LHG erhält Containerbrücken für den Seelandkai
Ein gewaltiger Schwertransport wird voraussichtlich am Sonnabend, 14. Oktober 2006, die Trave aufwärts geschleppt: zwei auf einem Ponton stehende Containerbrücken.
Bestimmt sind sie für das neue Terminal Seelandkai der Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH (LHG). Im Stadtteil Siems, unmittelbar in der Nähe der früheren Herrenbrücke, hat die LHG in enger Abstimmung mit der Reederei Transfennica ein Terminal mit insgesamt 3 Anlegern und knapp 20 Hektar Fläche geschaffen, an dem nicht nur konventionelle RoRo-Fährschiffe, sondern auch die neuen ConRo-Schiffe der Reederei abgefertigt werden können. Diese 205 Meter langen Schiffe, von denen bis zum Jahr 2009 insgesamt 8 gebaut werden, haben neben 3 Kilometern Ladelänge für Trailer und Pkw auch Platz für 640 Containereinheiten (TEU), die mit Containerbrücken be- und entladen werden.
Genau dazu dienen die jetzt nach Lübeck transportierten, gebrauchten Krane. Sie waren bislang beim Eurogate Container-Terminal in Bremerhaven im Einsatz. Für die Be- und Entladung der riesigen Übersee-Containerschiffe waren sie inzwischen zu klein geworden, für den Einsatz am Seelandkai haben sie dagegen ideale Abmessungen. Einer der Kräne hat einen Gesamtausleger von 96 Metern Länge, ist 830 Tonnen schwer und kann 60 Tonnen heben, der andere ist 90 Meter lang, 770 Tonnen schwer und kann 68 Tonnen heben. Die Gesamthöhe liegt bei 60 Metern.
Transportiert werden die Brücken auf dem Seeponton „AMT Discoverer“ (13.800 tdw, 91,5 Meter lang und 30,5 Meter breit). Geschleppt wird der Ponton vom polnischen Schlepper „Tryton“.
Bereits am 3. Oktober waren die Brücken auf dem Ponton seefest befestigt und abfahrbereit. Aufgrund schlechten Wetters konnten sie jedoch erst am 9. Oktober von der Bremerhavener Stromkaje Kurs auf den Skagerrak und weiter nach Lübeck nehmen. Erwartet werden sie am Sonnabend um die Mittagszeit am Seelandkai. Ein bis zwei Stunden vor ihrer Ankunft dort werden sie Travemünde und den Skandinavienkai passieren. Noch ist es jedoch möglich, dass sich durch Schlechtwetter bzw. Gegenwind dieser Zeitplan verschiebt.
Am Seelandkai werden zunächst die seefesten Verschweißungen entfernt, bevor die beiden Kranbrücken hydraulisch auf die Kranbahn im Terminal verschoben werden. Dies soll voraussichtlich bis Sonntag abgeschlossen sein. In etwa 2 bis 3 Wochen sind die Containerbrücken dann voll einsatzbereit.









