Lübeck Lupe

Polizeibeamtin Anja Sager von WEISSEM RING LÜBECK geehrt

WeisserR-Sager
Unsere Polizei ist immer im Dienst – wirklich? Aber was der Polizeibeamtin Anja Sager Ende Dezember 2007 widerfuhr, mag nachdenklich machen. Denn als sie an diesem Tag mit ihren beiden Kindern in ihrem Auto durch die Walderseestraße fuhr, sollte ein Geschehen vielleicht nicht ihr Leben verändern. Aber auch als erfahrene Streifenpolizistin musste sie Schreckliches erleben. Der WEISSE RING LÜBECK ehrte sie nun dafür, wie sie darauf reagiert hat.Denn dort sah sie, das viele Menschen wie gelähmt um eine am Boden liegende Frau herumstanden. Anja Sager reagierte sofort, zumal sie erkannte, hier etwas unternehmen zu müssen. Ihre Kinder ließ sie kurzerhand im Auto zurück und eilte dort hin. Was sie dann sah, ließ sie zunächst geradezu erstarren: Einer durch schwerste Verletzung sterbende junge Frau konnte sie nicht mehr helfen – das war ihr sofort klar. Da lag die Tatwaffe – ein Beil. Große Angst überfiel die junge Beamtin, als sie außerdem den mutmaßlichen Täter davon laufen sah.

Warum sie diesen laut schreiend verfolgte und dingfest nahm – sie tat es einfach. Gerade sie hätte wissen können, dass dieser weitere Waffen hätte haben können. Aber sie hat ganz einfach – Zivilcourage gezeigt und den um einen Kopf größeren Mann festgehalten, bis die Kollegen kamen. Die Medien haben darüber ausführlich berichtet. Wer aber besser als Detlef Hardt vom WEISSEN RING Lübeck, selbst ehemaliger Polizeibeamter, kann diese Situation einschätzen. Auch ihn hat dieses mehr als beispielhafte Verhalten seiner „Kollegin“ überaus beeindruckt. Überlegte, was man tun könne, um ihr durchaus „öffentlich“ großen Dank zu sagen.

In einer Feierstunde im Dienstgebäude am Berliner Platz überreichte er ihr nun eine von ihm neu ersonnene Dankesurkunde des WEISSEN RINGS Lübeck sowie Aufmerksamkeiten wie dafür vom Theater Lübeck spontan bereitgestellte Eintrittskarten für sie und auch ihren Ehemann. Außerdem sind beide danach Gäste im Café Art. An Anja Sager ist diese schreckliche Tat natürlich nicht spurlos vorbei gegangen. Aber dank besonderer dienstlicher Betreuung hat sie zwischenzeitlich wieder ihren Dienst aufgenommen. Vorerst im Innendienst – als eine gute Geste ihres Dienstherrn. Auch ihre Kinder haben das Geschehen zwischenzeitlich „gut verarbeitet“. Denn sie haben mit Sicherheit gesehen, was da passiert war.

Detlef Hardt überlegt inzwischen, eine solche Urkunde zumindest einmal im Jahr zu verleihen: „Der WEISSE RING appelliert an alle Personen, Zivilcourage zu zeigen. Dort, wo Hilfe entscheidend ist, angemessen zu reagieren. Es gibt viele Möglichkeiten der Hilfe, schon ein rascher Anruf bei der Polizei kann entscheiden sein. Gefährden muss sich niemand selbst. Auch über die Bereitschaft, sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen, kann ein Täter überführt werden. Denn ein Opfer darf nicht allein gelassen werden!“ Vom derzeit laufenden Verfahren um den Täter wird es erst zu gegebener Zeit aus rechtlichen Gründen weitere Informationen geben. Aber soviel kann zu den wirklichen Opfern, den beiden Kindern der Getöteten, gesagt werden: Eine Welle von Hilfsbereitschaft von der Bereitstellung zweier „voll bezahlter“ Ausbildungsversicherungen durch die Aktion „Ein Herz für Kinder“ bis hin zu Spenden und sorgsamer Betreuung durch die Trauerbegleitung „Kinder auf Schmetterlingsflügeln“ und den WEISSEN RING sind zu nennen und haben sehr geholfen.

BU: Natürlich freut sich Anja Sager ganz besonders über die nette Geste vom Lübecker Außenstellen-Leiter des WEISSEN RINGS Detlef Hardt. Auch wenn in dieser Stunde das Geschehen wieder ein wenig mehr in Erinnerung gerufen wurde.