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Kultur & Wissenschaft

Depressive treffen bessere Entscheidungen – Höhere Treffsicherheit dank evolutionärer Anpassung

Pfeil: Depressive entscheiden besser (Foto: aboutpixel.de/Steve_ohne_S) Pfeil: Depressive entscheiden besser (Foto: aboutpixel.de/Steve_ohne_S)

Berlin (pte017/03.05.2011/13:10) – Forscher der Universität Basel haben mit Kollegen aus den USA und Deutschland bewiesen, dass klinisch Depressive analytischer denken als Gesunde. Beim Lösen von Denkaufgaben schnitten Erkrankte besser ab und ermittelte treffendere Urteile zu Problemen. Bisher ging die Forschung davon aus, dass Depressive weniger fähig seien, richtige Entscheidungen zu treffen.„Sicherlich überwiegen die negativen Aspekte einer Depression, aber es gibt eben auch diesen positiven“, sagt Bettina von Helversen von der Universität Basel im Interview mit pressetext. Es sei vorteilhaft für die Erforschung der Depression, alle Auswirkungen der Krankheit zu kennen. 54 Versuchspersonen wurden getestet, Depressive und Gesunde.

Depressive nicht so schnell zufrieden

Die Probanden sollten etwa aus einer Reihe von Bewerbern für einen Job den besten Kandidaten auswählen. Die depressiven Teilnehmer entschieden sich für die geeignetere Person. Die nicht depressiven Teilnehmer akzeptierten die Bewerber schnell und sahen sich nur wenige an. Die Depressiven gaben sich nicht so schnell zufrieden. Sie suchten länger.

Depression könne als eine Anpassung an die Lösung von komplexen Problemen verstanden werden, vermuten Forscher. „Ein besseres Verständnis der Konsequenzen von Depressionen kann dazu beitragen, die evolutionären Wurzeln dieser Erkrankung zu verstehen“, sagt von Helversen. Die Wissenschaftlerin geht davon aus, dass es Depressive in jeder Kultur und zu jeder Zeit gab.