Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Politik & Wirtschaft

Hang zur Unvernunft macht Unternehmer sozial – Unreasonable Institute will Profit und Wohltätigkeit vereinen

Geld: Unternehmer sollen Profit machen und Gutes tun (Foto: pixelio.de, A. Damm) Geld: Unternehmer sollen Profit machen und Gutes tun (Foto: pixelio.de, A. Damm)

Boulder (pte004/24.10.2011/06:00) – Geld verdienen und Gutes tun, soll für Unternehmer kein Gegensatz sein – so lautet das Credo von sogenannten Social Entrepreneurs, die mit ihren Firmen, Profit- und Charity-Gedanken vereinen wollen. Mit seinem Unreasonable Institute http://unreasonableinstitute.org will Daniel Epstein Geschäftsleuten diesen Gedanken näher bringen, berichtet die New York Times. Für innovative Unternehmer sei es notwendig, unvernünftig zu handeln und ab und dann ein wenig verrückt zu sein, so Epstein. In einem sechswöchigen Kurs bringt er künftige Social Entrepreneurs zusammen und arbeitet an Projekten, die finanziell und gesellschaftlich Gewinn bringen sollen.Profitorientiert Gutes tun

Seit zwei Jahren führt der 25-jährige Unternehmer seinen „Unvernunftskurs“ durch. Dieses Jahr hätten sich bereits 300 Menschen für die 26 Plätze in dem Programm angemekdet. Die Projekte sind vielfältig: Kopo Kopo Inc. http://kopokopo.com bietet mobile Bezahlmöglichkeiten über das Handy in Kenya an, Wello http://wellowater.org baut zylinderförmige Wasserbehälter, die den Transport von Wasser in Indien erleichtern sollen. Beide Projekte nahmen am Unreasonable Institute ihren Anfang. „Wir wählen profitorienterte Ideen aus, von denen wir glauben, dass sie die Bedürfnisse von mindestens einer Mio. Menschen erfüllen“, so Epstein.

In dem Kurs selbst dreht sich viel um Networking: Beim gemeinsamen Mittagessen oder einem nachmittäglichen Radausflug können Unternehmer untereinander Kontakte knüpfen oder mögliche Investoren kennenlernen. Dass sich die Geschäftsideen auch am Markt behaupten können, ist die wichtigste Anforderung an Projekte, auch wenn es darum geht, Gutes zu tun. Gerade weil die Wirtschaft in den Entwicklungsländern schnell wächst, sei es wichtig, sich am Markt zu orientieren. Statt Entwicklungshilfe sollen funktionierende Geschäftsmodelle in Entwicklungsländern etabliert werden.