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Politik & Wirtschaft

Wo Online-Händler ihre Kosten senken

Immer mehr Deutsche kaufen im Internet Waren ein. 38,1 Millionen Online-Shopper zwischen 14 und 69 Jahren gab es 2010. Das sind mehr als drei Viertel aller Internetnutzer in dieser Altersgruppe sowie vier Millionen mehr als 2009. Und die Tendenz ist weiter steigend. Von dem Trend profitiert auch das Kieler Unternehmen PAYONE, das Payment-Lösungen für eCommerce Unternehmen anbietet.

Mit FinanceGate betreibt PAYONE eine der wohl derzeit innovativsten Payment-Plattformen zur voll automatisierten Abwicklung aller Zahlungsprozesse mit umfassendem Risiko-, Debitoren- und Forderungs-Management im eCommerce. Über 1.000 Unternehmen wie etwa Globetrotter, Immonet, Hawesko, Sony Music, BMW, Zalando, SPORT1 oder JobScout24 nutzen die umfangreichen Payment Services der Schleswig-Holsteiner. Deren Kunden können beim Bezahlen via FinanceGate unter vielfältigen Zahlungsmöglichkeiten wie Kreditkarte, PayPal, giropay, Lastschrift oder Überweisung wählen.

Die Wahlfreiheit für den Online-Shopper bedeutet allerdings für den Händler normalerweise zusätzlich anfallende Arbeit. Denn zahlt der Kunde beispielsweise per Kreditkarte, müssen zunächst Kreditkartendaten geprüft und in einem speziellen Format an die Kreditwirtschaft weitergeleitet werden. Kommt es zu einer Rückbelastung der Zahlung, sind Mahnungen zu verschicken und der mögliche Eingang auf dem Konto muss regelmäßig überprüft werden. „Unsere Lösung ermöglicht die Automatisierung aller zeitaufwändigen Abwicklungsprozesse wie Überprüfen der Bonität des Kunden, des Zahlungseingangs und das Debitoren-Management – und zwar entsprechend der individuellen Vorgaben des Online-Händlers und vollständig im Corporate Design des Händlers“, erklärt Carl Frederic Zitscher, Gründer und einer von zwei Geschäftsführern von PAYONE. Für Online-Händler reduziert sich die Komplexität der Zahlungsprozesskette dadurch erheblich. Daraus ergeben sich Kostenvorteile, solidere Abläufe und schnellere Markteinführungszeiten.
Starke Investitionen in Forschung und Entwicklung

Doch was heute ein erfolgreiches Geschäftsmodell darstellt, kann bereits morgen zum gängigen Standard gehören. Deswegen investiert PAYONE fortlaufend in die Entwicklung neuer Lösungen. Neue Absatzmärkte eröffnen sich vor allem durch den wachsenden grenzüberschreitenden Handel. „Doch noch haben wir in Europa eine heterogene Zahlungsverkehrslandschaft und unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen. Außerdem haben Verbraucher aus anderen Ländern andere Zahlungsgewohnheiten im Internet. Die Politik arbeitet zwar an einer Vereinheitlichung wie etwa durch SEPA (Single Euro Payments Area), doch der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen“, erklärt Zitscher. „Einer unserer Schwerpunkte liegt somit darin, unser bestehendes Leistungsportfolio um weitere nationale Zahlungsverfahren anderer europäischer Länder auszubauen, um unseren Händler den Zugang zum grenzüberschreitenden Handel zu vereinfachen.“

Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, investiert der Payment Service Provider kräftig: Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen 2009 und 2010 bei insgesamt rund einer halben Million Euro. 2011 will das Unternehmen noch einmal deutlich mehr investieren. „Und nahezu alles aus Eigenmitteln“, verrät Zitscher. Lag der Eigenumsatz im Jahr 2010 bei rund 2,4 Millionen Euro, so wollen die Kieler diese Zahl bis 2013 mehr als verdoppeln. Und mehr als verdoppelt hat sich in den letzten drei Jahren auch die Zahl der Mitarbeiter. Im Februar dieses Jahres wurden neue Büroräume in Kiel bezogen. Im dritten Quartal soll eine Niederlassung in Düsseldorf eröffnet werden. Derzeit werden aber zunächst noch für den Kieler Stammsitz 15 neue Mitarbeiter gesucht.