Verkehrsversuch: FDP Lübeck fordert Radwegbenutzung freigeben und fliessenden Verkehr garantieren
„Für viel Diskussionsstoff sorgt derzeit der Verkehrsversuch auf der Fackenburger Allee. Während der Sommerferien hielt sich der Verkehr zu Stoßzeiten ferienbedingt wie im gesamten Stadtgebiet noch in Grenzen. Mit dem Schulbeginn in der kommenden Woche ist die Zunahme des Berufs- und Schülerverkehrs zu rechnen. Hier sehen wir Herausforderungen für die Verkehrsteilnehmer durch den Verkehrsversuch“, so der Kreisvorsitzende der Lübecker Freien Demokraten Daniel Kerlin.„Insbesondere Schülerinnen und Schüler werden eine neue Wegführung vorfinden, auf die sie nicht oder nur bedingt vorbereit sind“, ergänzt der stellv Kreisvorsitzende Dr. Ronald Wichern. „Normalerweise ist die Schulleitung dafür verantwortich die Schulwege und wesentliche Änderungen und Gefahren zu thematisieren. Dies fand bisher ferienbedingt nicht statt. Schülerinnen und Schüler müssen auch im Straßenverkehr viele Situationen lernen, haben weniger Erfahrung im Straßenverkehr und sind nicht wie Verkehrsteilnehmer mit Füherschein in Theorie und Praxis geschult. Eine Spur mit dem Busverkehr, der mit anderen Geschwindigkeiten unterwegs ist, verursacht Stress und Unsicherheiten und führt so zu Unfallgefahren. Daher macht es für uns keinen Sinn hier Kinder zwangsweise auf die Straße zu schicken. Im Sinne der Sicherheit fordern wir den bisherigen Radweg wieder freizugeben, da bei der Benutzung des Radwegs viele Radfahrer ein besseres Sicherheitsgefühl haben.
Desweiteren finden Kinder und deren Eltern, die noch auf dem Bürgersteig fahren dürfen, aktuell durch die aufgebauten Blumenkübel und Fahrradständer zudem unnötige Hindernisse vor und behindern Fußgänger. Diese sind zu entfernen.“
Eine weiteres Risiko sieht Daniel Kerlin darin, dass es insbesondere zu Hauptverkehrszeiten zu längeren Staus kommt. „Diese haben dann auch stärkere Auswirkungen auf weitere Straßen im Umfeld. Wenn nicht nur Berufspendler, sondern insbesondere Handwerker und Gewerbetreibende, mehr Zeit im Auto statt auf der der Baustelle oder beim Kunden verbringen ist dies nicht zielführend. Wenn wir wollen, dass beispielsweise Heizungen gewartet und Wärmepumpen installiert werden, können wir uns keinen selbstgemachten weiteren Flaschenhals durch den Verkehrsversuch leisten. Hier sehen wir die Verkehrsplanung in der Pflicht, sowohl auf der Strecke des Verkehrsversuchs als auch beim Ausweichverkehr über andere Knotenpunkte dafür zu sorgen, dass der Verkehr fliesst. Baustellenbedingt gibt es ohnehin schon genug Stauquelllen im Stadtgebiet, da müssen keine weiteren geschaffen werden.“
Die FDP Lübeck begleitet den Verkehrsversuch weiterhin konstruktiv. Wichtig ist es jedoch, nicht nur eine neue Verkehrsregelung durchzusetzen. Eine solche
Regelung muss einhergehen mit Sicherheit und auch wahrgenommener Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Sie muss zudem die Grundanforderung an die Verkehrsinfrastruktur ermöglichen: Verkehrsfluss sicherzustellen.