Lübeck beauftragt Integriertes Stadtentwicklungskonzept
Das Büro Jahn, Mack und Partner wird im Auftrag der Hansestadt Lübeck ein gesamtstädtisches Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) erarbeiten. Bürgermeister Bernd Saxe unterzeichnete heute den Vertrag mit dem Berliner Architektur- und Stadtplanungsbüro, für das Stadtplanerin Susanne Jahn gekommen war. Foto: RB
„Das ISEK soll uns für eine überschaubare Zukunft, Richtschnur für die Entwicklung unserer Stadt sein“, sagte Saxe anlässlich der Unterzeichnung. „Es muss den Belangen von Wirtschaft und Arbeit genauso Rechnung tragen wie denen von Umwelt und Gesundheit.“ Im Juni 2007 beauftragte die Lübecker Bürgerschaft die Stadtverwaltung, sich am Städtebauförderungsprogramm „Stadtumbau West“ zu beteiligen und ein gesamtstädtisches Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) zu erstellen. Die Kosten von rund 180 000 Euro werden vom Bund und Land Schleswig-Holstein zu zwei Drittel aus dem Regelförderprogramm „Stadtumbau West“ gefördert. Ein Drittel trägt die Hansestadt Lübeck.
Das Berliner Büro Jahn, Mack und Partner wurde im Rahmen eines umfangreichen Auswahlverfahrens von einer Arbeitsgruppe bestehend aus Mitgliedern aller Fachbereiche der Lübecker Verwaltung ausgewählt. Das Büro übernimmt mit der Vertragsunterzeichnung am heutigen Tag in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung die Erarbeitung des ISEK und die Steuerung des nun anlaufenden umfassenden Beteiligungsverfahren. Das ISEK soll im Sommer nächsten Jahres der Bürgerschaft zum Beschluss vorgelegt werden.
Der sich vor dem Hintergrund der demographischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen abzeichnende Strukturwandel erfordert die Erfüllung immer neuer gesellschaftspolitischer Aufgaben. Wie kann eine Stadt wie Lübeck mit den sich wandelnden Rahmenbedingungen umgehen, welche Ziele müssen gesetzt werden und wie können diese an weitere Veränderungen angepasst werden?
Antworten und Hilfestellung soll das ISEK leisten. Integriert bedeutet, dass dieses Konzept in enger Abstimmung mit der Lübecker Verwaltung, der Politik und allen wichtigen Akteuren der Stadt – von den Wirtschaftsverbänden bis hin zu den Bürgern – erarbeitet, unterstützt und getragen wird. Alle für die Stadt wichtigen Themen und Belange sollen aufgegriffen und behandelt werden. Dies sind insbesondere: Lübecks Stellung in der Region, die sich verändernde Bevölkerungs- und Sozialstruktur, das Themenfeld Bildung, Wissenschaft und Kultur, der Einzelhandel mit der Entwicklung der Innenstadt, die Finanzsituation der Kommune, das Thema Gesundheit, Naherholung und Freizeit in der Hansestadt, die soziale wie auch die technische Infrastruktur, der Umwelt- und Naturschutz, Verkehrsfragen, die Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus sowie der Wohnungsbestand.
Das ISEK soll die Entwicklungspotentiale der Stadt sowie einzelner Stadtteile benennen und aufzeigen, wie die Qualitäten Lübecks zukunftsfähig erhalten oder ausgebaut werden können. Es soll für die gesamte Stadt Aussagen zu thematischen und räumlichen Handlungsschwerpunkten der zukünftigen Stadtentwicklung Lübecks treffen.
Das ISEK ist darüber hinaus die Grundlage und Voraussetzung, dass die Hansestadt Lübeck auch weiterhin öffentliche Fördermittel für wichtige Aufgaben der Stadtentwicklung bei EU, Bund und Land erhalten kann. Um ein solches ISEK zu erstellen bedarf es, insbesondere auch vor dem Hintergrund möglicher Interessenskonflikte in den für Lübeck wichtigen Themen, externer neutraler Unterstützung. Diese wird durch das beauftragte Büro gewährleistet.
BU: Senator Wolfgang Halbedel (li.) und Senator Franz-Peter Boden dabei als „Zeugen“ der Vertragsunterzeichnung durch Bürgermeister Bernd Saxe und Susanne Jahn (ISEK).