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Menschlich gesehen

Junge Menschen interessieren sich für die Wirtschaft, aber wie verwalten sie ihre Finanzen? (Laut Umfrage)

Laut einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung wächst das Interesse junger Deutscher an Wirtschaftsthemen. Welche finanziellen Ziele setzt sich diese Generation, und wie bereitet sie sich auf ein unabhängiges Leben vor? Eine neue Umfrage von Guthaben.de gibt Einblick in die finanziellen Prioritäten und Pläne junger Erwachsener zwischen 18 und 24 Jahren.

Wichtige Ergebnisse

  • Das Ansparen einer Notfallrücklage (67 %), das Sparen auf Reisen (63 %) und das Sparen auf Wohneigentum (51 %) werden als wichtigste finanzielle Ziele in der Studie genannt.
  • Mit 35 % spart der Großteil der Befragten im Monat unter 100 €, dahinter folgen 33 %, die monatlich zwischen 100 € und 299 € ansparen. Nur 2 % sparen über 1000 € im Monat. Das heißt, der Klub der Vielsparer ist winzig.
  • Nur 10 % der Befragten gaben an, noch keine signifikanten finanziellen Vorbereitungen getroffen zu haben, um in Zukunft unabhängig sein zu können.

Die vollständige Studie finden Sie hier: https://www.guthaben.de/neuigkeiten/junge-menschen-finanzen-planen-in-deutschland

Das sind die finanziellen Ziele von jungen Menschen in Deutschland

Die finanziellen Ziele junger Menschen sind besonders auf Sicherheit und Zukunftsplanung ausgerichtet. Das Ansparen eines Notgroschens hat für 67 % der Befragten höchste Priorität, dicht gefolgt vom Wunsch, zu reisen, der für 63 % Vorrang hat. Der Traum vom Eigenheim ist mit 51 % ebenfalls ein zentrales Anliegen. Im Vergleich dazu legen nur 18 % der jungen Menschen Wert auf die Gründung eines eigenen Unternehmens, während 15 % den Abbau von Studienkrediten als Primärziel betrachten.

Aber wie viel sparen junge Menschen eigentlich? Mit 35 % spart der Großteil der Befragten im Monat unter 100 €, dahinter folgen 33 %, die monatlich zwischen 100 € und 299 € ansparen. Nur 2 % sparen über 1000 € im Monat. Das heißt, der Klub der Vielsparer ist winzig.

Zwischen den Geschlechtern zeigen sich deutliche Unterschiede im Spar- und Anlageverhalten. Während 10 % der Frauen mehr als 500 € im Monat sparen können, liegt dieser Anteil bei den Männern bei 14 %. Gleichzeitig sparen 77 % der Frauen und 71 % der Männer weniger als 300 € monatlich. Frauen legen dabei mit 52 % besonderen Wert auf den Aufbau von Rücklagen, während Männer eher zu Investitionen und Unternehmensgründungen neigen.

So regeln junge Menschen ihre Finanzen am liebsten

Bundesweit verwalten junge Erwachsene ihre täglichen Ausgaben am meisten über die Debitkarte (74 %). Diese Beliebtheit kann darauf zurückgeführt werden, dass viele junge Menschen Debitkarten bereits in ihrer Jugend kennengelernt haben, was sie zu einer natürlichen Wahl macht, sobald sie finanziell eigenständiger werden. Zudem erlaubt die Debitkarte, nur das auszugeben, was auf dem Konto verfügbar ist, was für eine bessere Ausgabenkontrolle sorgt.

Kreditkarten hingegen spielen mit nur 23 % eine untergeordnete Rolle. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass Kreditkarten häufig Bonitätsprüfungen erfordern, was gerade für junge Menschen ein Stolperstein sein kann, eine Kreditkarte zu bekommen.

Prepaid-Karten, obwohl derzeit nur von 3 % der jungen Menschen genutzt, gewinnen zunehmend an Beliebtheit. Sie bieten einige Vorteile, da keine Bonitätsprüfung notwendig ist und der Betrag, der ausgegeben werden soll, vorab aufgeladen wird. Dies gibt den Nutzern ein hohes Maß an Kontrolle über ihre Ausgaben. Darüber hinaus bieten Prepaid-Karten zusätzliche Sicherheit, da sie persönliche Informationen oft besser schützen als Debit- oder Kreditkarten. Sie eignen sich sowohl für Online-Einkäufe als auch für den Einsatz in vielen Geschäften und können oft mit mobilen Zahlungs-Apps verknüpft werden.

Berliner sparen am meisten – trotz Auszug aus dem Elternhaus

Junge Erwachsene in Berlin, die bereits das Elternhaus verlassen haben, sparen im regionalen Vergleich am meisten. 38 % von ihnen sparen monatlich über 500 €. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund steigender Mietpreise in der Bundeshauptstadt signifikant. Mit einem Mietanstieg um 26,7 % sind zwischen 2022 und 2023 die Mieten für neue Bewohner in Berlin so stark angestiegen wie in keiner anderen Stadt in Deutschland (BBSR 2023).

Dem gegenüber stehen 73 % der Befragten in Nordrhein-Westfalen, die noch im Elternhaus leben und unter 300 € im Monat sparen können. Blickt man auf die Befragten im ganzen Bund, die noch im Elternhaus leben, sind es zumindest 77 %, die Geld sparen, um finanziell unabhängig zu werden. Diese Finanzkompetenz zeigt sich jedoch nicht überall gleichermaßen. In Mecklenburg-Vorpommern (50 %), Bremen (50 %) und Rheinland-Pfalz (43 %) liegt der Anteil derjenigen, die noch bei den Eltern leben und kein Geld sparen, besonders hoch.

Methodik

  • Für diese Online-Studie wurden 607 Deutsche im Alter von 18-24 anhand einer Umfrage von Guthaben.de befragt. Die Umfrage wurde vom 4. bis 19. September 2024 durchgeführt.

Die Recherche können Sie gerne als Redaktionstipp verwenden, mit einer Verlinkung zur Projektseite von Guthaben.de: https://www.guthaben.de/neuigkeiten/junge-menschen-finanzen-planen-in-deutschland