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Umwelt & Sport

Travemünder Woche: Nur Folkeboote trotzten starken Böen

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Sie wurden ihrem Ruf als robustes, unverwüstliches Kielboot einmal mehr gerecht. Die traditionellen Folkeboote waren heute die einzige Klasse, die den stürmischen Böen bei der 119. Travemünder Woche trotzten. Foto: MK/Travemünder Woche
Nach zwei Wettfahrten der deutschen Meisterschaft führen Christoph Nielsen, Torben Dehn und Krystof Paschke aus Berlin vor den Kielern Ulf und Dieter Kipcke mit Lars Farien. Alle anderen Rennen wurden auf Dienstag verschoben. Dann sollen die Segelbedingungen auf der Lübecker Bucht wieder moderater sein.

Schon nach zwei Rennen deutet sich bei den Folkebooten ein Zweikampf der Topfavoriten an. Die Titelverteidiger vom Kieler Yacht-Club, Sohn und Vater Kipcke mit Vorschoter Farien, legten vor und sicherten sich bei frischer bis starker Brise mit anhaltend heftigen Windböen den ersten Tagessieg. Doch darüber schwebte später noch das Damoklesschwert eines Protestes des zweitplatzierten Berliner Trios. „Wir sind von Kipcke an der Leetonne regelwidrig behindert worden“; meinte Steuermann Christoph Nielsen, „aus unser Sicht ein klarer Fall“: Die Klärung durch die Jury sollte erst am späten Abend am grünen Tisch erfolgen.

Der deutsche Meister von 2006 drehte in der zweiten Wettfahrt ohnehin den Spieß um. Diesmal war er Erster im Ziel, wobei sich hinter der GER-658 noch die Eckernförder überraschungsmannschaft um Skipper Uwe Pfuhl über die Linie schob, bevor Kipcke Dritter wurde. „In den Drückern hatten wir noch gute sieben „Beaufort“, berichtete Nielsen, „aber das waren ideale Segelbedingungen. Von uns aus hätten wir schon vormittags um 11 Uhr loslegen können“ Allerdings liefen letztlich nur 47 der 58 gemeldeten Crews zur Bahn Foxtrott aus; 43 kamen am Ende ins Ziel. Bei den kleineren Booten wäre die Ausfallquote vermutlich noch höher gewesen.

Doch auch der Auftakt der ORC-Europameisterschaft der Sportsboote fiel ins Wasser. Die 14 Teilnehmer waren zwar nach dem Mittag zunächst schon nach draußen unterwegs, als Wettfahrtleiter Jens Kath auf der Seebahn plötzlich wieder Windböen der Stärke acht maß. Um 14 Uhr sagte Regattaleiter Walter Mielke alle anderen Klassen ab. „Das Risiko war für die Jollen und Katamarane einfach zu groß“, so der Lübecker. Und Helge Sach, Gesamtführender nach dem ersten Tag der Internationalen Deutschen Tornado-Meisterschaft pflichtete ihm bei: „Unter Land ging es noch, da haben wir sogar noch für ein Fernsehteam des ARD-Morgenmagazins gesegelt. Aber draußen wäre es für die meisten Teilnehmer schief gegangen“.

Am morgigen Dienstag soll sich das verursachende Tiefdruckgebiet über der Lübecker Bucht aufgefüllt haben, wodurch der Wind deutlich abgeschwächt sein dürfte. Das gibt den Aktiven in acht Bootsklassen voraussichtlich die Gelegenheit, an ihrem letzten Wettfahrttag das geplante Rennprogramm zumindest annähernd zu vervollständigen. Die Meisterschaften dauern noch bis Mittwoch (Tornado-IDM) beziehungsweise Sonnabend (Folkeboote und Sportsboote).

Segeln in Zahlen
Ergebnisse vom dritten Tag der 119. Travemünder Woche
Internationale und nationale Klassen:

Deutsche Meisterschaft der Folkeboote:
Gesamtstand nach zwei Wettfahrten: 1. Nielsen/Dehn/Krzystof (Berlin) 3 Punkte; 2. Kipcke/Kipcke/Farien (Kiel) 4; 3. Gäde/Gäde/Rasmus (Bordesholm) 11; 4. Rehbehn/Rehbehn/Kringel (Kiel) 11; 5. Furthmann/Mrowka/Ceccotti (Kiel) 12; 6. Breitenbach/Stange/Stange (Kiel) 17.

Alle anderen Wettfahrten abgesagt.