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Ein gutes Zeichen für Lübecks Erinnerungskultur: Mahnmal für die Deportierten am Hauptbahnhof instand gesetzt

Drei Flaggen wehen vor dem Lübecker Hauptbahnhof im Wind. Auf der mittleren Flagge ist zu lesen: „Platz der deportierten Menschen – Würde“. Rechts und links davon sind handschriftliche Textfragmente aus Briefen deportierter Menschen an ihre Angehörigen abgedruckt, die sie aus Konzentrationslagern heraus geschmuggelt haben.Seit 2013 wehten die drei Flaggen vor dem Bahnhof, wobei die linke und rechte von Zeit zu Zeit mit einem neuen Text ausgetauscht wurden. Mit der Zeit waren alle drei ausgeblichen und zerzaust. „Nun wurden sie ausgetauscht und wehen wieder kraftvoll und gut lesbar im Wind“, sagt Kulturpolitikerin Friederike Grabitz.

Die drei Flaggen sollen daran erinnern, dass vom Lübecker Hauptbahnhof aus Sinti und Roma, psychisch Kranke und jüdische Mitbürger unter den Augen der Lübeckerinnen und Lübecker von den Nationalsozialisten in Todeslager deportiert wurden. So wurden beispielsweise am 6. Dezember 1941 92 jüdische Mitbürger ins Konzentrationslager Riga deportiert und ermordet.

Die Renovierung der Flaggen verdanken wir der Initiative der neuen Koordinatorin für Erinnerungspolitik in Lübeck, der Historikerin Dr. Christiane Bürger. Am 11. März stellte sie sich dem Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege vor. Die Renovierung der Mahnzeichen ist eines ihrer ersten Projekte im Amt.

„Wir freuen uns über die erste erfolgreiche Aktion unserer erinnerungspolitischen Fachfrau“, sagt die grüne Kulturpolitikerin Monika Schedel. „Es ist ihr zusammen mit der Künstlerin des Mahnzeichens, Ute Jürß, und dem Kulturbüro der Stadt gelungen, in ungewöhnlich kurzer Zeit das stark beschädigte Mahnzeichen wieder instand setzen zu lassen“.