Sicherheit geht vor: Polizei trainiert Steuerfahndung in Schleswig-Holstein
Die Steuerfahnderin Andrea Kurck* betritt mit Ihrem Kollegen eine Arztpraxis. Dem Arzt soll bekanntgegeben werden, dass gegen ihn ein Steuerstrafverfahren geführt wird und für seine Praxisräume ein Durchsuchungsbeschluss vorliegt. Andrea Kurck sieht sich im Büro um: es liegen mehrere abgepackte Spritzen auf einem Board sowie einige scharfe Gegenstände in Griffweite des Beschuldigten. Während die Steuerfahnderin mit dem Arzt spricht, behält ihr Kollege den Arzt und die Tür im Auge.
So sah in der vergangenen Woche ein realitätsnahes Rollenspiel beim Einsatztraining der Steuerfahnderinnen und -fahndern in Eutin aus. Fachkräfte der Polizeidirektion für Aus- und Fortbildung vermittelten 14 jungen Beamtinnen und Beamten der Steuerfahndung eine Woche lang, mit Gefahren situationsangepasst umzugehen. Der Schwerpunkt lag in der Eigensicherung, der situationsbedingt angemessenen Anwendung von Körperkraft und der Einsatz besonderer Befreiungstechniken sowie die Personendurchsuchung. Dieses Grundlagenwissen wird in halbjährlich stattfindenden dezentralen Trainingseinheiten aufgefrischt und vertieft.
Die Polizei in Schleswig-Holstein unterstützt die Steuerverwaltung schon seit vielen Jahren bei der Ausbildung von Fahnderinnen und Fahndern. Finanzminister Rainer Wiegard hat sich bei Innenminister Klaus Schlie für die konstruktive Zusammenarbeit bedankt: „“Gerade in Zeiten knapper werdender Ressourcen müssen wir uns mit unseren unterschiedlichen Kompetenzen und Möglichkeiten wechselseitig unterstützen““, sagte Wiegard.
* Name geändert