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Heute hätte Harry Jeske, Ex-Bassist der Kultband Puhdys, seinen 83.Geburtstag gefeiert

“Zum Bilderbogen”

Text und Fotos: TBF/Holger Kasnitz · Harry Jeske, der Ex-Bassist der Kultband Puhdys, hätte heute, am 6. Oktober 2020, seinen 83. Geburtstag gefeiert. Geboren wurde er am 6. Oktober 1937 in Oranienburg, gestorben ist er am 20. August 2020 an den Folgen eines Schlaganfall in einem Krankenhaus in Wismar.Am 19. September 2020 gab es eine Trauerfeier auf dem Ostfriedhof in Wismar. In der geschmückten Trauerhalle stand ein Foto von Harry Jeske sowie seine Urne in den Farben weiß und blau (Strand und Meer), die ein Seestern zierte. Erma Jeske, die Witwe von Harry, saß in der ersten Reihe, neben ihr Harrys Schwester Margit.

Der langjährige Freund von Harry und Erma Jeske, der Dipl.-Ing. Henry Schütt vom Maklerkontor Nord Immobilien aus Wismar, hielt vor den vielen Familienangehörigen, Freunden und Mitgliedern der Puhdys, in der bis auf den letzten Platz gefüllten Halle, eine Trauerrede, die er selbst mit Unterstützung seiner Mitarbeiterin Rita Klein, geschrieben hatte.

„Es war schön“, ein Song der Puhdys – vorgetragen von zwei jungen Damen, klang durch die Trauerhalle. Noch einmal Abschied nehmen und dann wurde die Urne aus der Trauerhalle getragen, gefolgt von der großen Trauerschaar. Es gab noch ein Treffen einiger Trauergäste auf dem Friedhofsparkplatz.

Danach die letzte Seefahrt von Harry Jeske, vom Alten Hafen ging es mit der MS NORDLAND raus in die Wismarer Bucht. Noch eine Abschiedsrede, es wurde Halbstock geflaggt und dann waltete Kapitän Rainer Wildner seiner übertragenen Aufgabe und setzte die Urne ins Wasser der Ostsee. Die mitfahrenden Trauergäste hatten jetzt Tränen in den Augen, berührten sich, aber ohne Händeschütteln. Es gab noch Erinnerungsfotos mit Witwe Erma Jeske und einigen Puhdys. Alle von Ihnen sind nicht mit dem Schiff mitgefahren. Dann ging es zurück in den Alten Hafen zum Anleger der MS NORDLAND.

Die Trauergesellschaft traf sich noch auf Kaffee und Kuchen in einem Kellergewölbe der historischen Altstadt. Dieter „Maschine“ Birr von den Puhdys sagte einmal: „Harry Jeske war der beste Manager der DDR!“

Henry Schütt, der langjährige Freund und spätere Betreuer von Harry Jeske, erzählte: „Ich habe Harry 1974 durch ein Konzert der Puhdys in Wismar kennengelernt. Wir haben uns gleich gut verstanden und angefreundet. Die Puhdys kamen dann jedes Jahr in die Hansestadt und gaben Konzerte. Harry hatte ein altes Haus in Hoben direkt am Wasser. Ich half ihm beim renovieren. Dann machte ich Harry mit Till Lindemann bekannt, (der war da noch nicht bei Rammstein). Lindemann unterstützte Jeske auch bei der Renovierung. Ich verkaufte Harry Jeske drei Häuser und verkaufte auch wieder welche davon. Wir gingen zusammen angeln und fuhren mit meiner Segelyacht los. Wenn Harry auf Tour war, brachten wir seine Frau Erma bei meinen Eltern unter, damit sie nicht alleine in dem Haus war. Als Harry auf die Philippinen zog hatte er sich gerade einen neuen Mercedes 500 gekauft, den er mitnehmen wollte. Der Einfuhrzoll auf den Philippinen war aber so hoch und er nahm den Wagen nicht mit.

Den hat er mir dann für ’nen Appel und ein Ei verkauft und ich habe den Wagen 16 Jahre gefahren. Zu meinem 50. Geburtstag sangen Harry und Erma für mich vor dem Yachtclub Wismar.

Bis zuletzt kamen die jede Woche in mein Maklerkontor auf’n Kaffee vorbei.“ Man könnte über Harry Jeske ein Buch schreiben, aber das gibt es schon. Harry Jeske „Mein wildes Leben und die Puhdys“ Heute am 6. Oktober 2020 wäre Harry Jeske 83 Jahre alt geworden.

“Zum Bilderbogen”