Neuentwicklungen senken den Energieverbrauch auf Fischkuttern
BÜSUM. Auf einer gut besuchten Veranstaltung wurden heute in Anwesenheit von Fischereistaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius Neuentwicklungen vorgestellt, mit denen der Energieverbrauch auf Fischkuttern gesenkt werden soll. Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Constantin Kinias präsentierte die Fachhochschule Kiel die Ergebnisse eines ersten Projektes im Rahmen der Gesamtmaßnahme „Modernisierung der Garnelenkutter- und Ostseekutterflotte unter dem besonderen Aspekt der Energieeffizienz“. Gleichzeitig fand die öffentliche Premiere des im Rahmen des Projektes entstandenen Dokumentarfilms über die Krabbenfischerei „Ein Kilo für 3 Euro“ statt.
Gestartet ist das Projekt im Jahr 2008 auf Initiative der Fischereiverbände. Auslöser waren die stark gestiegenen Energiekosten, die auf Krabbenkuttern rund ein Drittel der Gesamtkosten ausmachen. Das Projekt wurde in der Folge in enger Kooperation der Fachhochschule mit der Fischerei durchgeführt. Die praktischen Versuche liefen an Bord von kommerziellen Kuttern. Getestet wurden Neuentwicklungen im Bereich der Heizungsanlage, der Krabbenabfüllung, des Fanggeschirrs und des Krabbenkochers, die insgesamt den Energieverbrauch an Bord deutlich senken. Alle Neuentwicklungen konnten bei der Vorstellung in Büsum besichtigt werden.
Die Gesamtkosten dieses Projektes beliefen sich auf rund 600.000 Euro und wurden aus dem „Zukunftsprogramm Fischerei“ des Landes Schleswig-Holstein finanziert, an dem sich die Europäische Union mit 50 Prozent beteiligt. Die Ergebnisse werden den Fischern von der Fachhochschule Kiel in Form von Infoblättern zur Verfügung gestellt, die einen Überblick über die technischen Daten und die bisher ermittelten Einsparmöglichkeiten geben. Ergänzend dazu werden die Ergebnisse im Fischerblatt veröffentlicht.
Fischereistaatssekretär Rabius dankte der Fachhochschule insbesondere für die praxisgerechte Umsetzung. „“Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage unserer Krabbenfischer müssen alle Möglichkeiten zur Kostensenkung genutzt werden. Gerade beim hohen Energieaufwand besteht noch ein deutliches Einsparpotential. Deshalb fördern wir innovative Investitionen besonders in diesem Bereich.““
Aufgrund des bisherigen Verlaufs des Projektes und des steigenden Interesses aus der fischereilichen Praxis wird das Förderprogramm fortgesetzt. Auch in den Jahren 2012 bis 2013 wird die Fachhochschule zusammen mit der Fischerei weitere Ideen zur Energieeinsparung an Bord entwickeln und testen. Die bisherigen Entwicklungen werden weiterhin im praktischen Dauerbetrieb begutachtet. Für das Folgeprojekt werden rund 800.000 Euro ebenfalls aus dem Zukunftsprogramm Fischerei zur Verfügung gestellt.
Das Zukunftsprogramm Schleswig-Holstein wird kofinanziert aus den Europäischen Strukturfonds EFRE, EFS, ELER und EFF.