Politik & Wirtschaft

Jetzt privilegierte Partnerschaft für Lübeck? Metropolregion verzichtet auf ihren Ostseehafen

Freaderich-Oli
„Das Argument, ein Beitritt Lübecks zur Metropolregion Hamburg würde Schleswig-Holstein in einen reichen und einen armen Teil trennen, und deshalb müsse Lübeck bei dem Armen verbleiben, muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen.“, so der Kreisvorsitzende der Jungen Union Lübeck, Oliver Fraederich; „Lübeck erwartet von Ministerpräsident Peter-Harry Carstensen ein klares Bekenntnis für einen Beitritt zur Metropolregion.“ Der Hansestadt dürfe nicht der Anschluss nach Westen verbaut werden…„Eine privilegierte Partnerschaft ist keine Option. Lübeck kann nur profitieren, wenn die Zusammenarbeit in Tourismus, eGovernment, Hochschulen und Wirtschaftsförderung institutionalisiert werden.“, sagt Fraederich weiter und schlägt daher vor, in die bilateralen Vereinbarungen mit Hamburg zunächst zumindest die Nachbarkreise Stormarn und Herzogtum Lauenburg aufzunehmen. „Die direkten Nachbarn müssen ein vitales Interesse an der Integration Lübecks haben. Und wir müssen den Fuß in die Tür bekommen.“, so Fraederich.

Interessante Parallelen ergeben sich beim historischen Rückblick: Schon in den 1840er Jahren ist Lübeck der Eisenbahnanschluss nach Westen über viele Jahre verweigert worden. Erst nach der Intervention Schwedens und Russlands für die Lübecker Interessen konnte 1851 die Lübeck-Büchener Eisenbahn ihren Betrieb aufnehmen. Doch erst 1865 war Lübeck direkt mit Hamburg verbunden. „Lübeck muss kämpfen. Das war schon immer so.“, so Fraederich abschließend.