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30 Jahre Prager Botschaft / Ex-Innenminister Seiters: Wer Diktatur überwindet, lässt auch Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nicht zu

Leipzig (ots) – Sperrfrist: 28.09.2019 05:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist. Der ehemalige Bundesinnenminister Rudolf Seiters (CDU) sieht im Erfolg der friedlichen Revoltution auch die Kraft, heutige gesellschaftliche Probleme zu bewältigen. „Die Menschen in Deutschland haben die Diktatur überwunden, sie werden auch Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nicht zulassen“, sagte Seiters dem MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK anlässlich des 30. Jahrestages der Ausreise der DDR-Flüchtlinge über die Prager Botschaft am 30. September 1989. Seiters stand vor 30 Jahren an der Seite des damaligen Außenministers Hans-Dietrich Genscher (FDP), der 2016 verstorben ist, vor rund 5.000 DDR-Bürgern auf dem Balkon der Botschaft. Genscher verkündete nach wochenlangen Verhandlungen mit der DDR-Führung die historischen Worte „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass Ihre Ausreise heute…“ (Der Rest ging im Jubel unter.) Er bestätigte damit die Ausreisemöglichkeit der Flüchtlinge in die BRD. „In Prag wurde der erste Stein aus der Mauer gebrochen“, sagte Seiters. Er werde diesen Tag nie vergessen. Der ehemalige Innenminister sieht 30 Jahre nach den Prager Ereignissen im vereinten Deutschland viele Erfolge, aber auch Probleme wie etwa Bevölkerungsschwund in ländlichen Regionen, Sorgen bei den Themen Flüchtlingszustrom, Sicherheit und Kriminalität. Außerdem fühlten viele Menschen ihre Lebensleistungen nicht ausreichend gewürdigt. „Dabei wissen wir doch, dass ohne ihren Widerstand, ohne ihre großen friedlichen Demonstrationen die Wiedervereinigung nicht zustande gekommen wäre.“ Aber für Fremdenfeindlichkeit, Hass und Extremismus dürfe es in Deutschland keinen Platz geben. Neben ehemaligen Botschaftsflüchtlingen und tschechischen Zeitzeugen werden auch der ehemalige Innennminister Seiters und die Sängerin Jeanette Biedermann, die als Kind selbst die Ereignisse in der Botschaft erlebte, zu Gast in einer Sondersendung des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK sein. Die MDR-Fernsehsendung „Heute im Osten“ berichtet am Samstag, 28.09.2019, ab 18.00 Uhr live aus Prag. Pressekontakt: MDR, Redaktion Osteuropa und Dokumentation, Sandro Poggendorf, Tel.: (0341) 3 00 44 07 Original-Content von: MDR Exklusiv-Meldung, übermittelt durch news aktuell

Quelle: presseportal.de