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Gründungs-Werkstatt für Neubebauung des Gründungsviertels

Bürgerinnen und Bürger planen gemeinsam die Neugestaltung

Die Verlagerung der Berufsschulen und die Förderung der archäologischen Ausgrabungen im Gründungsviertel aus dem Investitionsprogramm „Nationale UNESCO-Welterbestätten“ machen es nun möglich, das Gründungsviertel neu zu ordnen und im Hinblick auf ein zukunftsweisendes gemischt genutztes Wohnquartier in der Lübecker Altstadt zu entwickeln. Deshalb will die Hansestadt Lübeck mit Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion das Verfahren zur Neubebauung einleiten und eine Werkstatt zur Zukunft des Gründungsviertels durchführen.

Bausenator Franz-Peter Boden stellte heute in einem Pressegespräch die nächsten Schritte vor: Begonnen wird am Freitag, 24. Februar 2012, mit Impulsvorträgen und einer Podiumsdiskussion in der Handwerkskammer, Breite Straße 10-12. Bei der Veranstaltung, die um 19 Uhr beginnt, wurden Prof. Christoph Mäckler, Prof. Andreas Theilig, ehemaliger Vorsitzender des Gestaltungsbeirats und Prof. Kunibert Wachten, amtierendes Gestaltungsbeiratsmitglied, als Referenten gewonnen, die die mögliche Neubebauung des Gründungsviertels aus unterschiedlicher Sicht betrachten werden. Prof. Mäckler hat sich bereits vielfach an seinem Lehrstuhl für Städtebau an der Technischen Universität Dortmund mit der Neubebauung des Gründungsviertels befasst.

Am Tag darauf, Sonnabend, 25. Februar 2012, findet dann die „Gründungs“-Werkstatt von 10 Uhr bis 16 Uhr in der Handwerkskammer statt. Dazu sind die Lübecker, Alt und Jung, herzlich eingeladen. Für Getränke und einen kleinen Mittagsimbiss ist gesorgt und auch eine Kinderspielecke wird eingerichtet.

Nach einer Aufbereitung der Ergebnisse dieses Tages, zusammen mit einer Expertenrunde, sollen diese Ende März der Öffentlichkeit in einer Abendveranstaltung sowie einer Veröffentlichung in der Reihe „Lübeck plant und baut“ dargestellt werden.

Im 1. Bauabschnitt zwischen Fisch- und Braunstraße befinden sich etwa 20 Grundstücke unterschiedlicher Breite und Größe. Sie sollen jeweils mit anspruchsvoller Architektur bebaut und dabei dem historischen Umfeld gerecht werden. Daher soll jeder Entwurf auch dem Gestaltungsbeirat zur Begutachtung vorgelegt oder ein Architekturwettbewerb durchgeführt werden. Nach derzeitigem Zeitplan soll im Herbst 2013 mit dem Bau der ersten Häuser begonnen werden.

„Damit die „Gründungs“-Werkstatt gut vorbereitet werden kann, bitte ich Interessierte, sich bei meiner Mitarbeiterin Marion Grönhagen bis zum 20. Februar anzumelden“, so Bausenator Boden. Frau Grönhagen ist zu erreichen über den Bereich Stadtplanung, Mühlendamm 12, 23552 Lübeck, Telefon (0451) 122-6120; Fax (0451) 122-6190, E-Mail: marion.groenhagen@luebeck.de.

Hintergrund: Bei der Bombardierung Lübecks an Palmarum 1942, der rund ein Viertel der Lübecker Altstadt zum Opfer fiel, wurde das Kaufmannsviertel fast vollständig zerstört. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden auf dem Areal des Gründungsviertels zwei Berufsbildende Schulen (Kaufmännische Berufsschule und Handelsschule) errichtet, die Krumme Querstraße begradigt, in die Gerade Querstraße umbenannt und verbreitert, ein Parkplatz an der Einhäuschen Querstraße angelegt und die Neue Querstraße zwischen Fischstraße und Alfstraße gebaut. Dieser vollständige Bruch mit der historischen Lübecker Stadtstruktur stellt sich heute als Störung im Altstadtgefüge dar.