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Verschlafen wir die Digitalisierung? Ganztagsschule 2030

Hofheim (ots) – Der Digitalpakt und die nachfolgende Digitalisierung unserer Schulen sind derzeit die größten Herausforderungen, die unsere Bildungslandschaft zu bewältigen hat. Dem Thema Digitalisierung möchte sich daher auch der Ganztagsschulverband annehmen. Unter dem Motto „Ganztagsschule 2030“ findet der Ganztagsschulkongress dieses Jahr in Rust /Ettenheim statt, bei dem sich mehr als 250 Teilnehmer aus ganz Deutschland über aktuelle und zukünftige Herausforderungen austauschen. Mit dem Digitalpakt sollen Deutschlands Schulen für die Zukunft fit gemacht werden. Welche Chancen und Risiken bergen aber die digitalen Lernwerkzeuge und vor welchen Herausforderungen stehen vor allem die ganztägig arbeitenden Schulen? Diese Frage beschäftigt den Ganztagsschulverband schon lange. „Digitale Technologien können zwar unser Leben verbessern, aber auch soziale Ungleichheit verstärken und Chancen verbauen“, warnt Eva Reiter, Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbandes. „Kinder und Jugendliche müssen daher lernen, ihr digitales und reales Leben ausgewogen miteinander zu verbinden und dafür bedarf es der pädagogischen Förderung technischer, emotionaler und sozialer Fähigkeiten.“ Warum ist das Thema besonders in ganztägig arbeitenden Schulen so brisant? Hier spielt der Einsatz digitaler Medien nicht nur im Unterricht, sondern auch in der Freizeit der Kinder und Jugendlichen eine große Rolle. Was andere Schüler zuhause digital lernen, üben und nebenbei erledigen, geschieht für Ganztagsschüler in der Schule – oder auch nicht. Lernen muss sich verändern Da sie in der Regel zusätzliche digitale Angebote machen, benötigen vor allem die ganztägig arbeitenden Schulen gute medienpädagogische Konzepte und eine ausreichende Grundausstattung sowie die Anbindung an hochfrequente Leitungsnetze. Deutschlands Schulen stehen daher vor großen Herausforderungen. Sie müssen sich die Frage stellen, wie sich Lernen verändern kann, um den Herausforderungen der Digitalisierung und den veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. In den baltischen Staaten, z.B. Lettland, werden seit 10 Jahren elektronische Klassenbücher geführt, Klassendatenverwaltung geschieht fast nur noch digital, die Schüler arbeiten in der Klasse selbstverständlich mit digitalen Medien und dem Internet. „Der Einsatz digitaler Lehrmittel in den Schulen reicht jedoch nicht aus, um Kinder für zukünftige Herausforderungen fit zu machen“, so Reiter. Um digitale Medien sinnvoll einzusetzen, müsse Schule sich der Technik öffnen und zugleich kritisch bleiben. Um das zu erreichen, bedürfe es dringend schuleigener Medienkonzepte sowie der Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte. „Es geht neben der Weiterentwicklung der mediendidaktischen Möglichkeiten zum einen um die Weiterentwicklung der Medienkompetenz und damit um eine Medienerziehung, die auch das notwendige Bewusstsein für redaktionelle und nicht-redaktionelle, digitale Medien sowie ein Bewusstsein für Quellen, deren Verlässlichkeit und das dazugehörige Urheberrecht beinhalten. Zum andern geht es um die erweiterten digitalen Kompetenzen im Bereich des Grundverständnisses von Algorithmen und Datenstrukturen“, führt Reiter aus. Dies sei für alle Schüler relevant, da das elementare Verständnis über die Funktionsweise und Wirkung von Algorithmen nicht nur für das Verhalten in der digitalen Welt von großer Bedeutung sei, sondern auch eine Voraussetzung dafür darstelle, dass Kinder und Jugendliche über die Gefahr verengter Informationsräume in sozialen Medien Bescheid wissen und somit in der Lage seien, sich als mündige Bürger im Rahmen der politischen Willensbildung mit den notwendigen Informationen zu versorgen. Kongress des Ganztagsschulverbandes in Baden Württemberg Der Ganztagsschulverband lädt vom 27. bis zum 29. November zum Kongress in den Europa Park nach Rust ein. Die Digitalisierung als Thema der Ganztagsschule steht dabei im Mittelpunkt der Veranstaltung. „Neben ausgezeichneten Fachvorträgen bieten wir unseren Gästen die besondere Möglichkeit, an Baden-Württembergischen Schulen zu hospitieren und interessante Schulkonzepte vor Ort kennenzulernen. Vor allem möchten wir unseren Gästen einen Raum schaffen, Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam Ideen und Kooperationen zu entwickeln und im Anschluss an die Tagung umzusetzen sowie sich gegenseitig zu vernetzen, zu hospitieren und voneinander zu lernen“, kündigt Reiter an. Anmeldungen sind weiterhin möglich. Frühbuchertarife gelten bis zum 25.10.2019. Kongressprogramm und Anmeldung unter: http://ots.de/NP2r7d Weitere Informationen finden Sie unter: www.ganztagsschulverband.de/ Pressekontakt: 1. Vorsitzende: Eva Reiter Grund- und Stadtteilschule Alter Teichweg Alter Teichweg 200 22049 Hamburg Telefon: 040/428977236 Email: reiter@ganztagsschulverband.de Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Carina Merth Schule im Emsbachtal Dietkircher Straße 1 65611 Brechen Telefon: 06438-2443 Email: merth@ganztagsschulverband.de Original-Content von: Ganztagsschulverband e.V., übermittelt durch news aktuell

Quelle: presseportal.de