Deutsch-chinesisches Studienmodell geht an der FH Lübeck in die zweite Runde
Bereits am 6. März 2008 begrüßt die Fachhochschule Lübeck (FHL) 58 neue chinesische Studierende von der Shanghaier Partnerhochschule East China University of Science and Technology (ECUST). Damit geht das Deutsch-chinesische Studienmodell zum Sommersemester 2008 in die zweite Runde. Den Anfang nahm das Studienprogramm zum Wintersemester 2004/2005 an der ECUST in Shanghai. Es ist ein kontinuierliches Programm und sieht die jährliche Vergabe von bis zu 40 Studienplätzen pro Studiengang vor. Das Programm umfasst die beiden englischsprachigen Studiengänge Environmental Engineering und Information Technology und ist darauf ausgerichtet, hoch qualifizierten Führungskräftenachwuchs für den internationalen Arbeitsmarkt, insbesondere für die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen, heranzubilden.
Die Partnerhochschule ECUST zählt zu den chinesischen Top-Universitäten und belegt in den jährlichen nationalen Rankings regelmäßig vordere Plätze. Sie ist seit über 15 Jahren Partnerhochschule der FH Lübeck. Die Programmstudiengänge Environmental Engineering und Information Technology sind nach dem Vorbild entsprechender Studienangebote der FH Lübeck konzipiert. Nach der ersten Studienphase an der ECUST in Shanghai und einem erfolgreichen Sprachtest wechseln die Studierenden zum sechsten Semester an die FH Lübeck und studieren hier in englischer Sprache. Nach der Diplomarbeit im achten Semester erhalten sie einen deutsch-chinesischen Doppelabschluss.
Bei der Akquisition von Diplomarbeitsplätzen in Deutschland unterstützt die Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH). Mit Hilfe der WTSH konnten bereits zahlreiche Unternehmen für die Bereitstellung von Diplomandenstellen für die chinesischen Studierenden des ersten Durchgangs gewonnen werden. Die WTSH ist auch weiterhin Partner und unterstützt die Chinakoordination an der FH Lübeck bei der Suche nach Unternehmen, die auch für den zweiten Durchgang Diplomandenstellen zur Verfügung stellen.
Insofern bietet das Modell den Unternehmen, die im China-Geschäft aktiv sind, viel versprechende Chancen, qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren. Die Absolventinnen und Absolventen sind sowohl mit der chinesischen als auch der deutschen Lebens- und Arbeitswelt vertraut. Die Fachgebiete, in denen sie eingesetzt werden können, reichen von der Wasser- und Abwassertschnik, der Luftreinhaltung, Energietechnik und Erneuerbaren Energien über Umweltanalytik und -management bis hin zu Softwaretechniken sowie Kommunikations- und Rechnernetzen.
Um den Gästen aus China die Integration in Lübeck zu erleichtern, hat die FH Lübeck wieder ein studentisches Patenprogramm gestartet. Studierende aus allen Fachbereichen der Fachhochschule stehen ihren Kommilitonen aus Shanghai, insbesondere in den ersten Wochen nach ihrer Ankunft, ehrenamtlich als Paten – „chinabuddies“ genannt – zur Seite. Aufgabe der „chinabuddies“ wird es sein, den chinesischen Studierenden den Campus zu erläutern, die Stadt Lübeck zu zeigen und sie bei Fragen rund um den (Studien-) Alltag zu unterstützen.
Das Deutsch-chinesische Studienmodell made in Lübeck hat Pilotcharakter. Es ist die erste und in dieser Form bisher einzige deutsch-chinesische Studienkooperation in Schleswig-Holstein. Auch deutschlandweit ist das Lübecker Modell ein Pilotprojekt, das mit Bestnoten beurteilt wird. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Projekt seit 2005 innerhalb des Programms „Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland“.
Weitere Informationen zum Deutsch-chinesischen Studienmodell sind unter www.chinastudienmodell.fh-luebeck.de und unter www.wtsh.de/wtsh/de/aussenwirtschaft.