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Umwelt & Sport

Greenpeace-Aktivisten ketten sich an deutschen Fischtrawler vor Westafrika Deutsche Politik mitverantwortlich für Ausbeutung des Meeres vor Mauretanien

Hamburg / Mauretanien (Westafrika) (ots) – Aus Protest gegen die Ausbeutung der Fischgründe vor Mauretanien (Karte: http://gpurl.de/nswmw), haben sich zwei Greenpeace-Aktivisten heute morgen an das Netz des deutschen Fabrikschiffs „Maartje Theadora“ gekettet. Mit einer Rettungsinsel haben sie sich so befestigt, dass der Trawler sein Netz nicht erneut auswerfen kann. „Geraubter Fisch – Geraubte Zukunft“ ist auf dem Banner zu lesen. „Das Meer vor anderen Ländern wird industriell leer gefischt wird, ohne Rücksicht auf die einheimische Fischer, die immer weniger in ihren Netzen haben. Deutschland ist mitverantwortlich“, sagt Greenpeace-Meeresexpertin Iris Menn, an Bord des Aktionsschiffs „Arctic Sunrise“. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, sich für den Abbau der Überkapazitäten der EU-Fischereiflotte einzusetzen.

Die „Maartje Theadora“ ist mit 6000 Tonnen Ladekapazität und 141 Metern Länge eines der größten europäischen Fangschiffe, die derzeit vor der Küste Mauretaniens fischen. Greenpeace-Aktivisten protestierten bereits Ende Januar gegen das Auslaufen des Schiffes aus dem holländischen Hafen Ijmuiden (http://gpurl.de/Nivtf), sodass es zunächst nicht auslaufen konnte. Am 2. März hatten Aktivisten das Schiff zum ersten mal vor Mauretanien beim Fischen erwischt. mehrere übergroße Eurobanknote und ein Banner mit der Aufschrift „Keine EU-Steuergelder für Meeresraubbau“ an der Bordwand befestigt (http://gpurl.de/8uLAo).

Europäische Fischtrawler sammeln sich vor der westafrikanischen Küste

Die Fangflotte aus der EU hat eine bis zu dreimal höhere Fangkapazität als eine nachhaltige Fischerei verträgt. Daher sind die Fischbestände in EU-Gewässern bereits massiv überfischt. Die Fischtrawler weichen immer häufiger auf andere Meeresregionen, wie beispielsweise vor die Küste Westafrikas aus. Bereits heute fischt die Flotte der EU rund ein Viertel ihrer Fänge nicht in Europa. Industrielle Großtrawler wie die „Helen Mary“ fangen mit so großen Netzen, dass sie diese nicht mehr voll an Bord holen können. Die mehrere hundert von Tonnen schweren Fänge werden durch Rohre auf das Schiff „gepumpt“.

Das Greenpeace-Schiff „Arctic Sunrise“ ist seit vier Wochen auf Kontrollfahrt vor der westafrikanischen Küste. Alleine am Mittwoch haben die Aktivisten fünf industrielle Trawler dokumentiert (http://gpurl.de/HZBop). „Hier vor der Küste von Mauretanien wimmelt es von Megatrawlern“, so Menn. In senegalesischen Gewässern konnte Greenpeace die illegale Fischerei eines russischen Trawlers aufdecken (http://gpurl.de/pSKNS). Das deutsche Fangschiff „Jan Maria“ hatten Greenpeace-Aktivisten bereits im Januar in Bremerhaven an die Kette gelegt (http://gpurl.de/Nivtf).