TraumaNetzwerk Schleswig-Holstein startet heute
KIEL. Wissenschaftsminister Jost de Jager und Gesundheitsstaatssekretärin Dr. Bettina Bonde eröffnen heute (28.2.) die Auftaktveranstaltung des „TraumaNetzwerkes Schleswig-Holstein“.
Das „TraumaNetzwerk Schleswig-Holstein“ ist eine landesweite Kooperation von 24 Krankenhäusern zur Unfallversorgung von Patientinnen und Patienten. Zum offiziellen Start des Netzwerkes wurden das Netzwerk-Zertifikat und die Zertifikate für die einzelnen Krankenhäuser übergeben. Bei der Veranstaltung in der Kieler Kunsthalle betonte de Jager: „“Die Kooperation des Maximalversorgers UK S-H mit den vielen Kliniken im ganzen Land wird die Versorgung von Unfallopfern weiter verbessern. Die Bedingungen der Zusammenarbeit sind nun in einem Kooperationsvertrag verbindlich geregelt. Jede Klinik kennt ihre Aufgabe genau““.
Dr. Bonde betonte: „“Das Versorgungsnetzwerk ist ein wichtiger Schritt für die Patientinnen und Patienten in Schleswig-Holstein. Bei einem schweren Unfall, wo auch immer er im Land passiert, ermöglicht das Netzwerk von 24 Krankenhäusern die schnelle Verlegung in das Krankenhaus mit der für den jeweiligen Patienten bestmöglichen Behandlung““.
Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UK S-H: „Das „TraumaNetzwerk“ passt sich den Stärken und örtlichen Gegebenheiten der beteiligten Kliniken an und zielt auf die systematische Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit, um insbesondere die Versorgung der Schwerverletzen flächendeckend und mit maximal möglicher Kompetenz sicher zu stellen““.
Prof. Dr. Andreas Seekamp, Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am UK S-H und Vorsitzender der Sektion Notfall-Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU): „V“on der Erstversorgung am Unfallort über Notfalleingriffe und lebensrettende Maßnahmen bis zur beruflichen Eingliederung erleben die Unfallchirurgen den Patienten in unmittelbaren Grenzsituationen. Das „TraumaNetzwerk“ bietet eine hervorragende Basis medizinische Kenntnisse und Fähigkeiten unter den beteiligten Kliniken auszutauschen““.
Jede Minute zählt nach einem schweren Unfall. Damit die Unfallopfer schnell und qualifiziert versorgt werden können, wurde im Jahr 2006 das TraumaNetzwerkD der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie gegründet, um bei einem Unfall die Überlebenschancen der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.
Im so genannten „Weißbuch der DGU“ zur Schwerverletztenversorgung in Deutschland sind die Standards der Ausstattung, Organisation und Qualitätssicherung der interdisziplinären Schwerverletztenversorgung entsprechend der wissenschaftlichen Evidenz beschrieben. Die in einem regionalen TraumaNetzwerk zusammenarbeitenden Kliniken – man unterscheidet zwischen überregionalen, regionalen und lokalen Traumazentren – müssen sich durch bestimmte Ausstattungsmerkmale, wie einen Hubschrauberlandeplatz, einen Schockraum, einen Computertomographen und einen Notfall-OP sowie eine Blutbank auszeichnen. Die Einhaltung der geforderten strukturellen, personellen und apparativen Qualitätsmerkmale wird anhand so genannter Audits (Besuche) der Kliniken überprüft und durch eine abschließende Zertifizierung des jeweiligen TraumaNetzwerkes durch ein unabhängiges qualifiziertes Zertifizierungsunternehmen bestätigt. Das TraumaNetzwerk Schleswig-Holstein ist bisher bundesweit das einzige Netzwerk, das zur Versorgung von schwer traumatisierten Patienten ein komplettes Bundesland in einer Einheit abdeckt. Wichtiger Bestandteil dieses Netzwerkes ist auch die verbesserte Kommunikation zwischen den Versorgungseinrichtungen, die notwendige Verlegungen im Ablauf deutlich erleichtert.
In Schleswig-Holstein gibt es drei überregionale Traumazentren, die Unikliniken Kiel und Lübeck und die Diakonissenanstalt zu Flensburg. Am 3. Februar ist das Traumazentrum Nord als gemeinsames überregionales Kompetenzzentrum des UK S-H in Lübeck eröffnet worden.
Krankenhausstandorte der beteiligten Kliniken (mit Status)
Asklepios Klinik Bad Oldesloe (zertifiziert)
Asklepios Klinik Nord – Heidberg (zertifiziert)
Diakonissenkrankenhaus im Klinikverbund Flensburg (zertifiziert)
Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster (zertifiziert)
Imland Klinik Eckernförde (zertifiziert)
Imland Klinik Rendsburg (zertifiziert)
Klinikum Nordfriesland – Klinik Husum (zertifiziert)
Krankenhaus Itzehoe (zertifiziert)
Martin-Luther-Krankenhaus Schleswig (zertifiziert)
Schön Klinik Neustadt (zertifiziert)
Städt. Krankenhaus Kiel (zertifiziert)
Universität Schleswig-Hollstein Campus Kiel (zertifiziert)
Universität Schleswig-Holstein Campus Lübeck (zertifiziert)
Westküstenklinikum Heide (zertifiziert)
Asklepios Nordseeklinik Westerland (In Bearbeitung)
DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg (In Bearbeitung)
Klinikum Nordfriesland – Klinik Niebüll (In Bearbeitung)
Klinikum Wedel (In Bearbeitung)
Lubinus Clinicum Kiel (In Bearbeitung)
Regio Klinikum Elmshorn (In Bearbeitung)
Regio-Klinik Pinneberg (In Bearbeitung)
Sana Kliniken Lübeck GmbH (In Bearbeitung)
Sana Kliniken Ostholstein GmbH Standort Eutin (In Bearbeitung)
Westküstenklinik Brunsbüttel (In Bearbeitung)