Gottesdienst mit Predigt der FBG vom 10. April 2011
Gottesdienst, Lieder und Predigt vom 10. April 2011
Vollende deinen lauf (2Tim 2,6-8) von Manuel Schauer
Predigtziel: Die Zuhörer sollen ermutigt werden sich ein Vorbild an Paulus zu nehmen und in dieser Welt des Abfalls ihren lauf treu zu vollenden. Leute die am aufgegeben in diesem Lauf sind sollen ermutigt werden weiter zu laufen.Einleitung
Ich mag etwas sehr gerne und deshalb hat mich das auch so gefreut gestern zu sehen. Das Meer, den Sandstrand. Strahlender Sonnenschein. Ruhe, Erholung, ausspannen und die Sonne genießen. Urlaub ist was Schönes, nun sind wir nicht hier um Urlaub zu machen, aber ich glaub jeder von uns mag das. Aber genau das ist Christsein nicht. Das Anspiel verdeutlichte vielmehr, was Christ sein bedeutet. Es ist zu vergleichen mit einem langen, anstrengenden, mühevollen Wettlauf, der einem sehr viel Kraft und Ausdauer kostet. Christ sein ist kein Badeurlaub, es ist ein Kampf in dem wir in dieser Welt stehen.Wenn du ein Christ bist, dass heißt, wenn du den HERRN Jesus im Glauben, durch Buße und vertrauen in seinem Tod am Kreuz, angenommen hast, dann bist du in diesen Glaubenslauf gestellt worden. Dann bist du, wie beim Start losgelaufen. Doch bis zum Ziel ist ein langer Weg. Im Anspiel kamen verschiedenen Personengruppen vor, die in diesem Lauf liefen. Diese Gruppen stellen Leute aus unserer Gemeinde da, die wie ich glaube heute hier sind.
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Person 1: |
So sitzen heute hier einige vor mir, denen ist das bewusst, dass sie in diesem Lauf stehen. Und sie laufen seit Jahren gut durch die Gnade Gottes. Sie kämpfen mit Siegen und Niederlagen den guten Kampf des Glaubens in der Kraft des Heiligen Geistes und haben das Ziel im Blick.
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Person 2: |
Doch anderen jedoch ist das überhaupt nicht bewusst ist, dass sie in diesem Lauf des Glaubens stehen. Auch als Christ leben sie mit dem Motto: „Sport ist Mord“! Sie meinen Christsein ist wie ein Badurlaub. So haben sie keine geistliche Disziplin, die ein Christ in diesem harten lauf haben muss. Sind faul, lesen kaum die Bibel, so dass sie auch keine Kraft haben diesen anstrengenden Lauf zu laufen. Wie der Läufer hier vorne liegen sie nur faul rum und leben in ihrer Bequemlichkeit.
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Person 3: |
Manche sitzen aber auch hier, die eine Zeit lang in diesem Lauf mitgelaufen sind. Doch der Teufel hat sie durch die Lust der Welt so sehr verführt, dass sie aus dem Lauf ausgestiegen sind. Wie die drei Läufer im Anspiel sind sie in die Falle der Selbstliebe, den Betrug des Reichtums und dem Vergnügen getappt. So laufen sie nicht mehr.
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Person 4: |
Doch ich glaube auch manche Christen sitzen vor mir, die laufen diesen Glaubenslauf ganz gewiss. Nur ihr Problem ist, das sie einen riesen Rucksack voller Sorgen, Zweifel und Kleinglauben auf ihren Rücken haben, so dass sie nur langsam voran kommen. Dieser Rucksack drückt sie so sehr nieder, so dass sie das Ziel nicht mehr sehen. Ihre Lebensumstände machen ihnen den Lauf schwer, so dass sie entmutigt, müde und mutlos geworden und fast am aufgeben sind.
Ich glaube alle Gruppen sind heute hier. Jeder von uns kann mehr oder weniger in einer diese Gruppen eingeteilt werden.
Heute geht es eben um diesen Lebenslauf, in dem wir als Christen stehen. Ein Lauf, der nicht einfach ist und von uns alles abverlangt. Alle Gläubigen in der Bibel standen genau so in diesem harten lauf. Sie hatten es nie einfach auf dieser Erde. Heute wollen wir uns im 2Timotheusbrief ein großes Vorbild ansehen. Er lief diesen Lauf, wie kein andere und das nicht nur für ein paar Jahre, sondern ein ganzes Leben. Er vollendete über alles Hindernisse, Versuchungen und Niederlagen hinweg seinen Lauf. Und er soll uns ermutigen, aufzustehen von unserem Schlaf, unsere Köpfe zu erheben und unseren Lauf treu zu vollenden. Vollende deinen Lauf (PT).
ð 2Tim 4,6-8 (Text aufschlagen lassen)
Einleitung in die Situation:
Als Paulus diese Zeilen an Timotheus schrieb, stand er am Ende seines Lebens im Gefängnis in Rom. Und er bezeugt hier, dass er seinen Lauf treu vollendet hat. Timotheus stand genau so in diesem Lauf als Christ, der von ihm alles abverlangte. Er war ja der Gemeindeleiter in Ephesus. Und da war es für ihn nicht leicht, denn Irrlehrer griffen die Gemeinde von außen an, aber auch aus den eigenen Reihen bekam er Widerstand. Viele hatten sich durch die Irrlehrer verführen lassen und waren deshalb vom Glauben abgefallen. Der Teufel schoss sie in ihrem Lauf durch seine feurigen Pfeile ab, so dass sie nicht mehr weiter liefen. Die Gemeinde in Ephesus war im Bild gesprochen betrunken.
Timotheus dagegen soll in seinem Lauf nüchtern sein und das Wort treu Predigen zur Zeit und Unzeit (2Tim 4,2). Er soll sich nicht von den Entmutigungen, Enttäuschungen und Sorgen niederdrücken lassen. Er sollt weiter treu kämpfen, Gegenwind erdulden und seinen Dienst völlig ausrichten. Das kostete ihm natürlich viel Kraft, war anstrengend und ermüdend, doch er soll weiter laufen und nicht aufgeben.
E. Einen weiteren Grund, warum Timotheus unbedingt in seinem harten Lauf weiter laufen soll nennt Paulus jetzt in den Versen 6-8. Es war der Grund, dass er selber als Apostel kurz vor seinem Tod stand und so Timotheus nicht mehr im Dienst beistehen konnte. Paulus war nun schon das zweitemal in Haft in Rom. Beim ersten Mal wurde er noch entlassen. Doch im Gegensatz zu dieser Haftzeit, hatte er diesmal, 5-6 Jahre[1] später, keine Hoffnungen mehr frei zu kommen.
Paulus litt, an Ketten gebunden(2,9), in seiner nasskalten, dunklen Zelle für Jesus (4,13). Er war dort ganz alleine, so dass ihn Einsamkeit plagte. Er hatte in seinem hohen Alter[2] keine Frau, keine Kinder, keine Familie, die ihm in seiner Not beistanden. Er hatte auch keine Freunde mehr, den sie verließen ihn nahezu alle (1,15; 4,9-12). Doch er sagt in 2Timotheus 4,17: Der HERR stand ihm bei und stärkte ihn, als er sich im Gericht verteidigen musste. Dennoch war es eine sehr schwere Zeit für ihn. Er lief durch ein dunkles Tal in seinem Lebenslauf. Paulus rechnete mit seiner baldigen Hinrichtung unter dem schrecklichen Kaiser Nero, der viele Christen auf grausame Art und Weise verfolgte und töten lies.
Wenn wir uns das vor Augen führen, in welcher Situation dieser Mann Gottes stand und wenn wir sehen dass in der letzten Zeit seines Lebens sich befand, dann ist es umso bemerkenswerter, wie ruhig und gelassen er über seinen baldigen Tod Timotheus schreibt. In den Versen ist keinerlei Angst oder Panik zu spüren, die normal Menschen haben, wenn sie kurz vor dem Tod stehen.
V. Die letzten Worte von sterbenden Männer und Frauen sind ja meistens die ehrlichsten und offenbaren ihren wahren Glauben und Gefühle. Auf seinem Totenbett sagte der große Welteroberer Napoleon zum Beispiel:
„Ich sterbe vor meiner Zeit und mein Körper wird der Erde zurück gegeben, um zur Speis von Würmern zu werden. Das ist das Schicksal, welches alsbald den großen Napoleon erwartet.“
Kurz vor seinem Lebensende bekannte Gandhi, der weltbekannte hinduistische Religionsführer:
„Meine Tage sind gezählt. Ich werde wahrscheinlich nicht mehr lange leben – vielleicht ein Jahr oder ein bisschen länger. Das erste Mal in fünfzig Jahren finden ich mich in einem Pfuhl der Verzweiflung wieder. Um mich herum ist nur Dunkelheit. Ich bete um Licht.“
Der französische Staatsmann Talleyrand, schrieb kurz vor seinem Tod auf ein Stück Papier:
„Siehe, dreiundachtzig Jahre sind vergangen! Welch Sorgen! Welch Nöte! Welch Ängste! Welch Böswilligkeit! Welche traurigen Umstände! Und alles ergebnislos und unverdient, außer der großen Müdigkeit im Sinnen und im Leib und dieses starke Gefühl der Entmutigung, wenn ich an die Zukunft denke und diese Unruhe im Bezug auf die Vergangenheit!“
Worte von großen Leuten, die am ende ihres Lebens, obwohl sie so vieles erreicht hatten, doch voller Verzweiflung, voller Hoffnungslosigkeit, Resignation, voller Schuld, ohne dem Wissen, wo es hingeht, sind.
Wie anders wirken doch Paulus letze Worte. Sie sind sein großartiges Vermächtnis, ein triumphaler Abschied. Dreißig Jahre nach seiner Begegnung mit Jesus Christus auf der Straße nach Damaskus, wo sein Leben total verändert wurde und er Frieden mit Gott bekam, bedauert er nichts.[3] Paulus sieht im Gegensatz zu Napoleon, Gandhi, Talleyrand ganz gelassen seinem Tod entgegen mit der Gewissheit des ewigen Lebens, weil er eins in seinem Herzen hatte: „Nämlich Vergebung seiner Sünden und Frieden mit Gott durch Glauben an Jesus Christus“.
A. Stell dir einmal vor, du befindest dich in den letzten Stunden deines Lebens. Du liegst auf dem Sterbebett. Du weist bald ist deine Zeit abgelaufen. Hättest du da auch diesen Frieden, diese Hoffnung, diese Gewissheit auf den Himmel wie Paulus?
Wenn ja, könntest du dich auch freuen dem gerechten Richter JESUS Christus gegenüber zutreten, weil du dein Leben nicht verschwendet hast, sondern für ihn lebtest?
Paulus konnte das, weil er seinem HERRN bis zum Schluss treu war und seinen Lauf bis ins Ziel vollendete. Er erwartete im Glauben ein unendliches herrliches Leben des Friedens und der Ruhe. In dem er seinen Sieg genießen würde. Seinen Sieg über Sünde, Leiden, Enttäuschungen, Schmerzen und Gefängnis. Er konnte sich freuen, weil er bald zuhause angekommen sein und in der ewigen Gemeinschaft mit seinem HERRN leben würde. Wie herrlich, solche Aussichten? Alle Anstrengungen und alles Leid in seinem langen Lauf werden sich gelohnt haben. Für einen Christen ist der Tod nichts anderes, als die Lasten des irdischen Lebenslaufes mit den Freunden des Himmels einzutauschen (Phil 1,21). Hast du diese Gewissheit in deinem Leben, dass du einmal im Himmel ankommen wirst, weil Jesus Christus für dich am Kreuz den Sieg errungen hat?
E. Paulus hatte das. Durch seine treue soll nun Timotheus auch ermutigt werden seinen Glaubenskampf weiter zu kämpfen und nicht aufzugeben. Er soll in seinem Lauf nicht ermüden und ermatten. Er soll sich ein Vorbild an Paulus nehmen, auf Paulus sehen, damit er auch seinen Lauf vollendet und treu in der Gemeinde dient, auch wenn es für ihn noch soviel Gegenwind gibt und wenn in der Zukunft ihn sein Glaubensvater Paulus nicht mehr ihn unterstützen kann.
Paulus sieht ohne bedauern auf sein zu Ende gehendes Leben zurück. In diesen Versen prüft er sein Leben aus drei Perspektiven:
– Vers 6, aus der gegenwärtigen Realität seines Lebensendes. Er war aufgrund seines Glaubens an Jesus im Gefängnis und harrte dort standhaft aus (2,13). Er würde bald für JESUS als Märtyrer sterben. So stand das Finale, der Endspurt auf der Ziellinie seines Lebens ihm bevor.
– Vers 7, aus der Vergangenheit, in der er treu war und alle Hindernisse im Lauf durch den Glauben überwand.
– Vers 8, aus der Zukunft, dem Ziel, dem er entgegensah, um dort von seinem HERRN den Siegeskranz für seinen vollendeten Lauf zu bekommen.
Paulus vollendete seinen Lauf bis ins Ziel.
Wie sah nun dieser Lauf in seiner Vergangenheit aus?
Wenn ein Bibellexikon nimmt und unter „P“ Paulus sucht und sein Leben studiert, dann wird deutlich, dass sein Lauf unglaublich schwer war. Ein Lauf, dem ihm JESUS auferlegte und den wohl keiner von uns erlebt und den keiner von uns wirklich nachvollziehen kann.
Paulus Kampflaufbahn war nicht so schön eben und sauber, wie in einem Stadion zur Sommerolympiade. Es war eine Hindernisstecke voller Steine, Drecklöcher, Disteln und Dornen, in dem es auch noch steil Berg auf ging.
Lesen wir zusammen 2Kor 11,23-28, dort wird etwas von der schwere seines Laufes in der Vergangenheit beschrieben.
ð 2Kor 11,23-28 lesen
Das war sein Lauf für Jesus in der Vergangenheit. Und was wir oft nur wollen und ich schließe mich da ein, ist oft nur ein bequemes, sorgenfreies Leben, mit wenigen Schwierigkeiten und Problemen.
Unglaublich, was dieser Mensch alles ertragen musste und doch hörte man von ihm nie ein sich beschweren oder ein „ach wie geht es mir schlecht, wie hab ich`s schwer in meinem Leben“. Er ertrug Verfolgung, Misshandlung, Leid, Gefahr, Hass von fanatischen Juden gegen ihn, Mühen, Enttäuschungen von eigenen Geschwistern, Sorge für alle Gemeinden. Er mühte sich in Arbeit Tag und Nacht ab. Gibt es jemanden unter uns, der an Hunger und Durst leidet und der bei diesem Wetter frieren muss, weil er zu wenige Klamotten hat? Wohl kaum, doch Paulus erlebte das. Wahnsinn oder, was dieses auserwählte Werkzeug Gottes für den Namen Jesu alles erleiden musste und alles ertrug (Apg 9,15-16).
Wir wollen uns nicht mit ihm vergleichen, denn das war Gottes Plan mit seinem Leben. Unserer sieht vielleicht anders aus. Dennoch wollen wir uns an seiner Hingabe und eifer in seinem Lauf ein Vorbild nehmen. Und ich glaube, wenn wir uns diesen Mann ansehen, dann werden all unsere Hindernisse in unserem Lauf, all unsere Nöte, Probleme und Schwierigkeiten ganz, ganz klein. Denn keiner von uns muss das durchmachen, was er durchmachte und trotzdem jagte er auf das Ziel zu, wie kein anderer.
Unglaublich, wie sein Lauf aussah. Doch er lief Im weiter, weiter und weiter…
Man frägt sich, woher hatte dieser Mann die Kraft, das alles zu ertragen? Wie konnte er noch im Glauben all die Hindernisse in seinem Leben überspringen? Wieso eiferte er wie kein anderer für seinen HERRN und vollendete seinen lauf? Vers 8 macht es deutlich:
Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt; fortan liegt mir bereit der Siegeskranz der Gerechtigkeit, den der HERR, der gerechte Richter, mir als Belohnung geben wird an jenem Tag.
Warum? Weil er etwas in Blick hatte, dass ihn Antrieb, das ihm Mut und Kraft gab zu überwinden und weiter zu laufen. Das Ziel, in dem er seinen Siegeskranz, seine Belohnung von Jesus für all die Anstrengungen und für all das Leid von ihm erwartete. Deshalb war er so diszipliniert und eiferte dem Ziel zu wie kein anderer (1Kor 9,24-27 lesen).
A. Oh wie schnell verlieren wir dieses Ziel in unserem Lauf aus den Augen? Wie viele Fallen gibt es da in dieser Welt, die uns von diesem Ziel, den Himmel ablenken wollen, so dass man nicht mehr weiter läuft, wie die drei im Anspiel und sich nur noch um sich selber dreht. Selbstliebe, ansehen, der betrügerische Reichtum, ja sogar der Fernseher, PC, oder Hobbys können zur Falle werden[4]. Der Teufel gebraucht die Lust der Augen und den Hochmut des Lebens um uns listig vom Ziel abzulenken. Um uns mit seinen feurigen Pfeilen (Eph 6,16) abzuschießen, so dass wir unseren Lauf als Christen nicht vollenden.
Einige Verse später spricht Paulus von einem warnenden Beispiel für uns. In 2Tim 4,10 sagt er: Demas hat mich verlassen warum? Weil er die jetzige Weltzeit lieb gewonnen hat. (Pause)
Wie sieht es bei dir, bei mir aus? Liebst du auch diese Weltzeit wie Demas, in der die Menschen selbstsüchtig, geldgierig, angeberisch, überheblich, undankbar, unheilig, lieblos, unbeherrscht sind und das Vergnügen mehr lieben als Gott?
Weist du den nicht, dass Freundschaft mit der Welt, Feindschaft gegen Gott ist (Jak 4,4)? Weist du den nicht, dass wir als Kinder Gottes wie Ausländer in dieser Welt leben, in diese Welt, die nicht unsere Heimat ist und die vergehen wird? Hast du in deinem Glaubenslauf dich von der Welt verführen lassen und dein Ziel aus den Augen verloren?
Wenn ja, dann gibt es nur einen Weg zurück zu diesem lauf. Erkenne, das du falsch Wege gelaufen bist und kehre um. Erkenne, bereue und bekenne deine Sünden Jesus Christus. Er befreit dich aus den Fallen dieser Welt und bringt dich wieder in den Lauf zurück.
ð Hebr 12,1-2a lesen
E. Paulus war genau so ein Sünder (1Tim 1,15), doch er legte immer wieder das ab, was ihn behinderte beim Lauf. Er lebte aus der Gnade und lief in Geduld, im Blick auf Jesus. Er hatte sein Ziel vor Augen, deshalb sagte er sich selber, seinen Zielen, seinen Plänen und allen Lüsten und Versuchungen dieser Welt ab. Er ließ sich in seinem Lauf nicht ablenken und gab dieser Welt einen Korb[5]. Genau so müssen wir das auch tun, wenn wir nicht am Ziel vorbei treiben wollen. Was ist das Leben in dieser Welt, die Lust und Begierden zu dem, was uns am Ziel, im Himmel erwartet? N I C H T S.
Paulus hatte das kapiert, deshalb eiferte bis zum Schluss seines Lebens wie kein anderer für seinen HERRN. Weil er das Ziel im Blick hatte (V.8) lief er diesen Glaubenslauf bis zum Ende, wofür sich alle Anstrengungen und alles Leid lohnten. Deshalb zeigte er – durch die Gnade Gottes – vollen Einsatz im Lauf für seinen HERRN.
In Philipper 3, Vers 13-14 sagt er noch Jahre vorher:
Ich vergesse, was dahinten ist und strecke mich aus nach dem was da vorne ist und jage nach dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.
Er achtete sein altes Leben für einen Schaden, für Dreck, wörtlich für Kot. Er sah im Glauben immer das Ziel. Sein Lebensziel bestimmte seinen Lebensstil. Er suchte das was im Himmel ist, nicht das was auf dieser Erde ist, den Reichtum, Karriere, das Vergnügen, den Erfolg, möglichst viel zu besitzen, das alles, was in dem Augenblick, wenn Jesus Christus wieder kommt nichts mehr wert ist (Kol 3,1-2). Weil er mit der baldigen Wiederkunft Jesu rechnete kaufte er die Zeit aus und überwand durch den Glauben diese Welt.[6] Deshalb war er bereit auf die Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten des Lebens zu verzichten (2Tim 2,4-5). Er sprintete für seinen HERRN und lief nicht nur bequem im Dauerlauf. Jeder Atemzug hatte seinem HERRN gegolten, kein Opfer war zu groß, keine Aufgabe zu mühsam. In Apostelgeschichte 20,24 sagt er, als er durch den Heiligen Geist wusste, dass große Schwierigkeiten auf ihn warten: „Ich achte mein Leben nicht der rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende“.
Das war sein größtes Ziel und das hatte er jetzt durch die Gnade Gottes erreicht, er vollendete seinen Lauf und konnte seinen Siegespreis im Himmel sicher erwarten, dem ihm der gerechte Richter, Jesus Christus nach der Entrückung seiner Gemeinde in Preisgericht geben wird. Das meinen in Vers 8 die Worte an jenem Tag.
Weil Paulus seinem HERRN bis zu Schluss treu war, hatte er keine scheu JESUS, dem gerechten Richter gegenüberzutreten, der sein Leben beurteilen wird. Er ist bereit den verdienten Siegeskranz zu erhalten.
Der stephanos Kranz war damals aus Lorbeerzweigen oder anderem Material geflochtener Kranz und er wurde den Siegern in öffentlichen Sportspielen als Preis verliehen. Heute vergleichbar mit den Medaillen der Olympioniken. [7]
Wie es für einen Marathonläufer eine Belohnung für seine Strapazen geben wird, wenn er das Ziel erreicht hat, so gibt es auch für den Gläubigen eine Belohnung, wenn er seinen Lauf treu vollendet. Dieser Lohn wird aus Gnade sein. Die Strapazen und Anstrengung des Christseins werden sich also lohnen.
V. In der Arbeitswelt ist es so, dass jeder Arbeiter Anspruch auf Lohn hat. Wer nicht arbeitet, kann auch keinen Lohn bekommen.
A. So wird das im Himmel auch einmal sein. Wer als Christ durch die Gnade Gottes dem HERRN Jesus bis zum Schluss treu war, in der Heiligung lebte, reine Motive im Dienst hatte, seine Wiederkunft erwartete und liebte, nicht im Glauben abfiel, sondern seinen Lauf vollendete, der wird diesen Siegeskranz als Belohnung bekommen.
Andere, die als Christen, wie Demas, lieber für sich selber lebten, nicht treu waren, den Reichtum, die Bequemlichkeit, das ansehen, den Fernseher mehr liebten, werden zwar einmal durch seine Gnade im Himmel ankommen, jedoch werden sie im Preisgericht, wo es um die Belohnung geht – nicht mehr um Sünde- leer ausgehen.
Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse. (2Kor 5,10)
Jesus wird bei diesem Gericht seiner Kinder nach der Entrückung als gerechter Richter die Person nicht ansehen. Alle Christen, ob reich oder arm, schwarz oder weiß, werden von ihm gleich behandelt und beurteilt werden. Er wird sowohl Motive als auch Handlungen richten, die keiner von uns bei dem anderen kennt, er jedoch.[8]
Die Belohnung hängt dabei mehr von unseren Motiven, als von unseren Erfolgen ab. Gute Werke und Dienst aus selbstsüchtigen Motiven, in denen man sich selber darstellen wollte, mögen anderen Menschen weitergeholfen haben, werden aber keine himmlischen Lohn erhalten. Im Gericht werden sie leicht verbrennen, wie Stroh, Heu und Holz.
Doch ein Leben aus reinem Herzen für Jesus Christus, egal wo er dich hingestellt hat, wird sich lohnen mehr als alles andere auf dieser Welt. Pokale, Medaillen, Geld, Gold, Siegerurkunden, Abschlüsse vergehen, aber dieser Lohn wird für die Ewigkeit sein.
Darf ich dich etwas Fragen: Wenn du über deinen Momentan lauf als Christ nachdenkst. Denkst du, dass Jesus Christus dich belohnen wird, wenn er morgen kommt und ihm Preisgericht vor ihm stehst? Wir er zu dir sagen, recht so du tüchtiger und treuer Knecht, du warst über wenigem treu, ich werde dich über vielem setzen? Oder wirst du dich eher schämen müssen, weil du nicht in seiner Kraft gelaufen bist, dich von der Welt ablenken liesest? Was hat dann noch wert in deinem Leben, wenn morgen alles aus ist? Solltest du dein Leben überdenken und etwas an deiner Einstellung zu deinem HERRN, der sein ganzes Leben für dich gegeben hat, ändern?
Wie gesagt dein Lebensziel, was du dir vom Herzen wünschst, bestimmt deinen Lebensstil. Ist der Himmel dein Lebensziel, wird sich das auf dein Leben auswirken.
Es gilt einen Lauf zu vollenden ihr Lieben, auch wenn dieser, wie ein Marathonlauf, lang, anstrengend, hart, und mühevoll in dieser Welt ist. Doch dieser wird sich lohnen.
V. Wie quälen sich Marathonläufer bei Wind und Wetter, die über 42 Kilometer lange Strecke siegreich zu durchlaufen! Ich bin selber schon einmal einen mitgelaufen. Ich weiß wovon ich rede. Und wie denkt oft mancher: „Was soll das alles? Wofür diese elende Plackerei? Wofür der ganze Einsatz, wofür?“ Doch der Sieg gleicht alles aus! Die Siegerehrung lässt alle Strapazen vergessen! Die Blasen, den peinigenden Durst, die rasenden Kopfschmerzen, die weichen Knie, die eben noch wie Pudding waren.
A. Verliere nicht das Ziel aus den Augen! Denke an Deinen Siegeskranz! Ich weis nicht, wie momentan dein Lauf aussieht. Aber Gott möchte dir sagen: Ermatte nicht, wenn dich Lasten, Sorgen, Zweifel und Entmutigungen in die Knie zwingen wollen. Ermatte nicht, wenn dir der Feind Dein Versagen vorhält und über Deine Niederlage grinst. Ermatte nicht, wenn du allein in der Familie oder Ehe den Glaubensweg mit dem Herrn Jesus gehen musst und du so mutlos geworden bist. Ermatte nicht, wenn dich Krankheiten plagen und du am verzweifeln bist. Ermatte nicht, wenn es in deiner Ehe Probleme gibt und du aufgeben möchtest. Ermatte nicht, wenn du als Familienvater keine Weisheit mehr hast in der Erziehung deiner Kinder. Ermatte nicht, wenn du in der Gemeinde still Deinen Dienst tust und niemand Deine Mühe lobend erwähnt. Ermatte nicht! Sei stark und mutig! Der in Dir ist, ist stärker als der, der diese Welt im Würgegriff hält. Lege deinen Rucksack voller Sorgen, Ängste und Zweifel, die dich niederdrücken immer wieder bei JESUS ab unterm Kreuz ab. Sonst schadest du dir nur selber im Lauf, kommst nicht voran und siehst das Ziel nicht mehr, sodass du deinen Lauf nicht vollenden kannst.
Gotteskinder wissen um das Geheimnis ihres Sieges, kennen die Quelle ihrer Kraft – JESUS Christus in ihnen.
Unser HERR steht uns bei in diesem Kampf, er stärkt uns durch seinen Geist und durch sein Wort. Er richtet uns wieder auf durch seine Gnade, wenn wir hingefallen sind und das passiert bei mir oft. Und er läuft mit uns diesen Lauf als guter Hirte.
Nichts mehr als alles andere brauchen wir ihn und sein Wort um ans Ziel zukommen, den ohne seine Gnade und Kraft komme wir sicher nicht an. Das ist der große Unterschied zu einem echten Marathonläufer. Er schafft es aus eigener Kraft, wir nicht. Es geht nur in SEINER Kraft.
Deshalb soll unser tägliches Gebet eigentlich sein:
„HERR hilft mir in deiner Kraft heute zu laufen und dir treu zu sein, mit dem, was du mir anvertraut hast. Ich brauche dich dafür, von mir aus selber kann ich es nicht“.
Paulus lebte in dieser Beziehung zu seinem Herrn und ich glaube, dass war auch sein Geheimnis, neben dem Blick auf das Ziel, so dass er seinen Lauf bis ins Ziel vollenden konnte. In seiner Beziehung zu Jesus, durch sein Wort, schöpfte er die Kraft in seinem Lauf um die Hindernisse und Versuchungen des Lebens zu erkennen und zu überwinden. Er lebte aus Gnade, so dass er auch in seinem Versagen als Sünder, stark sein konnte. Er wusste, dass er in JESUS schon jetzt den Sieg über Sünde, Tod und Teufel hat (1Kor 15,57), deshalb lebte er in so einer Hingabe zu seinem HERRN, so dass er stark, mutig und unerschütterlich sein konnte.
A. Nein, unser Herr Jesus hat uns keinen Schaukelstuhl auf grüner Wiese im Sonnenschein versprochen. Keinen Urlaub. Wir stehen in einem Kampf gegen die Welt und gegen unser sündiges Ich. Unser Weg zum Ziel ist nicht einfach. Sünde, Sorgen, Kleinglaube, Müdigkeit, Mutlosigkeit, Versuchungen, Angriffe des Teufels, dunkle Täler begegnen uns als Hindernisse in diesem Lauf und wollen uns abhalten das Ziel zu erreichen. Doch sind wir berufen, durch die Kraft des Heiligen Geistes Glaubenssiege zu führen. Wir können stark und mutig sein, auch wenn wir versagen, denn in Jesus Christus haben wir schon jetzt den Sieg. Darum sei tapfer und mutig, stehe fest im Glauben! Fürchte nicht die Hitze des Kampfes. Werde nicht matt, wenn Deine Seele zu verzagen droht. Denke daran, dass Gott alle Umstände Deines Lebens dazu gebraucht, in Dir den Reifeprozess des Glaubens zu fördern. Lauf weiter, auch wenn es schwer ist zur Zeit für dich.
Dennoch brauchen wir in diesem Lauf, wie ein Marathonläufer, Disziplin, Selbstbeherrschung, Geduld, Leidensbereitschaft, Ausdauer und Willenskraft. Ohne dem geht es auch nicht. Wenn wir nicht wollen, dann kann uns unser HERR in diesem Lauf, der vielleicht bei jedem von uns anders aussieht, auch nicht helfen.
Schluss:
Mit seinem Hinweis auf sich selber ermutigt Paulus Timotheus und uns, dass er und wir in dieser verdorbenen Zeit, in der wir Leben unseren Lauf vollenden[9]. Vollende deinen Lauf, auch wenn es schwer für dich momentan ist. Gib nicht auf, richte wieder neu deinen Blick auf dein Ziel, laufe geduldig weiter, dein HERR steht dir bei und stärkt dich.
Als Geschwister brauchen wir uns auch gegenseitig in diesem Lauf. Wir müssen uns gegenseitig ermutigen und helfen, damit wir den Lauf vollenden können.
V. Vor einigen Jahren waren die Paralympics, die Behindertenwettkämpfe, in den Vereinigten Staaten. Der 400m-Endlauf fand statt. Acht Behinderte am Start. Jeder will gewinnen. Der Startschuss fällt, sie laufen los. Das ist nicht rassig und elegant, wenn Behinderte laufen. Aber sie laufen. Dann, etwa 30-40 Meter vor dem Ziel, gerät einer aus der Spitzengruppe ins Straucheln und fällt der Länge nach hin. Mancher dachte sich wohl als er an ihm vorbei wollte:“ Pech gehabt mein Konkurrent, pech gehabt. Hat ja auch sein Gutes. Da bin ich schon einmal einen los.“ Doch dann passiert etwas Unglaubliches: Einer unter den Behinderten unterbricht seinen Lauf, humpelt auf den Gestürzten zu, richtet ihn auf, greift ihm unter die Arme. Der kann nicht mehr richtig, aber der andere ergreift ihn, humpelt mit ihm weiter. Das sehen die anderen. Keiner kann auf einmal mehr vorbeilaufen. Sie wenden sich den beiden zu, greifen sich allesamt unter die Arme, der Gestürzte in der Mitte. Dann laufen sie und schleppen sich alle gemeinsam ins Ziel.
So ist Gemeinde sinngemäß. Eine Gemeinde voller gebrechlicher Leute, die alle Stolpere auf den Weg in den Himmel sind Behinderter. Aber eine Gemeinde Jesu, in der wir uns in diesem Lauf unter die Arme greifen. Wir brauchen uns alle gegenseitig in diesem Lauf. Deshalb schau auf deinen Nachbarn, wie es ihm geht, hilf ihm, steh in bei in der Kraft Gottes und vollendet zusammen euren Lauf.
Vollende deinen Lauf.
ðAmen.
Evtl. nochmal auf Anspiel eingehen.
Wie ist dein Lauf im Glauben?
Person 1 ð laufe weiter, wenn du gut im rennen bist
Person 2 ð stehe auf aus deinem Schlaf und laufe
Person 3 ð lass dich von Jesus zurück bringen, wenn es der Teufel durch seine Versuchungen schaffte dich vom Lauf abzubringen
Person 4 ð lege deinen Rucksack unter Kreuz ab, damit der dich niederdrückt, du aufgibst und das Ziel aus den Augen verlierst.
Vollende deinen Lauf!
[1] 66-67 n.Chr.
[2] Wohl war er über 70ig Jahre alt. Timotheus etwa 40ig.
[3] John Mac Arthur, Kommentar zum 2 Timotheusbrief.
[4] Das erstickt das Wort Gottes (Mk 4,18-19)
[5] Die Redewendung „jemandem einen Korb geben“ bedeutet, dass jemand bei einem Liebesantrag abgewiesen wird.
[6] Wer überwindet, der…. (Offb 2,7.17.26; 3,5.12.21)
[7] Dieser Siegeskranz, den die Sportler jener Zeit als einzigen Preis überreicht bekamen war ein Zeichen der Würde, der Ehre oder des Ruhms (1Kor 9:25; Offb 4:4,10), deshalb wurden sie oft gehütet wie ein kostbarer Schatz. Paulus greift dieses Bild auf.
[8] Mac Donald, S.1153.
[9] Man weis nicht genau, was mit Paulus nach dem Brief passiert ist. Der zweite Timotheusbrief war ja sein letzter Brief, den er kurz vor seinem Märtyrertod in Rom schrieb. Nach der Überlieferung der römischen Gemeinden ist er unter dem schrecklichen Kaiser Nero, der die Christen auf brutalste Art und weise verfolgte, mit dem Schwert hingerichtet worden, wohl gleichzeitig mit der Kreuzigung des Petrus.
Doch starb dieser Mann einen Tod in voller Hoffnung. Er blickte auf sein Leben zurück und sah, dass sich alles lohnte, auch wenn es ein furchtbarer Kampf war, den er kämpfte. Er hatte ein erfülltest und zufriedenes Leben im Willen Gottes. Das schenkte ihm Jesus, weil er für ihn sein Leben verlor.