Beschäftigung Älterer wächst
Hamburg, 11.06.2012. In der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie ist die Zahl der über 55-Jährigen Beschäftigten viermal stärker gewachsen als die aller jüngeren Altersgruppen zusammen. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Ausgabe des Arbeitsmarktmonitors, den die IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband Nordmetall gemeinsam herausgeben. Im Zeitraum Juni 2007 bis Juni 2011 wuchs die Gruppe 55+ von 37.704 auf 43.848 Arbeitnehmern (+6.144). Die Beschäftigtenzahl in allen anderen Altersklassen zusammen (unter 25 bis unter 55 Jahre) stieg im gleichen Zeitraum nur um 1.458. Der Anteil der über 55-Jährigen an allen Beschäftigten in der M+E-Industrie erhöhte sich damit von 13,6 auf 15,4 Prozent. Damit liegt die Metall- und Elektroindustrie auch leicht über dem Durchschnitt aller Branchen (14,8 Prozent).
Die Hauptursache für diese Entwicklung ist in der Alterung der Belegschaften zu suchen. „Die Statistik zeigt, dass es auch in der Industrie möglich ist, ältere Arbeitnehmer länger im Job zu halten. Dies ist mit Blick auf die Abnahme beim Angebot junger Arbeitskräfte auch notwendig. Die Richtung, die die Unternehmen hier gehen, stimmt“, so Hans-Günter Trepte, Leiter Arbeitsmarkt und Berufsbildung bei Nordmetall. „Voraussetzung für das Gelingen des demografischen Wandels ist, dass die nächsten Jahre dazu genutzt werden, die Arbeitsplätze auch altersgerecht zu gestalten“, so Heino Bade, Arbeitsmarktexperte der IG Metall Küste. Nach wie vor würden sich zu wenige Unternehmen mit der Alterung ihrer Belegschaften beschäftigen und damit auf die Erfordernisse der Zukunft vorbereiten.
Eine andere Zahl verdeutlicht die Herausforderung: Laut Arbeitsmarktmonitor wird ein Fünftel aller heute beschäftigten Techniker im Norden in den kommenden zehn Jahren altersbedingt aus den Unternehmen ausscheiden. Der Ersatzbedarf wird demografisch bedingt schwieriger zu decken sein.
Der Arbeitsmarktmonitor erscheint sechsmal im Jahr als Newsletter und wird per E-Mail verschickt. Er untersucht Arbeitsmarkt und Ausbildungssituation in der Metall- und Elektroindustrie im Verbandsgebiet von IG Metall Küste und Nordmetall (Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen und nordwestliches Niedersachsen). Mit der Auswertung ist die gemeinsame Gesellschaft für Strukturentwicklung und Beschäftigung (TGS) in Schwerin beauftragt worden.