Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Menschlich gesehen

Demonstration am Sonnabend gegen Tierversuche in der Alkoholforschung

Lokales
Der Bundesverband des ebenfalls in Lübeck ansässigen Vereins „Menschen für Tierrechte“ hat als Versuchstier des Jahres 2007 die Ratte gekürt. Zum Thema „Die Ratte in der Alkoholforschung“ sind bundesweite Aktionen gegen diesen Tierversuch geplant. Damit sollen die Grausamkeit und Fragwürdigkeit dieser tierexperimentiellen Versuchsreihen aufgezeigt werden. Erste Station einer Reihe von Demonstrationen ist am kommenden Sonnabend, 14. Juli 2007, Lübeck. Ab ca. 11:30 h ist vom Bahnhof aus ein Demonstrationszug durch die Innenstadt vorgesehen. Mit Verkehrsstörungen ist also zu rechnen. Die Demo wird bis ca. 16 Uhr andauern.

Am bereits traditionellen Stand vor dem Rathaus informiert der Verein über sein Anliegen und stellt sich allen Fragen. Dazu erklärt er: 15 Jahre tierexperimentelle Alkoholforschung in Deutschland haben keine relevanten Ergebnisse für alkoholkranke Menschen erzielt! In diesem Bereich der Suchtforschung werden Ratten alkoholabhängig gemacht und dann auf Entzug gesetzt, um Gehirn- oder Stoffwechselvorgänge oder Organschäden zu untersuchen. Für die Tiere ist dies mit ungeheuren Qualen verbunden. Diese Versuche sind grausam und ethisch unverantwortlich. Zudem ist dadurch für alkoholkranke Menschen keine Therapieerbesserung belegt.

Und weiter: Die Wahl der Ratte in der Alkoholforschung zum Versuchstier des Jahres will auch die tierexperimentelle Grundlagenforschung öffentlich infrage stellen. Hier müsse sich kein Tierversuch am Nutzen für den Menschen messen lassen. Die tierexperimentelle Alkoholforschung mache deutlich, wie Forschung um ihrer selbst Willen betrieben werde, ohne maßgebliche Ergebnisse für kranke Menschen. Die öffentlichen Gelder, die in diese Forschung mit Ratten fließen, wären an anderer Stelle wesentlich besser angelegt. Vielfältige Möglichkeiten für Untersuchungen an gesunden und kranken Menschen sowie an pathologischem Material oder an Zellkulturen würden tatsächlich aussagekräftige Ergebnisse liefern und seien zudem ethisch unbedenklich.“