungsmedaille am Bande ausgezeichnet. Außerdem würdigte er zwei Jugendliche mit Urkunden für ihr beherztes Retten in Not. „“Wir ehren Sie alle für die mutigen Taten, die keineswegs selbstverständlich sind. Sie alle haben sich dabei selbst in Gefahr gebracht, um einen anderen Menschen zu retten. Dafür bedanke ich mich sehr““, sagte Carstensen.
Der Regierungschef lobte alle Retter für ihren couragierten Einsatz. Sie hatten Bewohner nach einem Feuer gerettet, aus der eiskalten Ostsee geborgen oder vor dem Einbrechen ins Eis bewahrt. Wie Carstensen sagte, freue es ihn dabei besonders, so viele junge Leute zu ehren: „“Sechs der heute ausgezeichneten Personen sind jünger als 17 Jahre. Leider unterstellen immer noch manche Menschen den jungen Leuten, dass ihnen alles egal ist. Von solchen Vorurteilen halte ich gar nichts““, sagte er. Mit ihrem beispielhaften Handeln hätten diese Jugendlichen gezeigt, dass sie bereit seien, Verantwortung zu tragen und Zivilcourage zu zeigen. „“Ihr seid echte Vorbilder – und das Land Schleswig-Holstein ist stolz auf Euch““, so der Ministerpräsident.
Ausgezeichnet wurden:
Rettungsmedaillen für Kerrin Röckendorf und Lucca Spottock, Witzwort
Die beiden Jugendlichen Kerrin Röckendorf und Lucca Spottock retteten am 19. Oktober 2010 in Witzwort (Kreis Nordfriesland) einem Mann das Leben. Er hatte nach einem Brand in seinem Haus bewusstlos auf dem Boden in seiner verqualmten Küche gelegen. Die Jugendlichen wurden durch den Rauchmelder auf die Gefahr aufmerksam, öffneten die Tür und zogen den Mann ins Freie. Bevor sie in das Haus liefen, drückten sie einem Nachbarn ihr Handy in die Hand und forderten ihn auf, die Feuerwehr zu rufen.
Rettungsmedaille für Eike Kleeblatt, Buchholz in der Nordheide (Niedersachsen)
Eike Kleeblatt rettete am 26. Dezember 2010 seinen Vater vor dem Ertrinken in der Ostsee. Der Mann war von der Seebrücke in Großenbrode in die eiskalte Ostsee gestürzt. Sein Sohn eilte umgehend zu Hilfe, sprang hinterher, beruhigte seinen Vater, sicherte ihn mit einem Seil und hielt ihn so lange über Wasser, bis die Rettungskräfte eintrafen.
Rettungsmedaille für Melanie Scholz, Lübeck
Nach einem Schwelbrand rettete die Nachtschwester Melanie Scholz am 8. Dezember 2010 im Alten- und Pflegeheim Al Bayati in Lübeck-Schlutup einer Bewohnerin das Leben. Die Pflegerin war in der Nacht sofort in das völlig verqualmte Zimmer der Seniorin gelaufen und hatte die bereits hilflos auf dem Boden liegende Frau in Sicherheit gebracht.
Rettungsmedaille für Michelle Bernstein und Belobigungsurkunden für Sarah Wriegt und Anatoli Keil, alle aus Glückstadt
Die drei Jugendlichen Michelle Bernstein, Sarah Wriegt und Anatoli Keil retteten am 30. November 2010 einen sechsjährigen Jungen vor dem Ertrinken. Er war in Glückstadt auf einem Teich ins Eis eingebrochen. Die Jugendlichen hatten versucht, das Kind mit einem Stock ans Ufer zu ziehen. Nachdem das nicht klappte, ging Michelle Bernstein auf das dünne Eis und brach selbst ein. Sie konnte den Jungen aber festhalten und zusammen mit den anderen Jugendlichen ans Ufer ziehen. Kurz zuvor hatten sie die Feuerwehr alarmiert sowie Autofahrer angehalten und um Hilfe gebeten.