Programm Theater Lübeck Monat April 2008
Auf dem Programm des kommenden Monats stehen u. a. folgende Aufführungen:
Madama Butterfly
Lange Albers-Filmnacht
6. Kammerkonzert
3. Kinder-, Jugend- und Familienkonzert
Filmmusik-Konzert:
Fröhlich in den Frühling – Lesung mit Marianne Schubart-Vibach
Patrick Spottiswoode – Shakespeare and the globe
Lübecker Salonensemble Heute Nacht oder nie
American Drama Group – Harold und Maude.
Hierzu Einzelheiten:
Madama Butterfly
Tragedia giapponese in drei Akten von Giacomo Puccini
Text von Luigi Illica und Giuseppe Giocosa
Nach dem gleichnamigen Schauspiel von David Belasco
In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Premiere: Freitag, 18. April 2008, 19.30 Uhr, Großes Haus
Die Hoffnung stirbt zuletzt und mit dieser Hoffnung die junge Geisha Cio-Cio-San, genannt Butterfly, die bis zum Ende auf den von ihr einzig geliebten Mann gewartet hat. Doch als er schließlich zurück kehrt, hat er seine amerikanische Frau dabei. Er kommt nicht wegen Butterfly, sondern um den gemeinsamen Sohn zu holen.
Dabei begann drei Jahre zuvor alles so romantisch: der Marineleutnant F. B. Pinkerton verliebte sich während eines Landgangs in Nagasaki in Cio-Cio-San und heiratete sie sogleich. Sie opferte für ihn ihre Religion und nahm den Bruch, ja sogar den Fluch ihrer Familie in Kauf. Doch bereits in der Hochzeitsnacht deutet sich das Unheil an: die Liebenden wundern sich über den europäischen Brauch, Schmetterlinge aufzuspießen, um ihre Schönheit zu bewahren. Bald kehrt Pinkerton nach Amerika zurück, wohl wissend, dass er diese Ehe jederzeit lösen kann. Doch Butterfly klammert sich an sein Versprechen, dass er bei der nächsten Rosenblüte zurückkehren werde, nicht zuletzt, weil Pinkerton sie zur Mutter gemacht hat. Sie wartet und weist jeden neuen Verehrer ab. Zu spät öffnet Butterfly die Augen, so dass sie nur noch einen Ausweg sieht: Der Schmetterling spießt sich selbst auf.
Nach dem großen Erfolg der „Tosca“ im Jahre 1900 machte sich Puccini sogleich auf die Suche nach einem neuen Sujet. Doch er wurde nicht recht fündig, bis ihn eine Aufführung von David Belascos gleichnamigem Drama so sehr packte, dass er sich entschloss, „Madama Butterfly“ zu komponieren. Die Uraufführung am 17. Februar 1904 war ein Misserfolg, was aber eher Puccinis Gegnern anzulasten war. Der Komponist überarbeitete das Werk, straffte und konzentrierte es, bis schließlich die heute gängige Fassung entstand, die die Zuschauer rührt und begeistert.
Auch wenn „Madama Butterfly“ oft wegen ihrer kitschig bis operettenhaften Rührseligkeit kritisiert wurde, ist sie weit davon entfernt, oberflächlich zu sein und gehört szenisch und musikalisch zu den Meisterwerken Puccinis. Der Komponist beschäftigte sich eingehend mit der japanischen Kultur und Sprache. Da verwundert es nicht, dass seine Musik weit über den damals groß in Mode seienden Exotismus hinaus geht. Puccini verzichtet fast vollständig auf typisch asiatische Instrumente und evoziert stattdessen das üppig exotische Klang-Kolorit mit dem europäischen Orchesterapparat. Am Pult der Lübecker Philharmoniker steht ein ausgewiesener Spezialist für die italienische Oper, Carlo Franci, der das Schicksal der kleinen Madama Butterfly zum Glühen bringen wird.
Musikalische Leitung: Carlo Franci
Inszenierung: Jürgen Pöckel
Ausstattung: Ulrike Radichevich
Chor: Joseph Feigl
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck
Mit: Andrea Alexander, Margrit Cuwie / Krystyna Hoffmann, Regina Klimm-Rohde, Sandra Maxheimer, Ausrine Stundyte, Veronika Waldner; Patrick Busert, Yong-Ho Choi, Mario Diaz, Andreas Haller, Kyung-Jin Jang, Steffen Kubach, Lucas Kunze, Ivan Lovric-Caparin.
Kostprobe: Montag, 07/04/08, 18.30 Uhr, Großes Haus, Eintritt frei
Premiere: Freitag, 18/04/08, 19.30 Uhr, Großes Haus
Weitere Vorstellungen: Dienstag, 22/04, 19.30 Uhr, Sonntag, 04/05, 18.00 Uhr, Donnerstag, 08/05, 19.30 Uhr, Mittwoch, 14/05, 19.30 Uhr, Sonntag, 18/05, 18.00 Uhr, Großes Haus
Schauspiel
Lange Albers-Filmnacht
„Ich male träume in den Himmel und sonst gar nichts…“
Mittwoch, 30. April 2008, 19.00 Uhr, Junges Studio
Der Mythos lebt: Hans Albers! Anlässlich der Uraufführung von „Hans Albers – Flieger, grüß mir die Sonne!“ von und mit Dirk Witthuhn nehmen wir uns die Große Freiheit, Ihnen im Rahmen einer langen Filmnacht Filme des „Blonden Hans“ zu zeigen. Lassen Sie sich überraschen und erleben Sie mit, wie sich das Junge Studio in Zusammenarbeit mit dem Kino KoKi in einen Kinosaal der dreißiger Jahre verwandelt.
Termin: Mittwoch, 30.April 2008, 19.00 Uhr, Junges Studio,
In Kooperation mit dem Kino KoKi
Konzerte
6. Kammerkonzert
Ein Abend zu zweit
Duoabend mit Werken von Alfred Schnittke, Bohuslav Martinu, Béla Bartók und Maurice Ravel
Montag, 21. April 2008, 20.00 Uhr, Audienzsaal
Das genaue Programm wird noch bekannt gegeben. Der geplante Trio-Abend „Ein Abend zu dritt“ muss leider entfallen.
Violine Adrian Iliescu
Violoncello Sibylle Hentschel
Termin Montag, 21. April 2008, 20.00 Uhr, Audienzsaal
3. Kinder-, Jugend- und Familienkonzert
„Johann Sebastian Bach in Lübeck“ –
In Kooperation mit dem Figurentheater Lübeck
Ab 30. April 08, 11.00 Uhr, Großes Haus, für Kinder ab 8 Jahren
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Ouvertüre und Air aus der Orchestersuite
D-Dur Nr. 3 BWV 1068
Brandenburgisches Konzert F-Dur Nr. 2 BWV 1047
Fuge in c-Moll aus dem Wohltemperierten Klavier I
Paul Hindemith (1895-1963)
Rag Time (wohltemperiert)
Vor über 300 Jahren kam einmal ein junger Mann nach Lübeck, der wollte den berühmten Dieterich Buxtehude besuchen: der junge Johann Sebastian Bach. Wer war das eigentlich? Und wie klang seine Musik? Was wollte er hier in Lübeck? Und warum ist er so berühmt geworden? Was ist ein Concerto grosso und wie klingt eine Fuge? Auf welchen Instrumenten hat man damals gespielt, und welche kann man heute benutzen? Mit Musik von Bach und über Bach zeichnet das 3. Kinder-, Jugend- und Familienkonzert des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck am 30/04/08 und 04/05/08, jeweils 11.00 Uhr im Großen Haus des Theater Lübeck ein farbiges Portrait des großen Barockkomponisten. Durch das Programm führen die Theaterratte Phil und die Schiffsratte Moni, gespielt von Silke Technau und Stephan Schlafke (Kobaltfigurentheater Lübeck). Die musikalische Leitung hat Ludwig Pflanz.
Der Bau der Moderationsfiguren Phil und Moni wurde finanziert von der Philharmonischen Gesellschaft/Lübecker Philharmoniker e.V.
Musikalische Leitung Ludwig Pflanz
Figurenspieler Silke Technau und Stephan Schlafke
Philharmonisches Orchester der Hansestadt Lübeck
Termin Mittwoch, 30. April 2008, 11.00 Uhr, Großes Haus
Sonderkonzert
Filmmusik-Konzert
Freitag, 25. April 2008, 20.00 Uhr, MuK
Gute Filmmusik ist nicht nur mitreißend, wenn sie im Kino erklingt, sondern übt auch im Konzertsaal, unabhängig von den bewegten Bildern, ihre Faszination aus. Das Philharmonische Orchester holt nun die Welt der großen Leinwandemotionen in die Musik- und Kongreßhalle.
Dabei ist die Palette der musikalischen und cineastischen Möglichkeiten schier unerschöpflich: Es werden Klassiker wie „Der Pate“, „Winnetou“, „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Star wars“ zu hören sein, die jedermann sofort im Ohr hat.
Aber auch Filmscores von Komponisten, die eigentlich eher dem Bereich der „ernsten Musik“ zuzuordnen sind, wie beispielsweise Erich Wolfgang Korngold („Robin Hood“ und „The sea hawk“) oder Nino Rota („Der Pate“) entfalten ihren Zauber.
Ergänzt wird das Programm mit Soundtracks aktueller Blockbuster, allen voran „Fluch der Karibik“ und „Harry Potter“. Auch dürfen neuere Filme, die bereits zu Klassikern ihres Genres zählen, wie „Titanic“ nicht fehlen.
Eine letzte Gruppe bilden schließlich klassische Kompositionen, die in Filmen verwendet werden und so auch bei einem breiten Publikum Bekanntheit erlangten. Beispiele hierfür sind u. a. der Beginn von Richard Strauss sinfonischer Dichtung „Also sprach Zarathustra“ für „2001: Odyssee im Weltall“ oder der berühmte Walzer aus Dmitri Schostakowitschs 2. Jazzsuite für „Eyes wide shut“ mit Tom Cruise und Nicole Kidman in den Hauptrollen. Also Augen zu und großes Kino akustisch genießen!
Dirigent: Ludwig Pflanz
Moderation: N.N.
Termin: Freitag, 25. April 2008, 20.00 Uhr, MuK
Sonstiges
Fröhlich in den Frühling
Lesung mit Marianne Schubart-Vibach
Sonntag, 20. April 2008, 16.00 Uhr, Junges Studio
Marianne Schubart-Vibach stellt in ihrer Lesung unterhaltsame Geschichten von Wilhelm Busch, Siegfried Lenz und anderen berühmten und beliebten Autoren zusammen und wird von Adrian Pelcan und seiner jüngeren Schwester Irina am Klavier begleitet. Um auf die Lesung richtig einzustimmen, wird für alle Gäste Kaffee und Kuchen gereicht.
Mit Marianne Schubart-Vibach
Am Klavier Adrian (13 Jahre) und Irina Pelcan (9 Jahre)
Termin: Sonntag, 20. April 2008, 16.00 Uhr, Junges Studio; Einlass 15.00 Uhr
Gastspiele
Patrick Spottiswoode
Shakespeare and the globe
Donnerstag, 10. April, 20.00 Uhr, und Freitag, 11. April 2008, 11.00 Uhr, Kammerspiele
„Plastisch entstehen vor den Augen des Zuschauers das Theater um 1600, die Spielweise und die geniale Sprache und Dramaturgie Shakespeares. Für allen Zeiten nistet wohl der genius loci in den Globes der Welt, von Menschen wie Patrick Spottiswoode lebendig gehaltene Brutstätten einer auf den Kern reduzieren, überzeugenden Theaterform“ (neuss shakespeare festival)
Termin: Donnerstag, 10. April, 20.00 Uhr, und Freitag, 11. April 2008, 11.00 Uhr, Kammerspiele
Lübecker Salonensemble Heute Nacht oder nie
Mittwoch, 16. April, und Donnerstag, 17. April 2008, jeweils um 20.00 Uhr, Kammerspiele
Das Lübecker Salon-Ensemble präsentiert Erfolge, die jeder kennt: kesse Tonfilmschlager, schmissige Salonstücke, selig machende Operettenmelodien und weinselige Wienerlieder; Musik, die nicht nur die 30er und 40er Jahre geprägt hat, sondern auch in der Gegenwart unvergessen, weil unübertroffen bleibt.
Termin: Mittwoch, 16. April 2008, und Donnerstag, 17. April 2008, jeweils um 20.00 Uhr, Kammerspiele
American Drama Group
Harold und Maude
Komödie von Colin Higgins – in englischer Sprache
Montag, 21. April 2008, 19.30 Uhr, Großes Haus
Der junge Harold ist fasziniert vom Tod, der Vergänglichkeit aller Dinge. So fährt er mit einem Leichenwagen von Beerdigung zu Beerdigung, wohl um sich vorzubereiten auf sein eigenes Ende, das er für seine Mutter immer wieder inszeniert. Dann taucht Maude auf. Die 80jährige Rebellin steht mitten im Leben und bei ihr geht Harold in die Lehre und merkt, dass es noch etwas anderes als Friedhöfe gibt. Eine zeitlose Hymne an das Leben und die Liebe.
Termin: Montag, 21. April 2008, 19.30 Uhr, Großes Haus