SDRPY startet Projekt, um den Flughafen von Aden erstmals seit über einhundert Jahren wieder in eine dauerhafte internationale Drehscheibe umzubauen
Aden, Jemen (ots/PRNewswire) – Das saudische Entwicklungs- und Wiederaufbauprogramm für den Jemen (Saudi Development and Reconstruction Program for Yemen, SDRPY) hat heute Phase I eines Projekts zum Wiederaufbau und zur Modernisierung des Aden International Airport gestartet. Der Spatenstich wurde vom jemenitische Premierminister Dr. Maeen Abdulmalik Saeed beaufsichtigt und vom Leitenden Ingenieur der SDRPY-Projekte und -Studien, Hassan Alattas, gemeinsam mit dem Befehlshaber der Streitkräfte der arabischen Koalition in Aden, Brigade-General Mujahid Bandar Al-Otaibi, sowie weiteren anwesenden offiziellen Regierungsvertretern ausgeführt. Der Flughafen von Aden soll im Rahmen des Projekts einer vollständigen Modernisierung unterzogen werden und wird zudem erweitert. Zum ersten Mal wird der Flughafen in eine Verkehrsdrehscheibe von Weltrang mit Nonstop-Verbindungen für internationale und inländische Flüge umgebaut. „Indem wir hier die ersten Bausteine für die Entwicklung und die strategischen Projekte für den Aden International Airport legen, werden wir einen bedeutenden Beitrag dafür leisten, dass die Standards des Flughafens und die Qualität der Dienstleistungen, die Reisenden und Fluggesellschaften zur Verfügung stehen sollen, angehoben werden“, sagte Hauptmann Saleh Salim bin Nahid, Präsident der Obersten Behörde für Zivile Luftfahrt und Meteorologie. „Unsere Brüder im Königreich Saudi-Arabien haben schon immer greifbare Beiträge zu allen Lebensbereichen in unserem Land geleistet und unser Volk wird niemals ihre Standhaftigkeit im Rahmen der Operation Decisive Storm vergessen, die sie zusammen mit unseren Brüdern und Freunden gezeigt haben“, fügte er hinzu. „Heute sind wir in eine Phase der Entwicklung und des Wiederaufbaus in ganz unterschiedlichen Bereichen eingetreten.“ Hauptmann bin Nahid stellte außerdem fest: „Die Brüder des SDRPY haben zuvor bereits in einer Vielzahl von Bereichen ihre Unterstützung bei anderen Flughäfen – in Al-Ghaydah, Seiyun, Socotra und Marib – zur Verfügung gestellt und wir erhalten jetzt die Gelegenheit, unsere Dankbarkeit gegenüber dem Diener der beiden heiligen Stätten, König Salman bin Abdulaziz, dem SDRPY-Supervisor Mohammad bin Saeed Al Jabir und allen Mitarbeitern des Programms für diese großzügige Unterstützung, die einen spürbaren Einfluss auf den Luftfahrtsektor haben wird, zu bekräftigen.“ Bin Nahid schloss seine Rede mit einem Appell an internationale Fluggesellschaften, die Verbindungen zum und vom Flughafen von Aden anbieten möchten, wobei er betonte, dass der Flughafen jede Anstrengung unternehmen werde, um deren Betrieb zu erleichtern. „Das Ziel dieses Projekts ist es, den Flughafen von Aden so schnell wie möglich an die Standards der Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) anzupassen, Aden direkt an die Länder in der Region anzubinden und die Kapazitäten des Flughafens zu erhöhen, damit weit mehr Flüge abgewickelt und sehr viel mehr Passagieren bedient werden können“, sagte Ingenieur Alattas. „Dies wird in der Geschichte des Flughafens ein neues Zeitalter einläuten, weil diese Anlage niemals zuvor durchgängig mit internationalen Standards betrieben wurde“, fügte er hinzu. „Wir verfolgen das Ziel, die Vorteile dieses neuen Drehkreuzes im Luftverkehr für die Menschen im Jemen und für die Brüder und Schwestern aus Saudi-Arabien optimal zu nutzen.“ Das Projekt soll in drei Phasen voranschreiten. In Phase I geht es vor allem um die Stromversorgung, Sicherheitsmaßnahmen und das Transportwesen. Die äußeren Haupteingänge und die Straßen auf dem Flughafengelände sollen untersucht und neu gestaltet werden. Zudem werden die Busse für den Fluggasttransfer bereitgestellt. Phase II wird darin bestehen, die lebenswichtigen Service-Systeme, wie Telekommunikation, Navigation und Flugsicherung, aufzubauen und miteinander zu verbinden. Zudem wird die Wiederinbetriebnahme der Start- und Landebahnen, der Taxi-Flächen, der Zugänge zu den Terminals sowie der Verbindungstunnels von den Terminals zu den Flugzeugen vorangetrieben. In Phase III geht es dann darum, die Anlagen des Flughafens und den Flughafenbetrieb mit den ICAO-Standards in sämtlichen Bereichen in Einklang zu bringen. Dazu gehören Sicherheit, Stromversorgung, die Infrastruktur im Innen- und Außenbereich, Flugsicherung und Navigation. Alattas brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass dieses Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Unterstützung des Verkehrswesens in der Brudernation der Republik Jemen leisten werde, damit es als wichtiger Teilbereich der Wirtschaft dienen kann und das Rad der Entwicklung antreibt. Es hob hervor, dass dieses Ziel nur dadurch erreicht werde, wenn alle gemeinsam daran arbeiten, die Hoffnungen und Wünsche der Menschen im Jemen zu erfüllen. „Wir freuen uns sehr, dass wir an diesem Flughafen in Aden zusammenkommen, diesem außergewöhnlichen Gebäude, das viel mehr ist als bloß ein wirtschaftliches Objekt“, sagte der Direktor des Flughafens von Aden, Abdul-Raqeeb Al-Omari. „Wir in der Flughafenverwaltung werden gerade Zeugen der aufrichtigen und denkwürdigen Hilfe unserer Brüder, durch die die Hauptstadt Aden wieder ihren natürlichen Platz einnehmen und wieder ihre Vorreiterrolle spielen kann. Mithilfe der Solidarität aller werden wir unserer lächelnden Heimat wieder die natürliche Stellung verschaffen, für die sie immer bekannt war.“ Der Flughafen befindet sich an der Stelle, der ursprünglich als Standort der Royal Air Force (RAF) Khormaksar diente, ein britischer Militärflugplatz, der von 1917 bis 1967 bestand. In den 1970er und 1980er Jahren wurde der Flughafen in Zeiten der Instabilität immer wieder Zeuge von Kämpfen, entwickelte sich aber bis 1996 zum zweitgrößten Flughafen des Jemen, hinter dem internationalen Flughafen von Sana’a. So wurden am Hauptterminal, das in den 1980er Jahren gebaut worden war, jährlich über eine Million Passagiere abgefertigt. Der Flughafen von Aden ist sowohl das älteste Luftdrehkreuz des Jemen als auch der derzeit wichtigste Flughafen des Landes. Er verfügt über das Potenzial, im dicht besiedelten Gouvernement Aden wie im gesamten Jemen für nachhaltige Einkommen und Arbeitsplätze zu sorgen, je mehr der Handel und damit die Steuereinnahmen ganz natürlich wachsen. 2004 lebten in der Provinz Aden fast 590.000 Menschen, was zu dieser Zeit 3 Prozent der jemenitischen Gesamtbevölkerung waren. Bis 2011 wuchs allein die Bevölkerung der Stadt Aden auf über 700.000 an und im Jahr 2014 war das Gouvernement – mit seinen acht Bezirken – die Heimat von annähernd zwei Millionen Menschen. Der Ausbruch des Konflikts Anfang 2015 zwang den Flughafen von Aden zur Schließung und seit Juli 2015, als Flugzeuge aus Saudi-Arabien Hilfslieferungen und Ausrüstung brachten und damit nach vier Monaten Unterbrechung wieder ein Flugzeug auf dem Flughafen landete, erlebte die Anlage nur einen sporadischen Betrieb mit einem äußerst beschränkten Service. Der Aden International Airport liegt 6 km vom Zentrum Adens entfernt und bietet derzeit 6 Flüge pro Woche an, die sehr teuer sind und allesamt nur regionale Ziele, nicht aber andere Landesteile abdecken. Im Rahmen des Projekts sollen die Kapazität des Flughafens und das geplante Verkehrsaufkommen im Laufe des Jahres 2020 steigen. Die heutige Grundsteinlegung ist somit auch eine historische Chance für Aden und für den gesamten Jemen, nicht zuletzt, weil es für beide die erneute Öffnung des Landes hin zur Außenwelt ankündigt und weil das Projekt selbst für die nationale wie für die regionale Wirtschaft einen Mehrwert erzeugt. Das Potenzial für die regionale wirtschaftliche Entwicklung wirkt dabei nachhaltig: in der Umgebung des Flughafens wird es bessere Straßen und Anlagen geben und der Wert des Landes in unmittelbarer Nachbarschaft wird in Folge der Aufwertung des Flughafens steigen. Der heutige Spatenstich am Flughafen von Aden folgt auf eine vorläufige Bewertung des Wiederaufbaubedarfs durch das SDRPY Ende November. Inspiziert wurden dabei die Flughafengebäude, die Oberfläche, die Lichtanlagen und Ausstattungen der Rollbahnen, die derzeit verfügbaren Navigationsinstrumente und -systeme sowie die Abflug- und Ankunftshallen. Der Start von Phase I des Projekts am heutigen Tag ist ein Punkt auf der Agenda einer SDRPY-Delegation während des Besuch des Gouvernement Aden, in dessen Rahmen die Bedingungen in einem breiten Spektrum von lebenswichtigen Bereichen untersucht werden sollen. Dazu gehören Bildung, Energieversorgung, Gesundheitswesen, Verkehr und Wasserversorgung. Mitarbeiter des Programms überwachen zudem die fortlaufenden Projekte, wie etwa die Wiederinbetriebnahme des Allgemeinkrankenhauses von Aden und der Aufbau des hier angesiedelten neuen Herz-Zentrums, der vom saudischen Entwicklungsfonds finanziert und unter der Oberaufsicht des SDRPY ausgeführt wird. Die Delegation des SDRPY hat sich zudem mit offiziellen Vertretern des staatlichen Bildungswesens in Aden getroffen, um sich mit diesen darüber auszutauschen, wie man die Herausforderungen in dem Bereich am besten angehen kann. Dabei wurde der Aufbau von Weiterbildungsprogrammen für Lehrer und von mehreren neuen Schulen ebenso vorgeschlagen wie die Wiederinbetriebnahme und der Wiederaufbau von bestehenden Lernzentren. Außerdem traf sich die Abordnung mit offiziellen Vertretern des Cleaning and Improvement Fund, um den dringenden Bedarf bei der Abfallbeseitigung zu ermitteln und zu sehen, inwieweit der Kooperationsgeist der einzelnen Akteure auf kommunaler Ebene im Hinblick auf den Zustand von Schulgebäuden, Parks und öffentlichen Straßen verbessert werden kann. 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