Schafschurfest lockt Familien auf den Höltigbaum
Kurzhaarschnitt macht Heidschnucken sommerfein
Beim Schafschurfest geht es den Heidschnucken im Naturschutzgebiet Höltigbaum in Hamburg-Rahlstedt am Sonntag, 5. Juni, von 11 bis 16 Uhr an die Wolle. Gleichzeitig haben die im Haus der Wilden Weiden engagierten Institutionen und Vereine zusammen mit der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein ein buntes Programm für die ganze Familie gestrickt. Auf dem Gelände rund um das Ausstellungsgebäude im Eichberg 63 warten auf Groß und Klein zahlreiche Aktivitäten: Wolle spinnen, Tombola, Ponyreiten, Schafs-Bingo, Button-Maschine und Filzen bunter Schlüsselanhänger und Bälle. Die Attraktion ist das rollende Bienenmobil vom Verein WALK, der Werkstatt für Arbeit, Landschaft und Kultur aus Dannau. In dem interaktiven Ausstellungsmobil dreht sich alles rund um die Bienen und ihre Verwandten – vom Bau von Nisthilfen bis hin zum Öffnen von Überraschungsschubladen.
Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt: Gegrilltes von den Höltigbaum-Galloways, Produkte vom Schaf, Eis, Kuchen und Getränke. Die Mutterschafe warten begierig darauf, das zottelige Winterfell loszuwerden, um fit für den Sommer zu sein. Ihre schwarzen Lämmer kommen natürlich ungeschoren davon. Für die Schafschur hat die Stiftung Naturschutz den schleswig-holsteinischen Landesmeister im Schafescheren, Jochen-Heinrich Martens, engagiert. Er wird den Heidschnucken das gräuliche und extrem lange Haar mit geschickten Handgriffen maschinell entfernen, weil sie die Wolle nicht selbständig abwerfen können. Pro Tier dauert das im Schnitt keine drei Minuten. Als Woll-Lieferanten sind die Tiere auf dem Höltigbaum allerdings nicht gedacht. Vielmehr sind die widerstandsfähigen Schnucken zusammen mit den Gallowayrindern als tierische Landschaftspfleger unterwegs. Sie halten in dem fast 550 Hektar Areal Teile von zuviel Buschwerk und Bäumen frei. Bis zum nächsten Frost wächst die Wolle wieder ordentlich. Das muss sie auch, denn die Heidschnucken sind genauso wie die Galloways auch im Winter, ohne Zufütterung und Stall, für den Naturschutz aktiv.