Das interaktive Online-Magazin seit 1999

Aktuelle Nachrichten, lokale Themen aus Kultur, Wissenschaft, Sport, Politik, Wirtschaft, Rezensionen und Veranstaltungen

Lübeck Lupe

Café Art und Weisser Ring stellten Abschluss der Spendenaktion „Beilmord“ vor

WeissR-Tzolas
Unmittelbar nach dem erschütternden Mord an der Mutter der beiden kleinen Kinder Stella und Mario hatte der Inhaber des Café Art in der Kapitelstraße, Olaf Hensel, dazu eine Spendenaktion in der spontanen Absicht initiiert, diese mit dem Weissen Ring Lübeck zu verbinden. Nun wurde zum 4. und vorläufig letzten Mal die Sammeldose geleert und Resümee gezogen. Foto RBAuf den Tischen und an den Türen war durch Plakate auf das Schicksal der betroffenen Kinder aufmerksam gemacht und die Gäste darauf hingewiesen worden, durch Spenden die derzeitige wie zukünftige Situation der Kinder in finanzieller Hinsicht zu erleichtern. Sicher auch ein Grund, dass das Opfer hier in diesem Café Art gearbeitet hatte: Man kannte sich eigentlich schon wie in einem Freundeskreis. Bereits drei Mal konnte die „Sammeldose“ geleert werden.

Nun stand es an, ein viertes und dabei vorerst letztes Mal dem nachzukommen. Zu diesem Anlass hatten Olaf Hensel sowie Detlef Hardt und Ingeborg Theilig vom Weissen Ring Lübeck sich im Café getroffen, um diese Aktion einmal ausdrücklich zu würdigen. Auch der Bruder des Opfers, Niko Tzolas, war dazu gekommen. Er ist bedankte sich für die gezeigte Anteilnahme. Diese hilft ihm und den Seinen ein wenig über die belastenden Tage der Hauptverhandlung vor dem Schwurgericht hinweg. Geradezu war es unerträglich für ihn, als der Verurteilte die Schuld an seiner Tat der Familie anlasten wollte, berichtet er. Er empfand es als besonders empörend, wie der Mörder mehr beiläufig die Worte „mein Beileid“ an die Eltern der Ermordeten richtete.

„Auch jetzt, nach der Verurteilung zu „Lebenslänglich“ gibt es keine Ruhe für die Hinterbliebenen „, berichtet Detlef Hardt vom Weißen Ring.“ Der in der JVA Inhaftierte schreibe in einem Stil an seine Kinder, als wenn diese schreckliche Tat nie geschehen wäre und dass diese ihn besuchen sollen. Fast wie sogar in einem Plauderton richtet der Verurteilte Schreiben an Niko Tzolas oder das Familiengericht. Dabei hat er, so die Meinung des Weissen Rings, selbst die moralischen Rechte eines Vaters spätestens nach einer solchen Tat verloren.

Detlef Hardt sprach Olaf Hensel und seinem Team große Anerkennung aus: Mein Dank gilt aber auch vielen anderen Geschäftsinhabern und Privatpersonen, die ebenfalls durch Spenden ihr Mitgefühl und ihre Hilfsbereitschaft gezeigt haben!“

Die BILD-Aktion „Ein Herz für Kinder“ hat sich bereits mit vollfinanzierten Ausbildungsversicherungen beteiligt. Der Weisse Ring dagegen hat schon zuvor Möglichkeiten, in finanzieller wie anderer Hinsicht zu helfen. Durch Nachfrage wird, wie Detlef Hardt betonte, ebenfalls Vorsorge getroffen, dass gegebenenfalls weitere Unterstützung zuteil wird. Und selbstverständlich sind für diesen wie weitere „Fälle“ fortgesetzt Spenden willkommen. Diese Gelder kommen in voller Höhe den Opfern zugute.

Weitere Informationen zum WEISSEN RING.
Detlef Hardt
Leiter des WEISSEN RINGS Lübeck
Telefon: 0451 – 59 73 29
Mobil: 0177 – 889 91 34
E-Mail: Detlef.Hardt@t-online.de

Foto/Text: Reinhard Bartsch
BU: Detlef Hardt (links) und Ingeborg Theilig vom Weißen Ring im Gespräch mit Niko Tzolas und Olaf Hensel.