Wolfsbetreuerschulung in Schleswig-Holstein startet am 16. März im Wildpark Eekholt
KIEL. Schleswig-Holstein bereitet sich auf den Wolf vor: Im Wildpark Eekholt startet übermorgen (16. März) die Ausbildung von 31 weiteren so genannten Wolfsbetreuern, von denen es bereits vier in Schleswig-Holstein gibt.
Wolfsbetreuer sollen aktiv werden, sobald weitere Wölfe zwischen Nord- und Ostsee auftauchen, denn zuletzt war ein Wolf im April 2007 bei Süsel (Kreis Ostholstein) überfahren worden. Eigentlich galten Wölfe in Schleswig-Holstein seit 1820 als ausgestorben. Damals wurde bei Brokenlande (Kreis Segeberg) das letzte Exemplar dieser Art erlegt. Seit 2007 muss jedoch auch hierzulande wieder mit dem Auftreten zumindest einzelner Wölfe gerechnet werden. Unter Federführung des Umweltministeriums wurde daher ein so genannter Wolfsmanagementplan erarbeitet, um sich rechtzeitig auf die Rückkehr von „Isegrimm“ vorzubereiten. Daran beteiligt waren fast zwanzig Verbände und Institutionen, darunter Tierhalter, Naturschützer und Jäger. Umweltministerin Dr. Juliane Rumpf hatte den Plan 2010 vorgestellt, dessen wesentlicher Inhalt eine Wolfsrichtlinie war, die unter anderem die Entschädigung von Wolfsschäden unbürokratisch regeln hilft und eine gemeinsame Position zur Wiederbesiedlung Schleswig-Holsteins durch den Wolf beinhaltet. Um die Aufgaben in Verbindung mit dem Wolfskonzept erfüllen zu können, bedarf es einer hinreichend großen Anzahl fachkundiger Personen. Das sollen die zukünftig dann 35 so genannten Wolfsbetreuer sein. Die auch am Wolfsmanagementplan beteiligten Verbände haben Personen für die Ausbildung benannt, die vom 16. bis 19. März im Wildpark Eekholt nach bundesweit einheitlichen Kriterien stattfindet. Schwerpunkte werden das so genannte Monitoring und die Beurteilung möglicher Wolfsrisse sein. Ein erster Einblick wird in den Bereich Öffentlichkeitsarbeit gegeben. Dieser Punkt wird zu einem späteren Zeitpunkt in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume vertiefend geschult. Die Ausbildung wird federführend von Herrn Norman Stier durchgeführt werden, ein erfahrener Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden. Ganz aktuell machen die Wölfe unter anderem im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern immer wieder von sich reden, derzeit in der Region Müritz. Eine Wolfspopulation mit mehreren Rudeln gibt es in Deutschland in der Lausitz.