Landesbischöfin: Täglich aktiv für Menschenrechte und Demokratie eintreten und einstehen
Auf Demonstration „Für Toleranz und Vielfalt – Unser Grundgesetz ist unantastbar! Nie wieder ist jetzt!“ in Grevesmühlen. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hat auf der Demonstration „Für Toleranz und Vielfalt – Unser Grundgesetz ist unantastbar! Nie wieder ist jetzt!“ in Grevesmühlen am Sonnabend (02. März 2024) dazu aufgefordert, täglich aktiv für Menschenrechte und Demokratie einzutreten und einzustehen.Schwerin/Grevesmühlen (dds). Als ermutigendes Zeichen hat die Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Kristina Kühnbaum-Schmidt die zahlreichen Demonstrationen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus gewürdigt. Am Sonnabend (02. März 2024) erklärte sie laut vorab veröffentlichen Auszügen in ihrer Rede auf der Demonstration „Für Toleranz und Vielfalt – Unser Grundgesetz ist unantastbar! Nie wieder ist jetzt!“ in Grevesmühlen: „Es ist es gut, hier in Grevesmühlen zusammen unterwegs zu sein und jetzt hier zusammen zu stehen. Es ist gut, hier gemeinsam öffentlich zu zeigen, wofür wir alle zusammen eintreten und wofür wir alle zusammen stehen – quer durch unsere Gesellschaft hinweg: Für Toleranz und Vielfalt – für unsere Demokratie!“
Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Die Landesbischöfin betonte die grundlegende Bedeutung des ersten Satzes des Grundgesetzes – vor allem für das Zusammenleben in unserer Gesellschaft. „Die Würde des Menschen ist unantastbar! – Vor 35 Jahren sind in vielen Orten der damaligen DDR Menschen auf die Straße gegangen, weil sie genau so leben wollten: in Freiheit und Demokratie, in Verbundenheit mit anderen Kulturen und Menschen aus aller Welt, auf der ganz alltäglich erfahrbaren Grundlage der unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechte, gültig für jeden Menschen“, erklärte Kristina Kühnbaum-Schmidt.
Unabhängig von der Herkunft in unserem Land frei und sicher leben
Die Demonstrierenden in Grevesmühlen und in den vielen anderen Städte treten ein, so die Landesbischöfin, für ein weltoffenes Land, in dem alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, frei und sicher leben können. „Und wir lassen nicht zu, dass das, was seit 75 Jahren zuerst in einem Teil unseres Landes und seit 1990 in unserem ganzen Land Grundlage unseres Zusammenlebens ist, heute von rechtsextremen und populistischen Bewegungen und Personen in Frage gestellt und mit Worten und Taten verächtlich gemacht wird“, erklärte die Vorsitzende der Kirchenleitung der Nordkirche.
Christlicher Glaube lässt für Rechtsextremismus keinen Platz!
„Als Landesbischöfin unserer evangelischen Nordkirche sage ich klar und deutlich: Alle Menschen sind gleichermaßen Gottes Geschöpfe. Jeder Mensch, jeder einzelne Mensch: Ein Geschöpf, dem das Leben als Gabe von Gott geschenkt ist. Deshalb kommen allen Menschen gleiche Würde und gleiche Rechte zu“, betonte Kristina Kühnbaum-Schmidt. „Christlicher Glaube lässt deshalb für Rechtsextremismus und Rassismus, für Antisemitismus und Ausgrenzung keinen Platz!“, erklärte die Leitende Geistliche der Nordkirche. Den Versuchen rechtsextremer Parteien, einzelnen Menschen oder Menschengruppen ihre unveräußerliche Würde und ihre Rechte abzusprechen, trete man deutlich entgegen.
Wir alle brauchen unsere Demokratie – aber unsere Demokratie braucht auch uns!
Kristina Kühnbaum-Schmidt machte in ihrer Rede deutlich, was das bedeutet. „Wir alle brauchen unsere Demokratie – aber unsere Demokratie braucht auch uns! Deshalb lasst uns das zeigen, heute und immer wieder: Wir alle gehören zusammen, wir alle stehen zusammen, wir alle gestalten zusammen ein friedliches und vielfältiges Miteinander in einem weltoffenen Land!“, so die Landesbischöfin.
Gegenseitige Unterstützung im Engagement für Demokratie
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach betont, mit welch besonderem Respekt sie bei den gegenwärtigen Demonstrationen in ganz Deutschland auf Orte sehe, in denen Demonstrierende durch ihre öffentliche Sichtbarkeit besonders im Fokus stehen und sich teilweise durch rechtsextreme Gegendemonstranten bedroht fühlten. Daher hatte sie angeregt, dass gerade in der Ost und West verbindenden Nordkirche das Engagement für Demokratie und Menschenwürde zu nutzen, um frühere Ost-West-Partnerschaften neu zu beleben. So könnten sich Kirchengemeinden beispielsweise durch Besuche an Kundgebungstagen in ihrem Engagement für Demokratie gegenseitig unterstützen. „Zeigen Sie allen, die sich für Demokratie engagieren, dass sie nicht alleinstehen“, appellierte die Landesbischöfin. Sie lebt selbst in Schwerin und hatte unter anderem dort auf der Demonstration am 23. Januar zu den rund 2500 Teilnehmenden gesprochen.
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