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AWO warnt zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August: Jugendliche kommen in der Corona-Krise zu kurz

AWO warnt zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August: Jugendliche kommen in der Corona-Krise zu kurz · Bildung, Teilhabe und Zukunftsperspektiven müssen in der Krise hohe Priorität haben. Kiel, 12. August 2020. Keine Ausbildungsplätze, Schulunterbrechungen sowie beengte und teils problematische Familienverhältnisse sorgen in Zeiten der Corona-Krise für eine zunehmende Perspektivlosigkeit bei Jugendlichen in Deutschland. Am Internationalen Tag der Jugend warnt die AWO Schleswig-Holstein davor, die junge Generation in der Corona-Politik zu vergessen. „Es ist zu befürchten, dass sich sozial angespannte Problemlagen durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden wirtschaftlichen Folgen weiter verschärfen werden. Das ist besonders für die junge Generation eine große Herausforderung, der wir politisch bisher kaum begegnen. Dabei müssen Bildung, Teilhabe und die Schaffung von Zukunftsperspektiven für Jugendliche auch in der Krise oberste Priorität haben. Eine starke Zukunft braucht starke und mündige Kinder und Jugendliche“, sagt der AWO Präsidiumsvorsitzende Wolfgang Baasch.

Die langfristige Schließung der Schulen und der damit einhergehende Ausfall von Bildungszeiten muss langfristig kompensiert werden. Jugendliche müssen bei der politischen Gestaltung von Hilfspaketen berücksichtigt und beteiligt werden. „Sonst droht eine verlorene Generation ohne Ausbildungsplätze und Zukunftsperspektive“, sagt Baasch. Schon jetzt ist laut Medienberichten die Zahl der Ausbildungsplätze z.B. in Flensburg um rund 20 Prozent zurückgegangen. „Eine zunehmende und langanhaltende Frustration in der jüngeren Generation kann auch langfristig Folgen für die politische Landschaft haben. Durch Beteiligung und Mitbestimmung an den politischen Prozessen können wir dieser Entwicklung entgegenwirken“, sagt Baasch.

Seit 100 Jahren engagiert sich die Arbeiterwohlfahrt für Kinder und Jugendliche und ihre Rechte. „Jugendliche haben immer noch sehr wenig Rückhalt in Gesellschaft und Politik. Besonders Kinder in benachteiligten Lebenssituationen brauchen in dieser Krise eine starke Lobby und eine Jugendpolitik, die ihnen mehr Möglichkeiten der Teilhabe eröffnet“, sagt der AWO Vorstandsvorsitzende Michael Selck. Die AWO Jugend- und Familienhilfe unterstützt Kinder, Jugendliche und Familien in Schleswig-Holstein auf vielen Ebenen. In 65 Einrichtungen in 17 Städten und Gemeinden versorgen und unterstützen 530 Kolleginnen und Kollegen der Kinder- und Familienhilfe der AWO Schleswig-Holstein Kinder in Not, Familien in schwierigen Lebenssituationen, alleinerziehende Mütter oder Väter und Kinder und Jugendliche ohne ein Zuhause. „Wir spüren, dass der Druck, der auf den Jugendlichen lastet, in der letzten Zeit sehr hoch ist. Die Belange von Jugendlichen werden bei den politischen Maßnahmen in der Corona-Krise kaum berücksichtigt. Zu allem Überfluss nehmen wir zusätzlich einen Anstieg der häuslichen Gewalt wahr. Hier muss dringend mehr passieren“, sagt Dirk Behrens, Geschäftsführer der AWO Schleswig-Holstein gGmbH, der die AWO Jugend- und Familienhilfe verantwortet.