Hiller-Ohm (SPD): Produktionsschulen besser fördern!
Hiller-Ohm: Produktionsschulen besser fördern!
Die Lübecker Bundestagsageordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD) hat die Produktionsschule Kücknitz (PSK) besucht und fordert bessere Förderungsmöglichkeiten für
Produktionsschulen. Hiller-Ohm und der SPD-Landtagsabgeordnete Hans Müller haben sich gemeinsam mit Maiken Carstens vom Bundesverband Produktionsschulen sowie dem Geschäftsführer des Lübecker Jobcenters, Joachim Tag und Anette Windmöller, dort zuständig für junge Erwachsene, über die Arbeit und die Probleme der Produktionsschule vor Ort informiert.
Empfangen wurden sie von Claudia Schwartz, der Geschäftsführerin der Berufsausbildungsund Qualifizierungsagentur Lübeck GmbH (BQL), in deren Trägerschaft die Produktionsschule liegt, und dem Leiter der PSK Volker Hennings. Hiller-Ohm: „Immer mehr Schülerinnen und Schüler scheitern in unserem Regelschulsystem.
Die Abbrecherquote liegt bei 11 Prozent. Produktionsschulen sind für viele junge Menschen oft die letzte Chance. Hier können sie sich praktisch beweisen, Schulfrust überwinden und in kleinen Arbeitsgruppen doch noch ihren Hauptschulabschluss schaffen. Es ist gut, dass wir auch in Lübeck eine Produktionsschule haben! Vierzig junge Menschen, die keinen Schuloder Berufsabschluss haben, können in der Produktionsschule Kücknitz einen Einstieg ins Berufsleben finden.“ Das Lernen in der Produktionsschule ist sehr praxisorientiert: So arbeiten die Jugendlichen entweder in einer Holzwerkstatt, im Forst- und Gartenbau, in einem Bistro oder Friseursalon.
Durch eine intensive persönliche Betreuung lernen die jungen Menschen wichtige Werte wie Pünktlichkeit und Disziplin. Die Finanzierung der Produktionsschulen stand immer wieder auf der Kippe. Die Produktionsschule „LernWerk“ in Kücknitz musste im Frühjahr dieses Jahres schließen. Nun kann die Vorbereitung auf einen Hauptschulabschluss nicht mehr gefördert werden. Hiller- Ohm: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass das wieder möglich wird!“
Auf Initiative der SPD wurde in einem Vermittlungsverfahren im Bundesrat durchgesetzt, dass im Rahmen der aktuellen Reform der Arbeitsmarktinstrumente die Möglichkeit der Förderung von Maßnahmen an Produktionsschulen durch die Bundesagentur für Arbeit festgeschrieben wird. Hiller-Ohm: „Ich bin sehr froh, dass wir in letzter Minute wenigstens durchsetzen konnten, dass Maßnahmen an Produktionsschulen überhaupt förderfähig sind.
Nichtsdestotrotz ist das Gesetz, das die Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt verbessern sollte, ein Gesetz mit massiven Verschlechterungen für Arbeitslose. Es werden diverse Ansprüche der Arbeitsuchenden von Pflicht- zu Ermessensleistungen umgewandelt oder sie fallen ganz weg. Das ist der falsche Weg! Gerade junge Menschen brauchen unsere volle Unterstützung für einen guten Start ins Berufsleben und eine echte Perspektive auf ein
selbstbestimmtes Leben ohne staatliche Transferleistungen. Das Hin- und Hergeschiebe der Finanzierungsverantwortung zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu Lasten der jungen Menschen muss ein Ende haben!“
Bild (v.l.n.r.): Maiken Carstens, Vorstands-Mitglied des Bundesverbandes Produktionsschulen, Andreas Nollenberg, BQL Bereichsleiter „International“, Heiko Praetz, Koordinator der Lübecker Jugendwerkstatt, Wolfram Grahn, BQL Geschäftsbereichsleiter, Gabriele Hiller-Ohm, MdB, Volker Hennings, Leiter der Produktionsschule Kücknitz, Becke Stoob, BQL Geschäftsbereichsleiterin, Hans Müller, MdL, Marion Weber, Projektleiterin von ‚ProNet‘
( Foto: Büro Hiller-Ohm)