Rechtenschlägerei im Holzwurm
Zuvor hatten sich vor der Kneipe offenbar erschreckende Szenen abgespielt: Die drei Besucher, zwei Männer und eine Frau, wollten nach eigenen Angaben eigentlich nur ein Feierabendbier trinken. Als sie sich draussen vor der Kneipe hinsetzen wollten, erlebten sie eine böse Überraschung – rund 20 Neonazis waren bereits vor ihnen da. Einige, „so ein Zeuge, „kamen sofort aus der Kneipe heraus und dreschten auf die Besucher ein.
Als schließlich weitere Nachbarn, dem Vernehmen nach Südländer, den beiden Kollegen und der Frau zu Hilfe eilen wollten, eskalierte die Situation offenbar völlig. Die beiden Gruppen gingen nach ersten Informationen bewaffnet aufeinander los, die Rede war von Eisenstangen, Stahlketten, Dachlatten und einem Baseballschläger. Möglicherweise waren sogar Schusswaffen im Spiel, Polizeibeamte suchten später die Umgebung nach Patronen ab. Mit einem Hammer wurden die Scheiben der Kneipe eingeschlagen, ein Zaun wurde zerstört, eine Holzbank zertrümmert.
Geschockt von den Ereignissen versucht der Kneipenbesucher nun zu verarbeiten, was passiert ist. „Wir wollten doch einfach nur ein Feierabendbierchen trinken, mein Kollege ist doch auch den ganzen Tag am arbeiten“, sagt er. „Plötzlich standen sie alle vor uns, die ganze Straße entlang“. Und jetzt wisse er noch nicht einmal, wo sein Kollege ist, wie es ihm geht.
Erst vor einem Monat sollen Rechtsextreme in Winterbach (Baden-Württemberg) einen Brandanschlag auf Migranten verübt haben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, deren Gartenhütte angezündet zu haben, ermittelt auf Hochtouren. Der Tatvorwurf: Versuchter Mord.