Runder Tisch zur wirtschaftlichen Situation des UKSH
Zwischen Chefärzten, dem Vorstand des Universitätsklinikums (UKSH), Vertretern der medizinischen Forschung und Lehre sowie Vertretern des Landes und des UKSH-Aufsichtsrates hat am 4. April ein mehrstündiges Arbeitstreffen stattgefunden.
Im Mittelpunkt des Gesprächs standen Lösungswege zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des Klinikums und der Wunsch nach langfristiger Planungssicherheit durch Schaffung verlässlicher Rahmenbedingungen für die universitäre Medizin. Weitere Treffen der insgesamt 15 Teilnehmer sind vereinbart.
Wissenschaftsstaatssekretärin und UKSH-Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Cordelia Andreßen hatte bei dem Treffen klargestellt, dass das hohe medizinische Niveau des einzigen Maximalversorgers des Landes erhalten bleiben müsse. „“Gemeinsam mit Vorstand und Direktoren ist mir bewusst, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hohe Opfer bringen, um den Konsolidierungskurs des UKSH zu halten““, sagte sie, „„wir müssen aber um Lösungen ringen, die heute hervorragende Versorgung der Menschen durch unser UKSH auch für die Zukunft zu garantieren.““
Mit Blick auf den „Brandbrief“ der Klinikchefs an Ministerpräsident Peter Harry Carstensen vor einigen Wochen erklärte UKSH-Chef Prof. Dr. Jens Scholz: „“Der Vorstand des UKSH teilt den Einsatz der Klinikdirektoren, die mit hohem Engagement Planungssicherheit eingefordert haben.““ Dringend sei jetzt ein politischer Konsens, den Bau des Klinikums der Zukunft zu realisieren, um das gemeinsame Ziel der nachhaltigen Maximalversorgung der Menschen in Schleswig-Holstein zu erreichen.
Die Klinikdirektoren hatten auch in dem Gespräch erneut auf die äußerst angespannt Lage im Klinikum hingewiesen, zugleich aber auch deutlich gemacht, dass die Versorgung der Patienten am UKSH gewährleistet sei. Um dies auch künftig garantieren zu können, seien jedoch verbindliche Planungssicherheiten notwendig, um das hohe Niveau auch in Zukunft zu halten. Dies könne nicht erreicht werden, solange die klinischen Leistungen in Schleswig-Holstein schlechter vergütet würden als im Bundes-durchschnitt. Dringend notwendig sei außerdem die Realisierung des baulichen Masterplans, um modernste Medizin für Forschung, Lehre und Krankenversorgung in wirtschaftlicher Infrastruktur erbringen zu können.
In diesem Zusammenhang verwies Staatssekretärin Andreßen auf das eingeleitete Markterkundungsverfahren mit dem Ziel, von den Marktteilnehmern Ideen zu gewinnen, wie die erheblichen Investitionen gestemmt werden können. Gefragt seien darüber hinaus die Managementfähigkeiten der Klinikdirektoren in ihren Verantwortungsbereichen.
Andreßen erinnerte an die deutlichen Erfolge des seit 2007 angestrengten Sanierungsprozesses. Ein kontinuierlich steigender Zuspruch von Patienten beweise das Potenzial des Hauses. Allein im ersten Quartal 2011 konnten die Spezialisten des UKSH 99.030 Patienten in mehr als 70 Kliniken und Instituten versorgen – 1146 mehr als im Quartal des Vorjahres. Wichtige Hinweise zur Effizienzsteigerung der Krankenversorgung und von Forschung und Lehre im UKSH erwartet die Landesregierung auch vom Wissenschaftsrat, der die Ergebnisse seiner Begutachtung der Hochschulmedizin in Schleswig-Holstein im Sommer vorlegen will.