Fahrplan für Start des neuen Bischofsmodells beschlossen

Strukturveränderungen beginnen im Herbst 2008
Kiel (nr). Die Neuordnung des bischöflichen Amtes in der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche beginnt zum 1. Oktober 2008. Das hat die Kirchenleitung auf ihrer April-Sitzung beschlossen.
Parallel zu den dann gebildeten Sprengeln Nord mit dem Bischofssitz Schleswig und Süd mit dem Sitz Hamburg werden auch die Bischofsämter neu geordnet. Bischof Dr. Hans Christian Knuth wird zum 30. September 2008 als Vorsitzender der Kirchenleitung und Bischof des Sprengels Schleswig mit Vollendung des 68. Lebensjahres in den Ruhestand treten. Zum gleichen Zeitpunkt wird Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter im Sprengel Holstein-Lübeck mit 65 Jahren ebenfalls in den Ruhestand gehen. Die jetzige Bischöfin für Hamburg, Maria Jepsen, wird die Kontinuität halten und übernimmt dann die Aufgabe als Bischöfin für den südlichen der beiden Sprengel der Nordelbischen Kirche.
Zu dieser Entscheidung sagte Wartenberg-Potter: „Die Reform, an der ich mehrere Jahre engagiert mitgearbeitet habe, will die Organisation der Kirche straffen, um die Nähe zu den Menschen auszubauen und die Themen der Zeit ernst nehmen zu können. Lebendiges geistliches Leben, engagiertes Handeln für die Menschen und ökumenische weltweite Offenheit sind Ziele dieser Umgestaltung. Auch die bevorstehenden Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss mit den Nachbarkirchen im Ostseeraum sind ein ermutigender Schritt in diese Richtung. Für diese Vision habe ich gearbeitet und werde ich weiter bis Herbst 2008 meine Kräfte einsetzen. Es ist meine Überzeugung, dass die neue Struktur mit neuen Menschen und neuem Elan begonnen und umgesetzt werden kann. Bischöfin Jepsen steht für die Kontinuität des Bisherigen mit dem Neuen. Diese Art ‚Reißverschluss-System‘ erleichtert, dass die neuen Amtsträger die Veränderungen als ihre Sache aufgreifen und umsetzen. Ich bin zuversichtlich, dass die Mühen der Reformarbeit sich gelohnt haben.“
Der Vorsitzende der Kirchenleitung, Bischof Dr. Hans Christian Knuth, sprach seiner Amtskollegin im Namen des Gremiums seinen hohen Respekt aus. „Für die Impulse, die Bischöfin Wartenberg-Potter in die Nordelbische Kirche einbringt, sind wir Gott und unserer Schwester sehr dankbar. Die ganze Dimension ihrer kreativen Arbeit wird sicher erst der nächsten Generation in vollem Umfang bewusst. Es war und ist ihr besonderes Anliegen, den Geist der weltweiten Ökumene in Nordelbien einzubringen. Auch das Zusammenwirken der evangelischen Kirche im Ostseeraum, das jetzt durch die Synodenbeschlüsse in Mecklenburg und Pommern in eine neue Phase des Miteinanders eingetreten ist, geht auf ihr starkes Engagement zurück“, sagte Dr. Knuth.
Bischöfin Maria Jepsen bedauerte das Ausscheiden ihrer Amtsschwester, zeigte aber zugleich Verständnis. „18 Monate gemeinsame Leitungsverantwortung liegen noch vor uns. Ich setze darauf, dass wir in dieser Zeit gute Übergangsmöglichkeiten finden und die neuen Strukturen der geistlichen Stärkung unserer gesamten Kirche dienen“.
Die Amtseinführung der neuen Landesbischöfin oder des neuen Landesbischofs mit Sitz in Kiel ist für den Herbst 2009 vorgesehen.
An der Spitze der Nordelbischen Kirche steht seit der Gründung im Jahr 1977 ein Bischofskollegium mit drei gleichberechtigten Bischöfinnen beziehungsweise Bischöfen in den Sprengeln Holstein-Lübeck, Hamburg und Schleswig. Durch den Beschluss der Nordelbischen Synode, das Bischofsamt zukünftig mit einem Landesbischof / einer Landesbischöfin und zwei Bischöfinnen / Bischöfen in den Sprengeln hierarchischer zu gestalten, wurden die Veränderungen erforderlich.
