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Politik & Wirtschaft

Auf die Plätze, fertig, los: jetzt um START-Stipendium bewerben!

In Schleswig-Holstein ermöglichen sechs Förderer die finanzielle und ideelle Unterstützung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund
Kurzbewerbungen können ab sofort bis zum 1. März 2012 im Internet abgegeben werden

Zum siebten Mal vergibt die START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH in Schleswig-Holstein Stipendien an engagierte und leistungsstarke Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. START unterstützt die Jugendlichen auf dem Weg zum Abitur und stärkt ihre Bildungschancen. Für die Teilnahme sind neben dem familiären Migrationshintergrund gesellschaftli-ches Engagement und gute Schulnoten nötig. Das Stipendium richtet sich ausdrücklich an Schülerinnen und Schüler aller Schulformen. Die Bewerber sollten die Klassenstufen 9 oder 10 (bei 13-jähriger Schulzeit) bzw. 8 oder 9 (bei 12-jähriger Schulzeit) besuchen.

START in Schleswig-Holstein ist ein Gemeinschaftsprojekt der START-Stiftung, dem Initiator des Programms, und folgenden weiteren Förderern: Deutsche Bank Stiftung, Dräger-Stiftung, Heinz Wüstenberg-Stiftung, Ministerium für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und Possehl-Stiftung.

Schleswig-Holstein habe die Begabtenförderung zum Schwerpunktthema erklärt. Die Leitlinie dabei laute „erkennen, ermutigen und ermöglichen“. Diesem Prinzip folge auch das START-Programm, betont Dr. Ekkehard Klug, Bil-dungsminister des Landes Schleswig-Holstein. „START hilft seit Jahren erfolgreich, die Begabungen junger Men-schen zu erkennen, sie zum Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu ermutigen und ihnen eine erfolgreiche Bildung zu er-möglichen.“

Inhalte des START-Stipendiums

Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung gGmbH, erläutert die Förderungsstruktur: „Seit seiner Geburts-stunde vor zehn Jahren in Hessen sind es zwei Säulen, die START ausmachen: die finanzielle und die ideelle Förde-rung.“ Neben einer monatlichen Zahlung von 100 € für bildungsrelevante Anschaffungen und Aktivitäten beinhaltet das Stipendium einen Laptop mit Drucker und Internetanschluss. Im Zentrum der ideellen Förderung stehen Semina-re aus den Bereichen Persönlichkeitsentwicklung, Rhetorik, Demokratie, Medien- und interkulturelle Kompetenz. Zusätzlich können die Stipendiaten Veranstaltungen mit künstlerischem, sozial- und naturwissenschaftlichem sowie wirtschaftlichem und sportlichem Schwerpunkt besuchen. „Die Rückmeldungen der Stipendiaten zeigen, dass wir mit diesem Ansatz richtig liegen und Bildungsungerechtigkeiten durchaus ausgleichen können“, so Hasse.

Regional werden vielfältige Bildungsaktivitäten mit kulturellem und berufsorientierendem Bezug angeboten; Wochen-endveranstaltungen und Arbeitsgemeinschaften ergänzen das Programm. Individuelle Beratungen zur schulischen, beruflichen und persönlichen Entwicklung können die Jugendlichen ebenfalls wahrnehmen. „Auch wenn die finanziel-le und schulische Unterstützung außerordentlich wichtig ist, weil immer noch viel zu wenig Zuwandererkinder das Abitur machen und noch viel weniger eine Hochschule besuchen, möchten wir die Stipendiaten darüber hinaus un-terstützen und auch auf diese Weise zu ihrer erfolgreichen Integration beitragen“, betont Petra Pissulla, Direktorin der Dräger-Stiftung, im Namen der Förderer.

Bewerbungsverfahren

Vom 1. Februar 2012 bis 1. März 2012 können Interessenten online auf www.start-stiftung.de eine Kurzbewerbung einreichen. Hierfür ist zunächst eine Registrierung notwendig, nach der dann eine Weiterleitung zum Bewerbungs-formular erfolgt. Hat die Kurzbewerbung überzeugt, erhält der Kandidat die Aufforderung, das Onlineprofil bis zum 20. April 2012 zu ergänzen. Die endgültige Auswahl der neuen Stipendiaten erfolgt anschließend nach persönlichen Bewerbungsgesprächen, die vor den Sommerferien stattfinden.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat das START-Schülerstipendienprogramm im Jahre 2002 mit rund 20 Stipendien in Hessen begonnen. Heute unterstützen über 100 Kooperationspartner das Programm – Stiftungen, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereine. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Im Schuljahr 2012/2013 werden insgesamt rund 710 Schüle-rinnen und Schüler aus rund 90 Herkunftsländern gefördert. Zusammen mit den Ehemaligen profitier(t)en rund 1.400 Schü-ler von dem Programm. START ist in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen vertreten.