Tierpark -Tigerdamen fühlen sich in Lübeck sehr wohl – warum dann noch weg?
Zur derzeitigen Diskussion um die „Verbringung“ der beiden immer noch im Lübecker Tierpark befindlichen Tigerdamen „Natascha“ und „Ghandi“ in ein Tierheim nach Rüsselsheim, hat der Lübecker Amtstierarzt Dr. Andreas Müller-Buder über eine Pressemitteilung des Presseamtes dazu Stellung genommen. Im nachstehenden Bericht wurden dazu Ergebnisse entsprechender Recherchen eingearbeitet.In seiner Stellungnahme heißt es: „Der süddeutsche Tierschutzverein, der die
Unterbringung der französischen Tiger für die Brigitte-Bardot-Foundation in Lübeck vermittelt und organisiert hat, bestätigte, dass das Gehege für die Tiger in Rüsselsheim komplett renoviert worden sei und bis auf die unwesentlich geringere Fläche des Auslaufs mindestens gleichwertig mit dem Lübecker Gehege ist.“ Mitglieder der Brigitte-Bardot-Foundation hätten das neue Gehege dort auch angeblich für gut befunden, so der Amtstierarzt weiter. Das könnte unter der Voraussetzung geschehen sein, dass die beiden Tigerdamen auf jeden Fall Lübeck verlassen müssten. Der Verein würde die Tiger in weiterer Zukunft nur dann noch einmal umsetzen, falls sich ein noch besseres Gehege finden würde. Die dortigen Behörden hätten das Gehege abgenommen und für angemessen befunden, nachdem eine neue Dachisolierung vorgenommen und eine neue Heizung eingebaut worden ist. Die Außenanlage sei gut ausgestattet mit erhöhtem großem Sitzplatz, Rückzugsmöglichkeit und natürlichem Boden, der teils aus Sand besteht und teils gut bewachsen ist. Die Tiger sollen dort beschäftigt und sehr gut betreut werden. In der Anlage haben nach Angaben des Vereins auch zuvor schon Großkatzen gelebt, ein Tigerpaar sei dort fast 20 Jahre alt geworden.
Da diese Maßnahmen eher wenig aufwändig waren, kann die Frage hier in Lübeck dann allerdings sein, warum die Tiger nicht gleich dorthin statt nach Lübeck gekommen sind.
Ob das alles also sinnvoll ist, kann und darf durchaus bezweifelt werden. Denn entscheidend muss sein, dass die Tiere auf ihrem vielleicht sogar immer noch nicht „endgültigen“ Weg in ein Zuhause nicht jedesmal für die jeweiligen Transporte betäubt werden müssen.
Es ist aus zuverlässiger Quelle bekannt geworden, dass ein Lübecker Transportunternehmen eine Auftragsanfrage sofort abgelehnt hätte. Auch die Berufsfeuerwehr Lübeck soll für einen Transport im Gespräch gewesen sein, was jedoch zwischenzeitlich auch hinfällig sein soll.
Stadtpräsident Peter Sünnenwold jedenfalls hat sich auch zu dieser „Angelegenheit“ geäußert und würde die Tiger in allein deren Interesse gerne weiter in Lübeck sehen. Denn von Anfang an waren die Verantwortlichen, die die Tiger nach Lübecker begleitet haben, von den Lübecker Verhältnissen sehr angetan und konnten sich schon da vorstellen, die beiden Tigerdamen in Lübeck belassen zu können.
Richtig ist allerdings, dass die Tigerdamen ursprünglich in Lübeck nur für eine Übergangszeit bleiben sollten. Was nun dazu geführt hat, den Tieren erneut und unnötige Strapazen zuzumuten, nachdem sich die beiden Tiere offensichtlich hier sehr gut eingelebt haben und die Verhältnisse hier für sie angemessen sind, ist nun die entscheidende Frage.
Der Lübecker Tierpark war bei seiner Gründung ein „Gnadenhof für ausgediente Zirkustiere“. Das sollte auch bei den Tigerdamen, die zuvor nichts als ein paar Quadratmeter in Transportwagen kannten, und denen sogar die Krallen gezogen wurden, möglich sein. Vor allem haben sich die Verhältnisse hier in Lübeck unstreitig weiter zum Guten verändert. Dank der Hansestadt selbstverständlich, aber vor allem Dank besonnener Tierfreunde, die sich beispielhaft kümmern.










