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Deutsche Marinesoldaten helfen Schulkindern in Beirut

PfarrerEngelkes
Im Krieg 2006 wurde Beirut, das Herz des Libanons, schwer getroffen. Die wichtigsten Verkehrsadern zerbombt. Der Flughafen liegt in Schutt und Asche. Die Brücken – eingestürzt. Zahlreiche Schulen zerstört. Seitdem haben die Narben zwar zu heilen begonnen, dennoch ist gerade der Wiederaufbau der Schulen ein schwerer Brocken für die libanesische Bevölkerung: Im Trümmermeer des Krieges verschwanden rund 340 Schulen – ganz oder teilweise. Zudem fehlen immer noch Schulbücher, Pulte und Stühle, Tafeln, Schreib- und Lehrmaterial. Doch damit nicht genug: Unter dem Schutt begraben lagen Schulranzen, Bücher, Stifte, Hefte, die Uniformen der Kinder, Schuhe und das Geld für die Schulgebühren. Der Libanon hat eine schwere Schulkrise. „Da wollten wir nicht abseits stehen, sondern helfen,“ sagt Arend Engelkes. Spontan erklärt sich der evangelische Militärdekan aus Warnemünde bereit, eine Sonderkollekte und einen Spendenaufruf für hilfsbedürftige libanesische Schüler zu organisieren.

Die Hilfsaktion beginnt sofort. Während der Advents- und Weihnachtsfeiertage sind die deutschen UNIFIL-Marinesoldaten fleißig: Stolze 1.215 ¤ erbringt die Sammlung. Das Geld kommt nun einem Schulgeldfond für staatliche Schulen in Beirut zugute. Stellvertretend für alle deutschen UN-Marinesoldaten übergibt Fregattenkapitän Christof Reßing den symbolischen Scheck. Der evangelische Pfarrer der deutschen Gemeinde in Beirut zeigt sich dankbar über die großzügige Spende. Bei der Geldübergabe in Beirut am 9. Januar betont Uwe Weltzien: „Mit umgerechnet 70 ¤ kann ein Kind, gleich welcher Religion, in Beirut z.B. mit Schulkleidung oder Büchern für ein Jahr versorgt werden.“

Auch Flottillenadmiral Christian Luther, Kommandeur der MTF, ist beeindruckt von seinen Soldaten und betont die Wichtigkeit derartiger Gesten. „Bei allen guten Worten und Absichten, die wir der Bevölkerung des Libanons vermitteln wollen, die konkrete Tat ist immer noch der beste Beweis für unsere guten Absichten,“ sagt er.

„Mit unserem Beitrag wollen wir den Kindern des Libanons zeigen, dass uns an ihrer Zukunft sehr viel liegt,“ betont der Admiral. Schon in der Vergangenheit haben deutsche Marinesoldaten für den Libanon gespendet.

Knapp 1.000 ¤ sammelten sie im September des vergangenen Jahres für die Opfer eines Bombenanschlages in Beirut. Unter den Opfern befand sich auch eine 24-jährige deutsche Frau. Die schwangere Hayat Dandache war eines von 80 Opfern. Sie erlag am 1. Oktober 2007 ihren schweren Verletzungen. Ziel der deutschen Marinesoldaten ist es, einen Beitrag zur Stabilität des Libanons zu leisten: Einerseits durch ihre militärische Präsenz und die Verhinderung von Waffenschmuggel in die Levante. Andererseits durch Vertrauensaufbau und menschliche Gesten gegenüber der Bevölkerung.

Pfarrer – Evangelischer Dekan Arend Engelkes im UNIFIL- Einsatz

Der Evangelische Pfarrer aus Beirut Uwe Weltzien nimmt den Spendenscheck von Fregattenkapitän Christof R. entgegen.

Der Tender DONAU in voller Fahrt vor der Küste Beiruts

Alle Fotos: Quelle: Bundeswehr – Fotograf:
Pressestelle Limassol