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Forstministerium startet Diskurs zur Zukunft der schleswig-holsteinischen Wälder

KIEL/RENDSBURG. Die Wälder in Schleswig-Holstein erfüllen vielfältige Funktionen für die Gesellschaft. Sie prägen das Landschaftsbild, bieten Pflanzen- und Tieren einen vielfältigen Lebensraum, dienen der Erholung, sind gleichzeitig Wirtschaftsraum und liefern den nachwachsenden Rohstoff Holz. Der fortschreitende Klimawandel stellt allerdings auch die hiesigen Wälder vor große Herausforderungen. Gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald und insbesondere die Waldbewirtschaftung. Um diesem Spannungsfeld in Zukunft besser begegnen zu können, will das Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) ein Leitbild für die zukunftsfähige Entwicklung der schleswig-holsteinischen Wälder erarbeiten. Zum Auftakt trafen sich heute (28. November) Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Naturschutz, Politik sowie Forst- und Holzwirtschaft in Rendsburg. Ziel ist es, erstmals eine Waldstrategie für Schleswig-Holstein zu erarbeiten.

„Der Wald ist für uns alle überlebenswichtig, sein Klimaschutzbeitrag beispielhaft. Unsere Erwartungen an ihn sind hoch. Die verschiedenen Ansprüche der Gesellschaft an seine vielfältigen Funktionen sind unter einen Hut zu bringen. Es ist mir daher wichtig, unseren Forstleuten und Waldbesitzenden im Land über das Landeswaldgesetz hinausgehend eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben, wie sie ihre Wälder möglichst rasch und krisensicher an den Klimawandel anpassen können. Dabei wollen wir die Besonderheiten der schleswig-holsteinischen Wälder stärker in den Fokus rücken und einen klaren Kompass erstellen, wie wir den Wald und seine Waldbewirtschaftung insbesondere mit Blick auf die zunehmende Flächenkonkurrenz kontinuierlich weiterentwickeln können“, sagte Forstminister Werner Schwarz.

Für Schwarz ist der bewirtschaftete Wald ein Garant für die multifunktionalen Leistungen des Waldes. „Die Verantwortung für unser Tun ist dabei besonders groß, denn Wälder sind langlebige Systeme. Dabei gilt es – ganz im Sinne des forstlichen Nachhaltigkeitsverständnisses – ökonomischen, ökologischen und sozial-kulturellen Ansprüchen gleichermaßen gerecht zu werden. Umso wichtiger ist es, dass wir uns in Schleswig-Holstein gemeinsam mit allen Akteuren auf den Weg machen und frühzeitig Weichen stellen, um unseren Wald aktiv zu gestalten und nachhaltig für die Herausforderungen der Zukunft fit zu machen“, so der Minister.

Nach der Auftaktveranstaltung wird es themenspezifische Arbeitstreffen mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren geben.

Hintergrund:

Wald ist in Schleswig-Holstein ein knappes Gut. Als waldärmste Bundesland sind rund 173.000 Hektar der Landesfläche von Wald bedeckt. 51 Prozent dieser Fläche sind in Privatbesitz. Schleswig-Holstein verfolgt weiterhin das ambitionierte Ziel, den Waldanteil im Land auf 12 Prozent zu erhöhen.