Vorhergesagte Wolken ließen Blick auf Sonnenfinsternis den Vortritt
Der Wettergott hat es in den vergangenen Jahren beim Spektakel der Sonnenfinsternisse über Lübeck nicht gerade gut gemeint. Für die partielle am Freitag zeigte sich der Himmel jedoch zumindest für diesen Zeitraum von seiner „klaren“Seite: Genau um 11.34 Uhr und 26 Sekunden hatte der Mond entsprechend den Berechnungen der Astronomen die noch strahlende Sonne zu exakt 20,7 Prozent bedeckt.
Foto (RB): Oberstudienrat i. R. Dieter Kasan, Leiter der Sternwarte, erklärte Isabel das Teleskop.
Viele Interessierte waren der Einladung der Sternwarte Lübeck gefolgt und beobachteten das Geschehen mit vom Gastgeber zur Verfügung gestellten speziellen Sonnenbrillen und Teleskopen. Wer sich beim Blick durchs Teleskop nicht an den Physik-Unterricht in der Schule erinnerte, wunderte sich wohl zunächst: das Teleskop bringt das Bild „seitenverkehrt“. Die Bedeckung zeigte sich hier also „unten rechts“. Durch die unbedingt notwenige Schutzbrille war alles „richtig“ zu sehen – nämlich „oben links“. So den Beginn ab 10.39 Uhr und 22 Sekunden, als der Mond den oberen linken Rand der Sonne zu verdecken begann. Nach der Maximalen um 11.34 Uhr plus 26 Sekunden konnte man dann ab 12.29 Uhr plus 22 Sekunden die Gerätschaften wieder einpacken.
„Dunkel“ wurde es übrigens auch zu keiner Zeit. Dafür reicht eine derart relativ geringe „Bedeckung“ der Sonne durch den Mond natürlich nicht aus.
Eine noch interessanteren Anblick hätte man übrigens allerdings von Sibirien aus gehabt: Dort gab es eine sogar vollständige Sonnenfinsternis.
Wie eine Sonnenfinsternis entsteht, lässt sich am Modell in der Sternwarte Lübeck leicht nachzuvollziehen. Das komplette Angebot der Lübecker Astronomen findet sich unter www.astronomie-luebeck.de .
Ein Termin zum Vormerken: Auch die partielle Mondfinsternis am 16. August 2008 lässt sich von Lübeck aus beobachten. Der Kontakt des Mondes mit dem Kernschatten der Erde beginnt um 21.36 Uhr Mitteleuropäische Sommerzeit und endet um 0.45 Uhr. Die Sternwarte öffnet um 20.30 Uhr für die öffentliche Beobachtung. Für Kinder und für Erwachsene wird das Zustandekommen einer Mondfinsternis von Mitarbeitern der Sternwarte erklärt, die selbstverständlich auch für weitere Fragen zur Verfügung stehen.